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Architektur: Wichtige Berliner Bauwerke
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In direkter Nachbarschaft zum Brandenburger Tor entwarf Architekt Frank O. Gehry das viel beachtete Gebäude für die DZ Bank.
Der Architekt Frank O. Gehry ist bei Bauherren äußerst beliebt. Garantiert er doch nicht nur penibel eingehaltene Kostenrahmen, sondern auch breitestes Medienecho. Gehry ist einer der unbestrittenen Stars der Architekturszene.
Berühmt wurde der 1929 in Toronto geborene, aber seit langem in Kalifornien lebende Architekt 1978. Da nämlich hatte er genug vom Bau unzähliger Shopping-Malls, kündigte bei seinem Auftraggeber und verwandelte sein biederes Vorstadt- Einfamilienhaus in ein wildes Durcheinander aus Wellblech, Sperrholz und Maschendraht, mit einem kippenden Glaswürfel über der Küche. Der „Dekonstruktivismus“ war geboren, Gehrys Haus wurde zur Pilgerstätte einer neuen Architektengeneration.
Seitdem lebt Gehry seine kindliche Freude an der Form aus. Seine Gebäude provozieren, fallen im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Rahmen oder ecken an, doch nie werden sie reine Effekthascherei, immer sind die formalen Höhenflüge geerdet in sorgfältigem Handwerk und funktionaler Tauglichkeit. Technisch wird diese Architektur möglich durch den Einsatz des Computers, der die zum Bau nötigen Einzelteile passgenau berechnet.
Verglichen mit Gehrys vorhergehenden Bauten, dem Guggenheim-Museum in Bilbao, dem Wohnhaus „Ginger und Fred“ in Prag oder dem Zollhof in Düsseldorf, ist das Berliner Bankhaus – fast muss man sagen: erwartungsgemäß – der unspektakulärste, zumindest von außen.
Das hat seinen Grund vor allem in dem strikten Regelwerk, dem die Architekten am Pariser Platz folgen mussten. Die Auflage, die Fassade im Verhältnis von Wand zu Fenster 50 : 50 zu öffnen, löste Gehry auf verblüffende Weise: Er zog die Steinflächen gleichsam zu Pfeilern zusammen, zwischen denen sich, nur durch schwache Brüstungen gehalten, die Fenster erheben. So spiegelt die Fassade die Grundform des Brandenburger Tores wider. Ihren „Pfiff“ erhält sie durch die Schrägstellung der Fenster im unteren und im vierten Geschoss. Das rechteckige Grundstück ist komplett überbaut.
In seinem Zentrum liegt der mit einer komplizierten Glaskonstruktion überdachte, holzverkleidete und rings von Büros umgebene Innenhof. Hier findet sich der spektakulärste Bauteil: eine große asymmetrische Glas- und Metallkonstruktion, die ein Auditorium umfängt.
Durch den gläsernen Boden des Hofes geht der Blick in ein Konferenzzentrum und das Kasino. Die Seitenflügel leiten in zwei Stufen zum zehngeschossigen Trakt an der Behrenstraße über, der durch einen gebäudehohen Luftraum in einen hofseitigen Büro- und einen straßenseitigen Wohnbereich unterteilt ist.
Zur Behrenstraße zeigt der Bau ein ganz anderes, für Gehry typischeres Bild: Einer gewellten, ausbauchenden Fassade sind dicht an dicht kleine Guckkastenfenster vorgehängt.
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