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Suarezstraße - Berlins Antikmeile
In der Antikstraße Suarezstraße in Berlin Charlottenburg gehen Liebhaber vergangener Zeiten auf Schatzsuche. mehr
Tausendsassa Kantstraße: Panasiatischer Schmelztiegel, edle Design-Shops und was für´s Köpfchen. Warum jeder in der Kanstraße findet, was er sucht.
Wohl keine andere Straße in Berlin vereint so viele verschiedene Nationen wie die Kantstraße in Charlottenburg. Auf knappen 2,5 Kilometern macht die Straße im Berliner Westen mehrere Transformationen durch: vom edlen Shopping-Boulevard zum panasiatischen Schmelztiegel bis zum gut-bürgerlichen Ende am Amtsgerichtsplatz.
Die Kantstraße, benannt nach Immanuel Kant, wurde schon immer stiefmütterlich behandelt, liegt sie doch neben dem berühmten Kurfürstendamm. Dabei hat kein anderer Boulevard so viel internationales Flair, Kiez-Gefühl und edles Design gleichzeitig zu bieten. Wer sich einmal auf die Straße einlässt, erliegt schnell ihrem ganz besonderem Charme.
Ausgehend von der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche, treffen Fußgänger schnell auf das berühmte Stage Theater des Westens, ein außen wie innen kunstvoll verziertes Gebäude aus dem 19. Jahrhundert. Hier begeistern Musicals das Publikum.
Einen paar Schritte weiter erreichen Fußgänger einen Straßenabschnitt der Kantstraße, den man getrost als Design-Mekka für gut verdienende Berliner und Besucher bezeichnen kann. Zahlreiche internationale Interieur-Geschäfte haben sich auf dem Abschnitt zwischen Uhlandstraße und Savignyplatz angesiedelt. Wem das noch nicht genug ist, besucht das Flaggschiff Stilwerk in den historischen Kant-Garagen einige Meter weiter die Straße entlang. Das Stilwerk bietet auf 12.500 Quadratmetern Designermöbel und Wohnaccessoires weltweit renommierter Marken.
Mindestens genauso edel und inspiriert ist die Paris Bar schräg gegenüber des Stilwerks. Das legendäre Restaurant war und ist nicht nur für seine gute französische Küche bekannt, sondern auch für wilde Partys der Kunst- und Filmszene. An den Wänden hängen die Kunstwerke dicht an dicht. Echte Kunstwerke in Form hochwertiger Fotografien hängen auch in der Galerie Camera Work, die sich gegenüber des Stilwerks auf einem Hinterhof befindet. Eine weitere Institution West-Berlins ist das Schwarze Café. Hier kann fast rund um die Uhr sieben Tage die Woche gefrühstückt werden.
Ein Stückchen weiter, rund um den Savignyplatz, befinden sich zahlreiche Restaurants, Boutiquen und zwei echte Berliner Institutionen: Die Fachbuchhandlung Bücherbogen in den Viaduktbögen der S-Bahn ist seit 1980 erste Anlaufstelle für Bücher rund um Kunst, Design, Architektur und Fotografie. Noch viel länger hält das Geschäft C. Adolph Eisenwaren die Stellung. Im Jahre 1898 gegründet, bietet die Eisenwarenhandlung mit Originaleinrichtung aus der Gründungszeit noch heute alles, was das Handwerkerherz begehrt – inklusive einzelner Schrauben.
Hinter dem Savignyplatz beginnt eine andere Welt. Ab hier beginnt das Reich der Mitte in Berlin, ein panasitischer Schmelztiegel. Ob chinesisch, japanisch, thailändisch, kantonesisch, vietnamesisch – eine schier endlose Auswahl hervorragender, guter und manchmal mittelmäßiger asiatischer Restaurants und Imbisse pflastert die Kantstraße auf beiden Seiten. Das Good Friends ist stets gut besucht und bietet beste kantonesische Küche, direkt daneben hat sich das Kuchi Kant mit bester japanischer Küche etabliert. Das Minakami bietet seinen Gästen nicht nur leckere japanische Fusion-Küche, sondern auch Robatayaki, die japanische Art des Barbecues. Für wen die Kombination Burger und asiatische Küche vielversprechend klingt, sollte einen Stopp bei Shiso Burger wagen. Aber auch Türkisch, zum Beispiel bei Mezem oder Italienisch hat die Kantstraße zu bieten. Diese Aufzählung könnte fast endlos fortgesetzt werden. Wer überfordert von der Auswahl ist, dem hilft nur eins: immer der Nase nach.
Genug gegessen. Wer nun nicht mehr seinen Magen sondern sein Hirn versorgen möchte, dem sein das Kant Kino empfohlen. Das Programmkino wurde noch vor dem Beginn des ersten Weltkriegs eröffnet und ist eines der ältesten Kinos Berlins. Gezeigt werden Independent-Filme, europäische Arthouse-Produktionen und sehenswerte Kinderfilme und Dokus. Ein weiteres wichtiges Programmkino findet sich am Anfang der Kantstraße am Bahnhof Zoo: das Delphi. Das Kino in einem prunkvollen Theaterbau gehört seit Jahrzehnten zu den Gastgebern der Berlinale.
Charlottenburg und insgebesondere die Kantstraße war schon immer Magnet für in Berlin lebende Russen. Und so ist es noch heute. Russische Lebensmittelgeschäfte, Pelmeni und Borschtsch, Bücher, Kultur - in der Höhe des Stuttgarter Platzes haben viele russischstämmige Berliner ihre Heimat und Arbeit gefunden.
Ein Stück weiter in Richtung Westen verändert die Kantstraße ihr Bild merklich. Die kleinen und großen Läden für Kleinkram und Nippes, die sich schon vorher immer wieder zwischen die Geschäfte, Wohnhäuser und Restaurants geschummelt haben, werden fühlbar mehr. Winkekatzen, 50 Sorten Sojasoße, 1000 Essstäbchen oder manchmal einfach nur Ramsch, auf diesem Teil der Kantstraße ist das Angebot von verschiedensten Billigläden dicht.
Am Amtsgerichtsplatz geht die Kantstraße in die Neue Kantstraße über und der Lietzensee lockt mit Ruhe und Romantik mitten in der Stadt. Wen aber schnell wieder die Sehnsucht nach gelebter Vielfalt und Abwechslung packt, dreht sich einfach wieder um und entdeckt garantiert noch etwas Neues in der Kantstraße in Berlin.
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