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Sehenswürdigkeiten in Neukölln
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Der Islamische Friedhof am Columbiadamm in Berlin-Neukölln ist auch als türkischer Friedhof in Berlin bekannt. Was als improvisierte Grabstätte begann, ist heute der älteste islamische Friedhof in Deutschland.
Die Gründung des Islamischen Friedhofs am Columbiadamm geht auf das Jahr 1866 zurück, als Wilhelm I. das Gelände am Tempelhofer Feld als Begräbnisstätte der türkischen Gemeinde in Berlin auf Dauer übereignete; die Einweihung erfolgte am 29. Dezember 1866. Außerdem trägt der Friedhof den Namen Türkische Kriegsgräberstätte zu Berlin, seit die während des Ersten Weltkriegs gefallenen türkischen Soldaten dort bestattet wurden.
Auf einem hohen Postament erhebt sich ein achtkantiger Pfeiler, an dessen Schaft sich sandgelbe keramische mit reich ornamentierten braunroten Platten in spiralförmiger Anordnung abwechseln. Der Obelisk entstand nach den Plänen des königlichen Baumeisters Gustav Voigtel und bildet auch noch heute den Mittelpunkt des Islamischen Friedhofs. Die Namen der fünf Verstorbenen sind auf grünen Tontafeln am Sockel des Grabmonuments in goldenen arabischen Schriftzügen eingesetzt.
Der Friedhof wurde zu einem Monument preußisch-türkischer Freundschaft; Wilhelm I. schmückte ihn mit einer prächtigen Pforte im maurischen Stil, die auf einer Achse mit einer Gedenkstätte für die Gefallenen der Freiheitskriege von 1812/15 liegt.
Auf dem Friedhof befindet sich ein Grabmonument für die in Berlin verstorbenen Botschafter, den osmanischen Gesandten Ali Aziz Efendi (gestorben 1798) und Mehmed Esad Efendi (gestorben 1804) sowie für den osmanischen Gesandtschaftssekretär Rahmi Efendi (gestorben 1839), einen Kadetten (gestorben 1853) und einen Studenten (gestorben 1853).
Auf dem Friedhof wurden Muslime verschiedener Nationalität beigesetzt, die Grabsteine sind reihenweise nach Mekka ausgerichtet. Nach 1918 wurden die während des Ersten Weltkriegs gefallenen türkischen Soldaten hier bestattet, seitdem heißt der Friedhof "Türkische Kriegsgräberstätte zu Berlin".
Zwischen 1921 und 1924 wurde der Friedhof durch den Einsatz des Predigers der Osmanischen Botschaft, Hafiz Sükrü, erweitert und instandgesetzt. Als 1938 der Ausbau des Flughafen Tempelhof begann, führte dies zur Beseitigung des Eingangstors zum Friedhof.
Nach 1945 war mit einer Belegung von 220 Gräbern, von denen heute nur noch 150 erhalten sind, die Kapazität des Friedhofs erschöpft. Da der Islam die Wiederbelebung eines Grabes nach einer bestimmten Frist nicht erlaubt, stellten die Berliner Behörden den Moslems ein weiteres Gräberfeld auf dem Landschaftsfriedhof Gatow zur Verfügung.
Der alte islamische Friedhof entwickelte sich in der Folgezeit zu einem modernen Gemeindezentrum. Das kleine Wachhäuschen auf dem Friedhof wurde bereits 1983 erweitert und in eine Moschee mit Kuppel und Minarett umgewandelt. Auf dem Gelände entstand eine zweigeschossige Moschee im osmanischen Stil mit zwei hohen Minaretten.
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