© dpa
Pilgerfest in Bad Wilsnack
Mit einem Pilgerfest mit Kulturprogramm und Mittelaltermarkt knüpft Bad Wilsnack an seine Geschichte als Wallfahrtsort an. mehr
Bad Wilsnack ist ein kleiner Kurort mit langer Geschichte. Einst kamen die Menschen wegen der Wunderblutkirche, heute suchen sie Heilung in warmen Wassern.
Bad Wilsnack war im Mittelalter ein bedeutender Wallfahrtsort, der Pilger aus vielen europäischen Regionen anzog. Auch heute noch bestimmt die imposante Wunderblutkirche mit ihrer spätgotischen Backsteinhalle das Stadtbild. In Bad Wilsnack findet man noch mehr Bauwerke aus dem Mittelalter, die Kirche St. Nikolai, das Alte Rathaus und die Apotheke zum Beispiel.
Die imposante Kirche in Bad Wilsnack ist eine spätgotische Backsteinhalle in klassischer Kreuzform, mit farbenprächtigen Chorfenstern, Wunderblutschrein, Kanzel, Orgel, Holzplastiken und Sandsteinfiguren. Die alte Dorfkirche wurde am 16. August 1383 durch den Ritter Heinrich von Bülow in Brand gesteckt. Der Pfarrer Johannes Kabuz fand drei unversehrt gebliebene Hostien auf denen er rote Blutstropfen- das Blut aus den Wunden Christi"- "Wunderblut"- sah. Das so geschaffene Wilsnacker Hostienwunder brachte fortan viele Jahre lang Wallfahrer aus Böhmen, Ungarn, Polen, Skandinavien und anderen Ländern in den kleinen Ort. Erst 1552, als der evangelische Prädikant Joachim Ellefeld die Hostien verbrannt hatte, nahmen die Wallfahrten ein Ende.
Bereits im 19.Jahrhundert etablierte sich Bad Wilsnack als Kurort für die Großstädter, die mit der neuen Eisenbahnlinie von Berlin oder Hamburg anreisen konnten. Die Entwicklung zum Kurort hatte mit der Entdeckung der eisenoxidhaltigen Moorerde auf den Karthanewiesen durch den Stadtförster Zimmermann seinen Lauf genommen. Eine Moorbadeanstalt wurde 1907 eingeweiht.
Das Kur- und Bäderwesen entwickelte sich weiter, 1929 wurde aus Wilsnack dann Bad Wilsnack mit Moor-Badeanstalten, Sanatorium und Hotels. In der DDR blieb der Ort ein Kurort. 1990 nahmen die Wilsnacker das Schicksal selbst in die Hand und konnten die Kurortentwicklung mit Kliniken, Pflegeheimen, Therme und Heilanwendungen bis heute erfolgreich vorantreiben. Im Dezember 2000 eröffnete eine große Thermen-Bade-Landschaft mit eigener Thermalsole aus 1070 Metern Tiefe.
In der Umgebung
Nur sechs Fahrradkilometer entfernt befindet sich die sehenswerte Wasserburg Plattenburg, Richtung Elbe kann man das europäische Storchendorf Rühstädt besuchen, Richtung Norden ist es nur 20 Kilometer bis nach Wittenberge, Richtung Süden ebenso weit bis Havelberg. Überall helfen gut ausgeschilderte Radwege bei ausgedehnten Touren in die schöne Landschaft.
Ende der Kartenansicht
Mit der Bahn: Von Berlin nach Wittenberge verkehrt die Regionalbahn im Einstundentakt.
Mit dem Auto: Bad Wilsnack besitzt mit der B189 Anschluss zur Autobahn A2 und A24.
© dpa
Mit einem Pilgerfest mit Kulturprogramm und Mittelaltermarkt knüpft Bad Wilsnack an seine Geschichte als Wallfahrtsort an. mehr