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Berliner Kieze
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Der Pankower Florakiez ist nah dran an Prenzlauer Berg, sowohl geografisch als auch architektonisch, von der Infrastruktur und den Menschen her - und doch ganz anders.
Viele jungen Familien wohnen im Florakiez. Auch die Altbauten, keinen Geschäfte, Cafés und Kneipen, Spielplätze, Kinderläden und hohen Straßenbäume erinnern an das benachbarte Prenzlauer Berg. Vom Szenestress ist jedoch wenig zu spüren: Im Florakiez geht es ziemlich entspannt zu.
Der Florakiez erstreckt sich rund um die Florastraße in Berlin-Pankow. Die Flanken der heimlichen Hauptstraße Pankows sind dicht bebaut mit Häusern, in denen Wohnungen, kleine Geschäfte und Kneipen, aber auch Ateliers, Galerien und eine Kleinkunstbühne zu finden sind. Feste Kiezgrenzen gibt es nicht. Der Bürgerpark Pankow im Nordwesten wird noch dazugezählt, im Südwesten das Nasse Dreieck. Östlich vom Florakiez liegt das Kissingenviertel.
Die Mietwohnungen in den überwiegend sanierten Altbauten des Florakiezes sind sehr gefragt. Gleiches gilt für die Eigentumswohnungen, die zunehmend in schmucken Neubauten entstehen. Zu den vielen Familien im Kiez gesellen sich Kreative und junggebliebene Senioren, Alteingesessene und Student:innen. Nicht wenige der Einwohner:innen haben vorher in Prenzlauer Berg gewohnt und sind wegen der guten Mischung, des entspannten Wohngefühls und der Ruhe Richtung Norden gezogen. Ganz aufgegangen ist die Rechnung nicht immer: Baulücken wurden und werden geschlossen, die Infrastruktur ausgebaut, Leerstand gibt es kaum noch. Es wird enger im Florakiez. Zwar ist es hier nicht mehr ganz so beschaulich wie noch vor ein paar Jahren, doch nach wie vor gilt das Viertel als ruhig und unverkrampft.
Ein Beispiel für den Wandel im Kiez ist die Alte Mälzerei in der Mühlenstraße, deren älteste Gebäude aus dem 19. Jahrhundert stammen. Das Ensemble stand lange leer und ist inzwischen denkmalgerecht saniert. Statt Maschinen gibt es darin nun Eigentumswohnungen mit bis zu sechs Meter hohen Decken. Ein weiteres Beispiel für die industrielle Vergangenheit des Kiezes sind die Heynhöfe, in denen mehrere junge Unternehmen ein Zuhause gefunden haben. Außer ein paar Büros gibt es auch kleine Läden im Florakiez, Supermärkte, Bioläden, Restaurants mit einem Angebot von Burger bis Sushi, Cafés und Kneipen, von denen manche einmal im Jahr zur Unpluggedival-Festival-Location werden. Eigentlich ist alles da, was man so braucht. Und wenn es doch nicht reicht, ist man dank S- und U-Bahn oder mit dem Fahrrad schnell in Prenzlauer Berg oder im Stadtzentrum.
Im Florakiez säumen alte Bäume die Straßen. Linden, Eichen und Ahorne verschönern die Innenhöfe und prägen das Erscheinungsbild der Parks. Der Bürgerpark Pankow ist eine der schönsten Grünflächen in ganz Berlin. Bis zu 150 Jahre alte Baumriesen stehen hier, aber auch prachvolle Blumenrabatten und Wiesen laden zum Durchatmenn und Blickeschweifen ein. Besonderheiten sind der Rosengarten, die Panke, die ihn durchfließt, der große Spielplatz, der Kinderbauernhof, das Tiergehege und das prächtige Eingangstor. Erwähnenswert sind außerdem der Bleichröderpark an der Schulstraße mit Spielplatz, Liegewiese und Waldgarten sowie das Nasse Dreieck. Die steppenartige Freifläche ist vor allem bei Hundebesitzern beliebt.
Im Florakiez gilt, wie im Rest Berlins auch, nach 22 Uhr Rücksicht auf die Anwohner:innen zu nehmen und dementsprechend seinen Geräuschpegel anzupassen.
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