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Highlights in Spandau: Was Spandau so einzigartig macht
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In der Altstadt von Berlin-Spandau steht die Nikolaikirche. Die Pfarrkirche der einst wohlhabenden Kaufmannsstadt ist eine der wenigen erhaltenen Kirchen aus dem mittelalterlichen Berlin.
Wer in Berlin altstädtisches Flair erleben will, muss nach Spandau fahren. Nur hier blieb nicht sowohl die mittelalterliche Straßenführung bewahrt, sondern durch die alte Bebauung auch der kleinstädtische Charakter – leider getrübt durch Bausünden wie das Karstadt-Kaufhaus.
Spandau ist älter als Berlin. Wohl seit dem 10. Jh. gab es südlich der heutigen Altstadt einen slawischen Burgwall, nördlich wurde im 12. Jahrhundert auf einer Insel die askanische Festung, die heutige Zitadelle Spandau, angelegt. In ihrem Schutz, begünstigt durch die Lage an der Mündung von Spree und Havel, entstand seit Ende des 12. Jahrhundert die Kaufmannssiedlung, der 1232 das Stadtrecht verliehen wurde.
Die Nikolaikirche war die Pfarrkirche dieser wohlhabenden Kaufmannsstadt und Sitz eines Propstes. Zu ihrer Baugeschichte sind keine Quellen überliefert, doch haben dendrochronologische Untersuchungen ergeben, dass das Holz des Dachstuhls im Winter 1368/69 geschlagen wurde. Und da man weiß, dass das Holz im Mittelalter ziemlich schnell verbaut wurde, muss der gesamte Bau wohl in die 1360er Jahre datiert werden.
Der Übergang von den Chorpfeilern zum Gewölbe legt die Vermutung nahe, dass ursprünglich ein anderes Gewölbe geplant war, doch wirkt die Kirche im Ganzen sehr einheitlich. Es handelt sich demnach um eine der ältesten Hallenkirchen mit Chorumgang überhaupt. Das Schema ist ähnlich dem der Berliner Nikolaikirche. Auch hier sind Binnenchor und Außenwand nicht wie in der Hochgotik konzentrisch aufgebaut. Die Außenwand ist über sieben Seiten eines Vierzehnecks gebrochen, der Binnenchor nur dreifach. Alternierende vier- und dreiteilige Gewölbe verbinden die beiden Polygone.
Die Spandauer Nikolaikirche ist mit vier Langhausjochen wesentlich kürzer als ihr Berliner Pendant, ihre Einzelformen sind einfacher (man denke an die Berliner Innenwand mit Kapellenkranz und Laufgang oder an die aufwendigen Bündelpfeiler mit ihren Zickzackmotiven).
Chor und Langhaus sind in Spandau einheitlich gestaltet, der kurze Chor ist in seiner Raumwirkung geschickt durch zwei symmetrisch angefügte zweigeschossige Nebenkapellen erweitert. So ist die Kirche insgesamt ausgewogen proportioniert und vermittelt ein in sich ruhendes Raumgefühl.
Der massive Westturm entstand 1467 / 68, eine hohe Spitze überragte einst alle anderen Türme der Mark Brandenburg. Der heutige barocke Aufsatz stammt von 1740–44, die gotisierenden Blendarkaden sind Zutaten von Schinkel. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche schwer beschädigt, bis 1958 jedoch wiederhergestellt, wobei die barocken Emporen fortfielen.
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