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Höfefest in Brandenburg an der Havel
Viele Höfe in der Altstadt von Brandenburg öffnen einen Nachmittag lang für Besucher:innen. In manchen gibt es Livemusik, in anderen Kleinkunst oder Angebote für Kinder. mehr
Brandenburg an der Havel gilt als Wiege der Mark. Gleich drei historische Stadtkerne zeugen von der langen Geschichte.
Die Stadt Brandenburg an der Havel liegt rund 85 Kilometer südwestlich von Berlin im Havelland. Das gesamte Stadtgebiet ist eingebettet in eine vielfältige Seen- und Waldlandschaft.
Die Geschichte von Brandenburg an der Havel reicht über Eintausend Jahre zurück und hat viele sichtbare Spuren hinterlassen. So hat die Stadt gleich drei historische Stadtkerne: die Altstadt, die Neustadt und die Dominsel. Imposante sakrale Bauten prägen das Stadtbild. Der Dom St. Peter und Paul, das Paulikloster und die Kirchen St. Katharinen und St. Gotthardt überragen mittelalterliche Quartiere. Mehrere ausgeschilderte Stadtrundwege führen Besucher entlang der wichtigsten Sehenswürdigkeiten.
Der Dom St. Peter und Paul liegt auf der Dominsel zwischen dem Beetzsee und der Havel. Der Dom ist das Wahrzeichen der Stadt und gehört zu den frühesten Monumentalbauten der nordeuropäischen Backsteingotik. Der Grundstein für den Dom wurde im Jahr 1165 gelegt. Heute beherbergt der Dom ein Museum, das wertvolle Kunstschätze und Handschriften aus Pergament ausstellt.
Das St. Paulikloster liegt in der Innenstadt von Brandenburg an der Havel und wurde nach der starken Zerstörung während des Zweiten Weltkriegs wieder aufgebaut. Heute gilt das St. Paulikloster als eines der interessantesten und das Stadtbild von Brandenburg an der Havel in besonderer Weise prägendes Baudenkmal. Zusätzlich beherbergt das St. Paulikloster seit 2008 das Archäologische Landesmuseum Brandenburg, das einen Überblick über die Kulturgeschichte des Landes gibt.
Die St. Katharinenkirche liegt in der Neustadt von Brandenburg und gilt als ein Meisterwerk norddeutscher Backsteinbaukunst. Im Jahre 1401 wurde die Katharinenkirche als damals größte Kirche der Stadt erbaut: Die Höhe des Dachfirstes beträgt 38 Meter und der Turm ist 72,50 Meter hoch. Die Fassade der Kirche ist mit vielen Figuren verziert. Besonders beeindruckend die Schöppenkapelle an der Südseite der St. Katharinenkirche mit seinen reichhaltigen Verzierungen.
Die St. Gotthardtkriche liegt in der Altstadt und wurde 1140 als Feldsteinkirche erbaut. Anfang des 15. Jahrhunderts wurde sie bis auf den unteren Teil des Westgiebels abgerissen und durch die spätgotische dreischiffige Hallenkirche St. Gotthardt ersetzt. Die Tuchmachergilde aus Brandenburg an der Havel stiftete 1623 die aus Sandstein gefertigte Kanzel, heute die schönste Kanzel aller Brandenburger Kirchen. Mit seiner reichen Innenausstattung gehört die St. Gotthardtkirche zu den eindrucksvollsten Sakralbauten der Mark Brandenburg.
Brandenburg an der Havel bietet sehr gute Voraussetzungen für Wassersportler, denn das größte zusammenhängende Wassersportrevier Europas liegt direkt vor der Tür. Auf den Havelseen sind Paddeln, Rudern und Segeln möglich. Aber auch weniger traditionelle Wassersportarten wie Wasserski und Kitesurfen erfreuen sich großer Beliebtheit. Auf dem Beetzsee finden regelmäßig Segelregatten statt, und auch zum Baden ist der See gut geeignet. Kleine ruhige Buchten finden sich besonders im nördlichen Teil.
Im Norden der Stadt liegt der Naturpark Westhavelland, in dem Ausflügler seltene und geschützte Tierarten beobachten können. Für Radler und Wanderfreunde gibt es gut ausgeschilderte Wege, die direkt an Fluss- und Seeufern und durch geschützte Landschaften entlangführen. So verlaufen beispielsweise der Havelradweg und die Tour Brandenburg an den Ufern der Havelseen.
Eine im August 2012 eröffnete Dauerausstellung in der der Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasiemorde am Nicolaiplatz erinnert an die kranken und behinderten Menschen, die in den Gebäuden des "Alten Zuchthauses" von den Nationalsozialisten durch Giftgas getötet wurden. Anhand von Fotos und Dokumenten aus dem Besitz der Familien werden rund 30 Biografien von Euthanasieopfern nachgezeichnet.
In den Räumen des ehemaligen Zuchthauses Brandenburg-Görden ist eine Gedenkstätte eingerichtet, die über die Geschichte des Hauses als NS-Hinrichtungsstätte und Haftanstalt informiert. Viele der Inhaftierten im Zuchthaus Brandenburg-Görden waren politische Gefangene aus verschiedenen Ländern Europas, nach 1949 war es eine der größten Haftanstalten für Gegner des SED-Regimes in der DDR.
Tipp für Mobilitätseingeschränkte: Die Stadt Brandenburg legt besonderen Wert auf Barrierefreiheit. Große Teile des Stadtzentrums, besonders die Fußgängerzone und Uferpromenaden, sind ohne Hindernisse, Kirchen und Theater barrierefrei erreichbar. Die Fahrgastschiffe der ortsansässigen Reederei sind barrierefrei und am günstigsten über den Anleger am Alfred-Messel-Platz befahrbar. Die Dampferfahrten führen auf der Havel und den umliegenden Seen bis nach Werder (Havel), Ketzin, zur Optikstadt Rathenow oder auch nach Potsdam.
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Viele Höfe in der Altstadt von Brandenburg öffnen einen Nachmittag lang für Besucher:innen. In manchen gibt es Livemusik, in anderen Kleinkunst oder Angebote für Kinder. mehr