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Schulgärten in Berlin
Die Schulgärten und Gartenarbeitsschulen in Berlin sind nicht nur pädagogisches Mittel. Sie nützen auch der Artenvielfalt und dem Klimaschutz. mehr
Berliner:innen mit Dachterrasse können gärtnerisch kreativ werden. Bei anderen Formen der Dachbegrünung sind die Möglichkeiten begrenzt. Dafür gibt es eine Förderung.
Gründächer und Dachgärten sind Formen der Dachbegrünung, die sich in Berlin besonders gut umsetzen lassen. Private und öffentliche Dachterrassen werden unter den richtigen Voraussetzungen zu wertvollen Biotopen. Extensiv bepflanzte Gründächer sind vor allem auf Neubauten zu finden, bei denen eine ökologische Bauweise im Vordergrund steht. Luft nach oben ist auch hier: Mit einem groß angelegten Förderprogramm wird die Begrünung von Berlins Dächern weiter vorangetrieben.
Begrünte Dächer sind ein gutes Mittel, um den Folgen des Klimawandels entgegenzuwirken. Als Teil des immer wichtiger werdenden Berliner Stadtgrüns verdunsten die grünen Dächer Wasser und kühlen in heißen Sommern die Umgebung. Bei Starkregen nehmen sie die Niederschläge auf und schützen die Kanalisation vor Überflutung. Sie bieten Tieren Schutz und Nahrung und den Menschen einen Ort zum Durchatmen. Die Bedeutung grüner Dächer für eine lebenswerte, zukunftsfeste Stadt ist unbestritten – und sie wächst weiter.
Um dieser wachsenden Bedeutung Rechnung zu tragen, fördert die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz die Begrünung von Dächern mit dem Programm GründachPLUS. Davon profitieren sollen vor allem Quartiere, in denen es nur wenig Stadtgrün gibt, wo sich die Hitze im Sommer staut und wo die Luftqualität schlechter ist als an anderen Orten in Berlin. Gründächer sollen außerdem dort gefördert werden, wo sie für die Rückhaltung von Regenwasser und die Entlastung der Kanalisation wichtig sind. Antragsberechtigt sind neben Grundeigentümer:innen auch Verfügungsberechtigte wie z.B. Vereine, Seniorenheime, Interessengruppen, Initiativen und Begegnungsstätten. Neubauten sind von der Förderung ausgeschlossen.
Bei der Begrünung von Dächern wird zwischen intensiver und extensiver Bewirtschaftung unterschieden. Extensive Dachbegrünungen bestehen aus niedrigen Gewächsen wie Sukkulenten, Gräsern, Moosen, Kräutern, Knollen- und Zwiebelpflanzen. Sie sind inklusive Substrat, Vlies und Drainage höchstens 20 Zentimeter hoch und gelten als besonders pflegeleicht. Zu finden sind sie oft auf Berliner Gewerbe- und Bürogebäuden, Parkhäusern, Garagen und Carports. Ein Beispiel ist das Besucherzentrum in den Gärten der Welt. Intensive Dachbegrünungen sind auch als Aufenthaltsort geeignet. Auf den Dächern wachsen Sträucher, Stauden und manchmal sogar Gemüse, aber auch richtige Gartenlandschaften mit kleinen Bäumen, Wegen und Teichen sind denkbar. Öffentlich zugänglich ist beispielsweise die Dachterrasse des Bikini Berlin.
Auch wer einen großen Balkon oder eine kleine Dachterrasse hat und zur Miete wohnt, kann mit wenig Aufwand einen Beitrag zur Begünung der Stadt leisten. Je nach baulichen Voraussetzungen und Einverständnis des Vermieters können hier vielfältige Kübelgärten mit kleinen Bäumchen, Sträuchern, Gemüse- und Blumenbeeten entstehen. Ist nur Platz für ein paar Blumentöpfe, nützt das immerhin der Artenvielfalt: Bienen, Hummeln und Schmetterlinge finden oft den Weg in den fünften oder sechsten Stock von selbst und freuen sich über Nektar und Pollen.
Ob intensive Begrünung, extensive Begrünung oder Kübelgarten: Sie alle leisten einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität in Berlin. Sie sind Lebensräume für Kleintiere, Vögel, Insekten und Bodentiere. Wildbienen profitieren besonders von dem Angebot: Auf Berliner Gründächern wurden über 50 verschiedene Honig- und Wildbienenarten nachgewiesen. Und auf einigen Dächern wachsen sogar seltene Pflanzen wie einheimische Orchideen.
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© visitBerlin, Foto: Dagmar Schwelle
Auch ohne eigenen Garten kann man sich an der Begrünung der Hauptstadt beteiligen und sich selbst mit Obst und Gemüse versorgen. mehr