The Silence - Schaubühne am Lehniner Platz
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Die Schaubühne am Lehniner Platz ist Teil des vom Berliner Architekten Erich Mendelsohn geplanten Woga-Komplexes. Zwischen der Blockbebauung am Kurfürstendamm fällt der Rundbau der Schaubühne auf.
Die 1926–28 entstandenen Bauten für die „Woga“ am Kurfürstendamm sind Erich Mendelsohns umfangreichstes realisiertes Projekt. Ein ganzer Straßenblock am unteren Kurfürstendamm sollte bebaut werden: mit einem Hotel, einem Kino und einem Kabarett, mit Wohnungen und Geschäften.
Das Geniale an Mendelsohns Entwurf ist die Aufteilung in vier separate Baukörper. Der flache Kabarett-Trakt, in dem heute u.a. Gastronomie untergebracht sind, und der Hauptbau mit dem Kino, heute das Theater „Schaubühne am Lehniner Platz“, sind durch eine Stichstraße (Sackgasse, heute Fußgängerzone) getrennt. Diese öffentliche Zone wird nach hinten abgeschlossen durch das sechsgeschossige, auf Stelzen stehende einstige Hotel. Dahinter erstreckt sich an der Cicerostraße der langgestreckte Wohnblock mit seinen Klinkerbändern, ausschwingenden Balkonen und den schmalen abgerundeten Eingängen. Der Aufbau des heutigen Schaubühnen-Hauses erklärt sich aus dem Innern.
Dazu Mendelsohn: „Äußerer Aufbau aus der Grundrissdisposition entwickelt. Vorgebauter zweigeschossiger Ladenkranz, Eingangs- und Kassenhalle, Zuschauerhaus mit leicht geneigtem, nach hinten sich verjüngendem Schildkrötendach, Aufzugsschacht der Bildleinwand. Entlüftungsschlot mit schmalem, zum Kurfürstendamm vorgezogenem Reklameturm.“ Mendelsohn reißt mit seinem Ensemble eine Lücke in die starre Blockbebauung des Kurfürstendamms, ohne aber ein Loch entstehen zu lassen.
Er weitet die Straße zum Platz, zieht den Passanten durch die Rundungen der beiden Kopfbauten in die Ladenstraße, doch ist die Anbindung an die Höhe der umgebenden Bebauung durch den einstigen Lüftungsturm wie auch den abschließenden Wohnblock gewährleistet.
Mendelsohn war dabei, seine expressionistische Phase zu überwinden. Noch immer wirken die Fensterbänderung, die Abstufung der Bauteile und nicht zuletzt die keilartig in den Bogenscheitel einschneidende Wandscheibe dynamisch, doch es handelt sich nicht mehr um eine vorgesetzte dynamische Fassade wie beim Mossehaus.
Das Kudamm-Ensemble richtet sich an den Flaneur; es vermittelt Gelassenheit, nicht mehr überwältigende Energie und Bewegung. Dazu trägt auch die warme, rotbraune Klinkerung bei, zu der die Putzfassade des einstigen Hotels einen deutlichen Kontrast bildet. Bei der Umgestaltung des einstigen Kinos zur Schaubühne 1976–81 wurde das Innere komplett verändert.
Ein weiterer bemerkenswerter Bau Erich Mendelsohns ist das IG-Metall-Haus an der Kreuzberger Alten Jakobstraße. Auch hier dominieren horizontale Fensterbänder, doch sind die Ecken nicht mehr gerundet. Der ganze Block wirkt ruhig gelagert.
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