© Deutsche Symphonie-Orchester Berlin
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Die Orchester Berlins erhalten gute Noten von der Musikwelt. Edle Klänge - von den Philharmonikern bis zur Staatskapelle, von der Symphonie bis zur Kammermusik. mehr
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Deutschlands edelster und teuerster Klangkörper spielt Klassiker – und eine herausragende Rolle nicht nur in Berlin.
Dieses Orchester gehört zu den besten der Welt. Seit Sir Simon Rattle 2002 die Leitung übernahm, ist es womöglich gar das Beste. Es sind neue Zeiten bei den Berliner Philharmonikern angebrochen, in künstlerischer wie organisatorischer Hinsicht. Sir Simons Credo „Kunst ist kein Luxus, Kunst gehört zum Leben wie die Luft, die wir atmen“ bewegt und bewirkt Erstaunliches, sowohl in der ehrwürdigen Institution selbst als auch bei bislang kaum der Klassik zugeneigten Jugendlichen. Der Leuchtturm der Hochkultur verlässt den Konzertsaal und trägt seine Arbeit in andere gesellschaftliche Räume. Der preisgekrönte Film „Rhythm is it!“ über das erste „Education“- Projekt der Philharmoniker dokumentiert dies eindrücklich: 250 Kinder und Jugendliche, fast alle ohne Vorbildung, proben Strawinskys „Le Sacre du Printemps“ und erliegen der Faszination der Musik.
Das Orchester ist von einer Dienststelle des Landes Berlin in eine öffentlich-rechtliche Stiftung umgewandelt worden, wodurch offensiver als bislang private Sponsoren angeworben werden können. Diese Umwandlung sichert den Philharmonikern nun ein höheres Grundgehalt und soll die besten Musiker weiter an das Orchester binden. Denn schließlich hat man ein Geburtstrauma zu überwinden. 1882, bei der Entstehung des heute weltberühmten Klangkörpers, mussten die etwa 50 ambitionierten Musiker, angetrieben von ihrem autokratisch waltenden Chef Benjamin Bilse, täglich bei Gesellschaften zu Kaffee und Kuchen aufspielen. Sie waren schlecht bezahlt und sollten, horribile dictu, bei Konzertreisen „Holzklasse“ fahren.
Später ging es dann aber schnell bergauf mit der früheren „Bilseschen Kapelle“. Namhafte Musiker wie Johannes Brahms und Hans von Bülow arbeiteten mit dem Orchester, die Familien Mendelssohn und Siemens unterstützten es mit großzügigen Spenden. Bald spielte das „Philharmonische Orchester“, wie es inzwischen hieß, in der ersten Liga – Komponisten wie Peter Tschaikowsky, Richard Strauss und Gustav Mahler dirigierten es. Mit Arthur Nikesch als künstlerischem Leiter nahmen sie 1913 eine Schallplatte mit Beethovens 5. Sinfonie auf, es war das erste ungekürzte sinfonische Werk auf dem noch misstrauisch beäugten Tonträger, dirigiert von einem großen Dirigenten.
Ihm folgten Furtwängler und von 1955 bis 1989 Herbert von Karajan. Der Maestro, der stets mit geschlossenen Augen dirigierte, prägte das Klangbild entscheidend. 1989 übernahm Claudio Abbado den Taktstock und öffnete das Orchester verstärkt für die Moderne. Als der Italiener seinen Vertrag als Künstlerischer Leiter nicht verlängerte, wählte die „Orchesterdemokratie“ des Philharmonischen Orchesters mit großer Mehrheit einen unkonventionellen Engländer zum neuen Chefdirigenten – Sir Simon Rattle. Zahllose internationale Auszeichnungen wie den Grammy oder Classical BRIT Awards haben sich die Philharmoniker erspielt.
Das Orchester hatte Petrenko 2015 nach langwierigen Beratungen gewählt. Kirill Petrenko stammt aus Russland und ging mit 18 Jahren nach Österreich, wo er sich in Wien zum Dirigenten ausbilden ließ. Zuletzt war er Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper. Petrenko übernimmt die Berliner Philharmoniker ab der Spielzeit 2019/20.
Quelle: Kulturverführer Berlin, 10. Auflage/bearbeitet Berlin.de
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