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Friedhöfe in Berlin: Wo die Promis ruhen
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Der Alte St.-Matthäus Kirchhof in Berlin-Schöneberg zählt zu den historisch bedeutsamsten Friedhofsanlagen Berlins. Auf dem Friedhof sind neben Virchow und den Brüdern Grimm weitere prominente Gräber zu sehen.
Bis zur Erschließung des Grundstücks auf einem Höhenzug des ehemaligen Dorfs Alt-Schöneberg bestattete die St. Matthäus-Gemeinde, früher eine der wohlhabendsten Berlins, ihre Toten auf den Kirchhöfen der Muttergemeinde der Dreifaltigkeitsgemeinde in Kreuzberg. Das Grundstück konnte billig erworben werden, da es aufgrund seiner Hanglage nur bedingt landwirtschaftlich nutzbar und wegen der Nähe zweier Eisenbahnlinien für eine Bebauung wenig attraktiv war. Noch 1855, als das Gelände eingefriedet und ein Totengräberhaus errichtet wurde, war der Friedhof vom Tiergarten-Viertel aus zu sehen.
Entsprechend den finanziellen Möglichkeiten des Bürgertums wurden nicht nur zahlreiche freistehende Grabdenkmale, sondern auch viele Wandgräber und Mausoleen als Familienerbgräber errichtet. 1863 musste der Friedhof erstmals erweitert werden, zusätzliche Vergrößerungen erfolgten 1866 und 1884. Ab 1890 bestattete man nur noch Gemeindemitglieder und legte einen zweiten Friedhof am Priesterweg an, der jedoch nie die Popularität des Alten St. Matthäus-Kirchhofs erreichte.
Noch immer erkennbare Spuren hat die Speersche Stadtplanung zur Zeit des Nationalsozialismus hinterlassen, deren 120 m breite Nord-Süd-Prachtstraße auch den St. Matthäus-Kirchhof berührte. 1938/39 wurde sein nördliches Drittel aufgehoben, die Gräber eingeebnet oder umgebettet. Der für 1941 geplanten völligen Aufhebung des Friedhofs kam der II. Weltkrieg zuvor, in dessen Verlauf jedoch zahlreiche Grabanlagen zerstört wurden.
Bis Ende der 60er Jahre dominierte die Abrissmentalität der Nachkriegszeit, ehe Mitte der 70er Jahre ein Umdenken in Richtung Bewahrung und Restaurierung einsetzte. Seither wurden mehr als 50 Gräber prominenter Persönlichkeiten wie Rudolf Virchow, Alfred Messel, Jacob und Wilhelm Grimm oder Heinrich v. Treitschke als Ehrengrabstätten anerkannt. Die 1906 bis 1909 erbaute Friedhofskapelle wurde 1987 restauriert.
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