© dpa
John F. Kennedy in Berlin
Am 26. Juni 1963 besuchte der damalige US-Präsident John F. Kennedy anlässlich des 15. Jahrestages der Berliner Luftbrücke West-Berlin. mehr
"Ich bin ein Berliner", diese legendären Worte sprach Kennedy vor dem Rathaus Schöneberg. Während der deutschen Teilung galt das Rathaus als weltweites Symbol für den Freiheitswillen der geteilten Stadt.
Das Rathaus Schöneberg, seit 1949 West-Berliner Regierungssitz, Amtssitz des regierenden Bürgermeisters und der alliierten Verbindungsoffiziere sowie Tagungsort des Abgeordnetenhauses, galt während der deutschen Spaltung als weltweites Symbol für den Freiheitswillen der geteilten Stadt.
Es bildete bis zur Wiedervereinigung, in deren Folge Senat und Abgeordnetenhaus in das Rote Rathaus im Bezirk Mitte umzogen, unter Regierenden Bürgermeistern wie Ernst Reuter und Willy Brandt das politische Zentrum West-Berlins.
Der Rathausvorplatz wurde vor allem in den 50er und 60er Jahren zum Kundgebungs- und Versammlungsplatz; so unter anderem nach dem Mauerbau und zur legendären Rede von John F. Kennedy, während der die Worte "Ich bin ein Berliner" fielen.
Vor dem Schöneberger Rathaus erfolgte neben jährlichen Kundgebungen zum 1. Mai auch die Protestkundgebung gegen den persischen Schah am 2. Juni 1967. Die letzte große Versammlung der Berliner fand mit rund 20.000 Menschen am 10. November 1989 statt, dem Tag nach dem Mauerfall.
Am Kaiser-Wilhelm-Platz entstand 1874 der erste Vorläufer des Schöneberger Rathauses, der 1891/92 durch einen Neubau ersetzt wurde. Das enorme Bevölkerungswachstum und die ständige Ausweitung der kommunalen Aufgaben ließen den städtischen Personalbedarf stetig steigen.
Schöneberg, seit 1897 im Stadtrecht, ließ am Rudolf-Wilde-Platz (heute: John-F.-Kennedy-Platz) nach Plänen der Architekten Jürgensen & Bachmann das Neue Rathaus errichten, in dem am 25. März 1914 die erste Stadtversammlung stattfand.
Charakteristisch für den frei stehenden, viergeschossigen Gebäudeblock ist der heute 70 Meter hohe, leicht vor die Fassade tretende Turm, in dem die 1950 nach dem Vorbild der "Liberty Bell" in Philadelphia errichtete "Freiheitsglocke" untergebracht ist.
Sie war auf Initiative des ehemaligen U.S.-Militärgouverneurs in Deutschland, Lucius D. Clay, zuvor durch 26 Staaten der USA gereist, wobei rund 16 Millionen Amerikaner für den Guss der Glocke gespendet und den Freiheitsschwur unterzeichnet hatten, der, gemeinsam mit den Unterschriften, noch heute im Rathausturm deponiert ist.
Bildhauerische Schmuckelemente strukturieren die einfache Putzfassade des Rathauses, dessen Sockel aus Sandstein gefertigt ist. Im II. Weltkrieg teilweise schwer beschädigt, erfolgte während der Nachkriegsjahre ein verändernder Umbau unter anderem des Turms (durch Kurt Dübbers) und der Innenräume (duch Rave & Partner).
Bis heute weitestgehend unverändert ist die durch eine ionische Pilasterordnung gegliederte Platzfassade, die mit Darstellungen verschiedener Handels- und Handwerkstätigkeiten geschmückt ist. Im zweiten Stock liegen zur Linken der Bürgersaal, zur Rechten der Sitzungssaal der Stadt- bzw. Bezirksverordneten.
Die Darstellung der bürgerlichen Tugenden am Risalit der Freiherr-von-Stein-Straße verweisen auf den hinterliegenden Magistrats- bzw. Bezirksamtssitzungssaal. Im Innern beeindruckt die 63 m breite, das gesamte erste Stockwerk einbeziehende Eingangshalle.
Ende der Kartenansicht
© dpa
Am 26. Juni 1963 besuchte der damalige US-Präsident John F. Kennedy anlässlich des 15. Jahrestages der Berliner Luftbrücke West-Berlin. mehr
© dpa
"Ich bin ein Berliner", diese Worte wurden vor dem Rathaus Schöneberg in Tempelhof-Schöneberg gesprochen. Weitere Legenden des Bezirks sind der Flughafen Tempelhof und das KaDeWe. mehr
© dpa
Wissenswertes rund um Berlin-Schöneberg für Anwohner und Besucher: Wohnviertel, Veranstaltungen und Freizeittipps. mehr