© ENM – Andreas Tauber
Museen in Tempelhof
Mit dem historischen Leuchtenmuseum, der polizeihistorischen Sammlung und der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde zeigt Tempelhof eine vielfältige Museumslandschaft. mehr
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Die Ausstellung in der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde dokumentiert auf rund 450 Quadratmetern die Geschichte der deutsch-deutschen Fluchtbewegung.
Das Notaufnahmelager Marienfelde wurde 1953 gegründet. Zwei Drittel des gesamten Flüchtlingsaufkommens aus der DDR hatte es bis zum Mauerbau zu bewältigen. Insgesamt passierten bis 1990 1,35 Millionen Menschen dieses "Nadelöhr zur Freiheit", unter ihnen auch Prominente wie der Schauspieler Manfred Krug. Obwohl sich viele Flüchtlinge nur kurz hier aufhielten, hatte das Aufnahmelager für sie doch eine besondere Bedeutung: als biografische Schnittstelle zwischen ihrem alten Leben in der DDR und dem ersehnten neuen in der Bundesrepublik.
Die Ausstellung im ehemaligen Verwaltungsgebäude des Aufnahmelagers dokumentiert auf rund 450 Quadratmetern die Geschichte der deutsch-deutschen Fluchtbewegung. Über 900 Exponate bieten vielseitige Einblicke in dieses aufregende Kapitel der jüngeren deutschen Zeitgeschichte. Systematisch setzt die Ausstellung wichtige politische Entwicklungen mit persönlichen Erfahrungen der Flüchtlinge und Ausgereisten in Beziehung. Sie stellt Einzelbiografien sowie Fallbeispiele vor und lässt ausgewählte Zeitzeugen an vielen Audio- und Videostationen zu Wort kommen. Eine rekonstruierte Flüchtlingswohnung mit Originalmobiliar und Einrichtungsgegenständen aus den 1950er Jahren gibt einen Eindruck von den Lebensumständen im Notaufnahmelager. Wiederum einen anderen Blick ermöglichen literarische und künstlerische Werke zum Thema Flucht, die multimedial präsentiert werden.
In sieben Themenräumen spannt die Ausstellung den Bogen von der Entscheidung zum Verlassen der DDR bis zur sozialen Eingliederung in die Bundesrepublik. Sie fragt danach, wie es den Menschen trotz Kontrolle, Druck und Repression der DDR-Regierung gelang, Grenze und Mauer zu überwinden. Besonderes Augenmerk gilt den Geschehnissen in Marienfelde: dem Notaufnahmeverfahren, dem Leben im Aufnahmelager und der Bespitzelung von Flüchtlingen durch die Staatssicherheit. Ein Exkurs stellt Menschen vor, die den umgekehrten Weg nahmen und aus der Bundesrepublik in die DDR gingen.
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