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Tipps: Berlin für Abenteurer
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Jahrelang gammelten die Fahrgeschäfte auf dem einstigen DDR-Rummelplatz Spreepark vor sich hin. Der Lost Place wird seit 2020 mit neuem Konzept wieder aufgebaut.
Die gelben Wagen der Wildwasserbahn stehen im Bahnhof - als seien die Fahrgäste gerade erst ausgestiegen. Doch den letzten zahlenden Besucher haben sie vor Jahren gesehen. Entsprechend dick ist die Dreckschicht auf dem Boden, die Scheibe des Kassenhäuschens ist eingeschlagen, das Wasser grün vor Algen. Die Wildwasserbahn ist eins von neun verbliebenen Fahrgeschäften im Berliner Spreepark. Wie alle anderen gammelt sie seit November 2001 vor sich hin - und ist längst zur Attraktion für Touristen geworden.
Der Spreepark wurde am 4. Oktober 1969 zum 20. Geburtstag der DDR eingeweiht. Der "VEB Kulturpark" war der einzige ständige Rummelplatz in der DDR. Nach der Wende fiel der Park in die Zuständigkeit des Berliner Kultursenats, der dort einen "Freizeitpark nach westlichem Vorbild" errichten wollte und einen Betreiber suchte. Den Zuschlag erhielt die Spreepark GmbH von Pia Witte.
Von den Attraktionen der DDR blieb nach dem Neuanfang nicht viel erhalten. Neben dem Wahrzeichen - dem Riesenrad - sind es nur noch die Eingangshäuschen - und die Toiletten. Rund 40 Millionen D-Mark investierte Witte in den ersten Jahren: Schiffschaukel, Familienachterbahn, Loopingbahn. Der ehemalige Betonplatz, auf dem der Rummel stand, wich Seen und Grünfläche.
Nach den Umbauten wurde der Plänterwald jedoch Landschaftsschutzgebiet. Auf einen Schlag durften zum Beispiel die Parkplätze nicht mehr genutzt werden. Die Besucherzahlen gingen immer weiter zurück. 2001 zog Pia Witte einen Schlussstrich und stellte den Betrieb ein. Die Spreepark GmbH ging in die Insolvenz. Neue Investoren haben sich lange nicht gefunden. Am 01. Januar 2016 hat die landeseigene Grün Berlin GmbH den Berliner Spreepark im Plänterwald übernommen.
Besucher nicht auf das Areal. Doch daran halten sich nicht alle. Einige Einbrecher haben ganze Arbeit geleistet: Eines Nachts verschwand ein ganzer Autoscooter.
Nach Jahren des Stillstands auf dem riesigen Areal in Treptow stellte Umweltsenatorin Regine Günther im Mai 2018 die Pläne für den einstigen Vergnügungspark vor. Auch die landeseigene Grün Berlin GmbH war dabei, die Anfang 2016 das 23 Hektar große Gelände an der Spree übernommen hatte.
Im Sommer 2019 starteten öffentliche Themenwerkstätten, bei denen Bürgerinnen und Bürger bei der Entwicklung des Spreeparks mit einbezogen wurden. Doch auch praktisch wurde 2019 schon etwas unternommen: Erste Baumaßnahme war die Sanierung des benachbarten Eierhäuschens, das künftig den Eingangsbereich des Spreeparks bilden soll.
Das Riesenrad bleibt den Berlinern erhalten. Das 1989 erbaute Rad ist sanierungsfähig und wird sich in Zukunft wieder drehen. Seit Januar 2021 hatte man die Gondeln des maroden Fahrgeschäfts abmontieren und seinen Zustand überprüfen lassen - nun steht fest, dass das Rad eine Zukunft hat.
Im Februar 2024 konnte das Eierhäuschen im Spreepark wieder eröffnen. Die Restauration des über 100-jährigen Gebäudes hat vier Jahre gedauert. Nun können Gäste in dem historischen Ausflugslokal in dem Restaurant mit dem Namen "Ei" wieder schöne Stunden verbringen. Auch ein großer Biergarten ist, wie vor 100 Jahren, wieder eröffnet worden. Im Eierhäuschen befindet sich aber nicht nur ein Restaurant, sondern auch ein Kunstraum mit einem kostenfreien Ausstellungsbereich.
Im Jahr 2024 finden wegen der Baumaßnahmen auf dem Gelände keine Führungen durch den Spreepark statt.
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