© Antje Kraschinski/BerlinOnline
Mehr ungewöhnliche Hotels in Berlin
Boutique- und Designhotels, Familienhotels, Business- und Tagungshotels, Gay/Lesbian-Hotels, Sport- und Wellnesshotels sowie Apartment Hotels. mehr
Zimmer im Freibad gefällig? Oder doch lieber aufs Hotelschiff? Ungewöhnliche Hotels in Berlin machen die Übernachtung zum Abenteuer.
In Berlin gibt es Hotels, die völlig aus dem Rahmen fallen. "Die witzigsten davon sind in den vergangenen zwei, drei Jahren entstanden", sagt Christian Tänzler von der Tourismusgesellschaft Visit Berliner. Das hat vor allem wirtschaftliche Gründe: "Berlin ist der härteste Hotelmarkt der Welt, wer da eine Nische entdeckt, hat sicherlich bessere Überlebenschancen". Viele Touristen kämen mit der Erwartungshaltung, dass Berlin eine ungewöhnliche, kreative, etwas wilde Stadt sei - hier setzten einige Hotels erfolgreich an.
Zu den schrägsten Unterkünften gehört das "Ostel". Das Hotel befindet sich in einem DDR-Plattenbau am Ostbahnhof- und schickt seine Gäste auf eine Zeitreise ins Ost-Berlin der 1970er und 1980er Jahre. Das Logo des Hotels ist politisch unkorrekt dem des sozialistischen Jugendverbands Freie Deutsche Jugend (FDJ) nachempfunden. Ausgestattet ist das Hotel mit originalen DDR-Möbeln wie der Schrankwand «Karat» und dem Multifunktionstisch. Die Gäste können zwischen einem Bett im Pionierlager oder einer DDR-Ferienwohnung wählen, an den Wänden hängt ein Bild des Ex-DDR-Staatschefs Erich Honecker.
An einem historischen Ort liegt auch das Hotelboot "Eastern Comfort" vor Anker. Von Deck aus kann man die Oberbaumbrücke sehen, die einst als Grenzübergang zwischen den Bezirken Friedrichshain und Kreuzberg diente. Nur ein paar Meter entfernt befindet sich zudem die international bekannte East Side Gallery. Durch die Bullaugen hören die Gäste die Spree plätschern. Wer nur über ein kleines Budget verfügt, bringt seinen eigenen Schlafsack mit und übernachtet auf dem Schiffsdeck. Das Boot-Hotel hat keinen eigenen Antrieb, Nichtschwimmer, Haustiere und Kinder unter sechs Jahren dürfen aus Sicherheitsgründen nicht an Bord.
Wer lieber in einem Freibad als auf der Spree übernachten will, sollte sich den "Scube Park" genauer ansehen: Er wird im Frühjahr im Columbiabad Neukölln neu eröffnet und besteht aus 40 Holzwürfeln. Diese sollen dann auf der 2000 Quadratmeter großen Liegefläche stehen und das ganze Jahr über bewohnbar sein. Bis zu vier Personen können in einem Würfel Platz finden. Nachts dürfen die Gäste allerdings nicht ins Schwimmbecken eintauchen - das wäre ohne Bademeister und Beleuchtung zu gefährlich.
Im «Hüttenpalast» muss sich niemand vor Krabbeltieren oder Frost fürchten: Stadtneurotiker können in der Produktionshalle einer ehemaligen Staubsauger-Fabrik campen. Auf 200 Quadratmetern stehen für die Gäste Holzhäuschen und Campingwagen bereit, die aus den 1950er, 1960er und 1970er Jahren stammen und liebevoll renoviert wurden. Vor den Wagen sind jeweils ein Tisch und zwei Stühle aufgebaut, selbst im Winter kann man «draußen» auf der Hollywoodschaukel sitzen. Der «Hüttenpalast» soll das urdeutsche Schrebergartenglück parodieren - und das mitten im harten Kiez Neukölln.
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