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Das Tacheles war lange Jahre ein alternatives Kunst- und Kulturhaus in der Oranienburger Straße in Berlin-Mitte. Heute ist nur noch wenig von den ehemaligen Kunst- und Kulturort übrig.
Lange Jahre war das Tacheles der Inbegriff der alternativen Kunst- und Kulturszene in Berlin. Das Kunsthaus besteht in seiner ursprünglichen Form nicht mehr. Das Haus in der Oranienburger Straße in Berlin-Mitte wurde nach seinem Verkauf 2014 umgebaut.
Das Gebäude in der Oranienburger Straße erhielt erst in den 90er Jahren durch eine Künstlerinitiative den Namen Tacheles. Das Haus gehörte zu den am Anfang des 20. Jahrhunderts errichteten Friedrichstraßenpassagen, die sich von der Oranienburger bis zur Friedrichstraße erstreckten.
Auch Wertheim war zeitweise Mieter. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs nutzen die Nationalsozialisten den Bau, danach, zu DDR-Zeiten, der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund. Das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieges nur leicht beschädigt. Trotzdem sollte es nach der Wende im Februar 1990 gesprengt werden. Doch kurz vor der Sprengung besetzte die Künstlerinitiative Tacheles das Gebäude. Statt eines Abrisses konnte erreicht werden, dass das Haus unter Denkmalschutz gestellt wurde.
Der Name der Künstlerinitiative ging mit der Zeit auf das ganze Haus über. Nach und nach etablierte sich das Tacheles zu einer festen Größe in der Berliner Kunst- und Kulturszene.
Zahlreiche Ateliers, Ausstellungsflächen, ein Kino, eine Bar und größere Räume für Konzerte, Lesungen usw. machten das Tacheles zu einem vielfältigen und innovativen Ort und zu einem Magneten für Berliner und Touristen.
Nachdem der Mietvertrag zwischen der Künstlergruppe und dem Eigentümer nicht mehr verlängert wurde, gab es lange Zeit öffentliche Diskussionen über einen Erhalt des Tacheles und die Nutzung des Gebäudes. Erfolglos. Die Zwangsräumung erfolgte 2012.
Das Tacheles stand seit dem Jahr 2016 vor einer neuen Zukunft. Auf dem Gelände des seit vier Jahren leerstehenden Gebäudes begannen am 04. April 2016 die Vorarbeiten für den Bau eines neuen Stadtquartiers.
Das Areal wird saniert und soll für Büros, Shops und Wohnungen genutzt werden. Auch eine kulturelle Weiternutzung besteht weiterhin: Das schwedische Fotografiemuseum Fotografiska hat im September 2023 eine Dependance im ehemaligen Tacheles eröffnet.
Die Künstler ließen das Tacheles neu entstehen: An der Neuen Börse Marzahn und an der Marzahner Chaussee. Künstler aus Frankreich, Italien, Indien und Lateinamerika haben Ställe und Baracken zu Ateliers umgebaut. Außerdem existiert die Künstlerinitiative weiterhin im Netz.
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© Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin / Jacopo La Forgia
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