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Architektur: Wichtige Berliner Bauwerke
Alt neben Neu: In Berlin können Besucher Bauwerke aus dem Mittelalter bis hin zu spektakulären Neubauten besichtigen. mehr
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Das ARD-Hauptstadtstudio und das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung in Berlin zeigen, wie unterschiedlich moderne Architektur an den Ufern der Spree umgesetzt wird.
Berlin ist aus dem Kahn gebaut, heißt ein altes Wort. Doch die Spree spielt heute keine große Rolle mehr im Stadtgefüge, weder als bevorzugte Wohnlage noch als Flaniermeile. Zwei Neubauten zeigen nun in enger Nachbarschaft, wie unterschiedlich man eine städtebaulich herausgehobene Uferlage besetzen kann.
Das ARD-Studio ist im Grunde eine Blockergänzung. Der Kopfbau an der Wilhelmstraße korrespondiert mit dem benachbarten Altbau, an der Spree vermittelt ein niedrigerer Wohnungstrakt zum Nachbarhaus. Die Fassade besteht aus zwei Schichten: Die äußere Wand bilden veredelte Betonfertigteile, in schmalen Nischen neben den Fenstern wird die zweite Wandschale aus Merantiholz sichtbar.
Die unterschiedliche Fenstergestaltung, die die Wucht des Baublocks beträchtlich abschwächt, erklärt sich aus der Funktionsabgrenzung zwischen den einzelnen Geschossen. Das große Westfenster belichtet nicht nur das viergeschossige Eingangsfoyer, sondern wirkt dank der eingehängten ARD-„1“ auch als Aushängeschild des Senders. Das Eckfenster des vierten Stocks, das beide Schauseiten geschickt verbindet, gibt den fernsehgerechten Blick aus dem großen Studio auf die Reichstagskuppel frei. Kernstück der Anlage ist ein trapezförmig ausschwingendes Atrium, auf das alle Büroräume münden. Die glasüberdachte Halle wird so zum zentralen Begegnungs- und Kommunikationsort der Redakteure, gleichsam zur „Nachrichtenbörse der Hauptstadt“.
Komplizierter war die Lage beim Bundespresseamt, in dessen Komplex gleich drei Altbauten einbezogen wurden: das um mehrere Innenhöfe gruppierte einstige Reichspostscheckamt, eine erst 1990 fertiggestellte „Edelplatte“ an der Dorotheenstraße sowie – im Kern des Grundstücks – der Flachbau einer 1970er-Jahre-Gaststätte, deren Bauvolumen die Richtschnur für den Neubau lieferte. Das Verbindungsglied zwischen den drei Trakten bildet ein schmaler Büroflügel, der vor die Brandmauer des Postscheckamtes gesetzt wurde und über den Korridor im Altbau erschlossen wird. Die vorgehängte Lamellenfassade mit ihrer spiegelnden Oberfläche schließt allerdings den rückwärtigen Altbau aus dem eigentlichen Bauensemble aus. Der einstige siebengeschossige Plattenbau wurde verputzt und in einem warmen Orangerot gestrichen, sein Satteldach durch ein Stockdach ersetzt.
Zentraler Bau des Ensembles ist das flache Pressezentrum, dessen großer Saal in bis zu sechs kleinere Einheiten unterteilt werden kann. Flussabwärts liegt an Santiago Calatravas eleganter Kronprinzenbrücke der Neubau der Bundespressekonferenz von Johanne und Gernot Nalbach, dessen kleinteilig gerasterte Fassade vor allem bei nächtlicher Beleuchtung eine interessante Wirkung entfaltet.
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