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Sehenswürdigkeiten in Mitte
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Die Russische Botschaft residiert in einem imposanten Gebäude in Berlin Unter den Linden. Der stalinistische Bau erwies sich als architektonisch richtungsweisend.
Da Russland als Rechtsnachfolger alle Besitzstände der ehemaligen Sowjetunion übernahm, fiel ihm auch die prachtvolle UdSSR-Botschaft "Unter den Linden" zu. Dieses Botschaftsgebäude entstand in den Jahren 1950-52 nach dem Entwurf von A. Stryshewski an der Stelle der im Krieg zerstörten, alten russischen Botschaft aus dem 18. Jahrhundert. Das neue Gebäude durfte als einziges am privilegierten Standort Unter den Linden sowohl in der Höhe als auch im Abstand zum öffentlichen Straßenraum von dem 1909 festlegten "Lindenstatut" abweichen. Die aufgesetzte Turmlaterne ist höher und sein zurückliegender Eingangsbereich ist weiter eingerückt als es die Gesetze erlaubten.
Die symmetrische Anlage wird beherrscht von der Laterne, die einen großen, reich dekorierten Kuppelsaal im Inneren überspannt. Sie bekrönt den Mitteltrakt, der mit den zwei Seitenflügeln einen für Berliner Verhältnisse inzwischen seltenen Ehrenvorplatz bildet. Spätere Bauten zur Behren- und Glinkastraße hin erweiterten den Komplex durch mehrere Gebäude.
Eigene Wohnhäuser, eine Schule und das Schwimmbad machten aus dem schon sehr großen Botschaftsgebäude ein vollständiges Stadtviertel für die Botschaftsangehörigen und ihre Familien. Im Inneren betritt der Besucher über einen sich aus dramaturgischen Gründen verengenden Eingangsbereich die dreiläufige Treppenanlage. Von hieraus ist nicht nur auf gradem Wege der große Konzertsaal für 400 Gäste in der Grundstücksmitte zu erreichen, sondern auch die drei repräsentativen Räumlichkeiten zur Straße: Der Kuppelsaal mit fast 20 Metern Höhe, 16 Marmorsäulen und seinem Intarsienparkett erschließt dabei den rechts von ihm liegenden Wappensaal und den an seiner anderen Seite liegenden Spiegelsaal.
Ende der 90er Jahre fand eine Grundrenovierung statt. Neben der technischen Generalsanierung entstand auch ein rückwärtiger Gebäudeteil für die Konsularabteilung. Bei der Detaillierung und Ausführung machte sich jedoch die angespannte Finanzlage des flächenmäßig größten Landes der Welt bemerkbar.
Als erstes Aufbauprojekt nach dem Krieg gab dieser Komplex den neoklassizistischen Kurs späterer DDR-Architektur vor. Der damals als "Nationale Tradition" bezeichnete, stalinistische Stil versuchte, auf nationale Bautraditionen - hier auf den Berliner Klassizismus - zurückzugreifen und diese in einer vergröberten Form zu monumentalisieren. Die russische Botschaft ist richtungsweisend auch für die sich seit 1951 im Bau befindende Stalinallee (1951- 56) gewesen. Die heutige Frankfurter Allee bezieht sich architektonisch auf den Botschaftsbau.
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