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Humboldt-Universität

  • Humboldt-Universität zu Berlin

    Humboldt-Universität zu Berlin, Hauptgebäude, Unter den Linden 6

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    Die Statue von Alexander von Humboldt vor dem Haupteingang der Humboldt-Universität in Berlin.

  • Humboldt-Universität

    Gebäude der Humboldt-Universität zu Berlin.

An der beeindruckenden Fassade des Hauptgebäudes der Humboldt-Universität in Berlin-Mitte wird sichtbar, dass der Bau am Boulevard Unter den Linden eigentlich ein weiteres Königsschloss werden sollte.

Als dritter Bau des Forum Fridericianum entstand 1748–66 das Palais des Prinzen Heinrich, des Bruders Friedrichs II. Die ursprüngliche Konzeption sah hier ein neues Königsschloss vor, doch Friedrich hatte zu dieser Zeit schon sein Interesse an Berlin verloren und hielt sich so oft wie möglich in Potsdam auf, vor allem in seinem neuerbauten Lustschloss Sanssouci.

Vom Prinzenpalais zur Friedrich-Wilhelms-Universität

Der Entwurf stammte möglicherweise vom mittlerweile in Ungnade gefallenen Knobelsdorff, die Bauausführung wurde geleitet von Johann Boumann und Carl Ludwig Hildebrandt. Sieben Jahre nach dem Tod des Prinzen wurde das Gebäude der neu gegründeten Friedrich-Wilhelms-Universität zugewiesen, die 1810 ihren Lehrbetrieb aufnahm (nach Humboldt wurde sie nach dem Zweiten Weltkrieg benannt). Die einstmals reiche Ausstattung reduzierte sich im Laufe der Zeit bis auf den Festsaal, der schließlich den Kriegszerstörungen zum Opfer fiel.

Architektonische Akzente der HU: Mittelrisalit, Statuen und Attika

Das ursprüngliche Palais war eine Dreiflügelanlage, die sich um den Ehrenhof zu den Linden hin gruppierte. Längs der Lindenallee waren siebenachsige Stirnbauten vorgelagert. 1913–20 verbreiterte Ludwig Hoffmann die ursprünglich schmalen Seitenflügel auf die Breite dieser Stirnbauten und verlängerte sie weit nach Norden, wodurch ein langgestreckter zweiter Hof entstand. Der Komplex erhält seine Akzente durch den Mittelrisalit und die Risalite der Stirnbauten, die mit Statuen besetzt sind. Die korinthische Säulenordnung des Mittelrisalits nimmt dabei Bezug auf das Opernhaus. Das flache Dach wird durch eine umlaufende Attika fast verdeckt. Den massigen Eindruck verstärkt die Quaderung der drei Geschosse, deren mittleres durch die hohen Rundbogenfenster hervorgehoben ist. Beachtenswert sind die übereck gestellten Torpfeiler mit Kindergruppen.

Die "Kommode"

Die Westseite des Forums nimmt die wegen ihrer geschwungenen Formen sogenannte Kommode ein, welche die 1661 vom Großen Kurfürsten gegründete und bis dahin im Schloss untergebrachte königliche Bibliothek aufnahm. Georg Christian Unger kopierte auf Weisung des Königs den 50 Jahre älteren Entwurf Fischer von Erlachs für die Wiener Hofburg, dessen Bau aber erst 1889–93 in veränderter Form vollendet wurde. Somit ist die Berliner Kopie, 1775–80 entstanden, kurioserweise älter und originaler als das Vorbild.

Im Gegensatz zur viergeschossigen Fassadengliederung besaß das Innere nur zwei Geschosse. Nach den Kriegszerstörungen wurde die Bibliothek bis 1969 äußerlich originalgetreu, im Innern modern wiederaufgebaut. Seit 1914 wird der Bau von der Universität genutzt, heute ist hier die Juristische Fakultät untergebracht.

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 Adresse
Unter den Linden 6
10117 Berlin
Stil und Architekt
Barock, Johann Boumann, Carl Ludwig Hildebrandt, Ludwig Hoffmann
Internetadresse
www.hu-berlin.de

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Aktualisierung: 12. Dezember 2023