Drucksache - IX/0629  

 
 
Betreff: Umbenennung der Wagner-Régeny-Allee
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:CDUEinz.-BzV (FDP)
Verfasser:Jonas Geue 
Drucksache-Art:AntragÄnderungsantrag
Ortsbezüge:Bezirksregion 07 Adlershof
Beratungsfolge:
BVV Treptow-Köpenick Entscheidung
14.12.2023 
21. (ordentliche, öffentliche) Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung überwiesen   
Ausschuss für Weiterbildung und Kultur (B) Empfehlung
17.01.2024 
7. (ordentliche, öffentliche) Sitzung des Ausschusses für Weiterbildung und Kultur (B) vertagt   
BVV Treptow-Köpenick Entscheidung
Anlagen:
Antrag, 05.12.2023, CDU
Änderungsantrag, 13.12.2023, Einz.-BzV (FDP)

Die Bezirksverordnetenversammlung Treptow-Köpenick von Berlin möge beschließen:

 

Das Bezirksamt wird ersucht, die Wagner-Régeny-Allee in Berlin-Adlershof (zwischen Igo-Etrich-Straße und Landfliegerstraße) umzubenennen. Der neue Straßenname sollte möglichst einen Bezug zur Eisenbahnhistorie des angrenzenden Grundstücks haben.

 

 

 

Begründung:

Die Wagner-Régeny-Allee ist die Verlängerung der Wagner-Régeny-Straße von der Rudower Chaussee aus. Mit einem BA-Beschluss vom 26.03.2019 wurde die Benennung des neu entstandenen Straßenabschnitts in Wagner-Régeny-Allee festgelegt. Zuvor ist dieser Bereich als Wagner-Régeny-Straße geplant gewesen. Bedingt durch die Ähnlichkeit der beiden Straßennamen kommt es regelmäßig zu Verwechselungen. Da gegenwärtig an der Wagner-Régeny-Allee nur wenige Grundstücke bebaut sind, sind die Auswirkungen einer Umbenennung überschaubar.

 

 

Änderungsantrag der Einz.-BzV (FDP)

 

Das Bezirksamt wird ersucht, die Wagner-Régeny-Allee in Berlin-Adlershof (zwischen Igo-Etrich-Straße und Landfliegerstraße) umzubenennen. Der neue Straßenname sollte möglichst einen Bezug zur Eisenbahnhistorie des angrenzenden Grundstücks haben.

Hierbei könnte auch in Erwägung gezogen werden, den "Vater" der dort verlaufenden Berlin-Görlitzer Bahn, Henry Bethel Strousberg (1823-1884), durch eine Strousbergstraße zu würdigen.

 

 

 

Begründung:

Es gibt bundesweit außer in Hannover keine Straße, die den Namen dieser für das Eisenbahnwesen in Deutschland verdienten Persönlichkeit würdigt, die vor kurzem ihren 200. Geburtstag hatte. Durch seine letzte Lebensstation Berlin und seine Verdienste bei der Errichtung der durch den Bezirk Treptow-Köpenick verlaufenden Görlitzer Bahn käme eine Benennung gut in Frage, zumal die Straße parallel zur Bahntrasse verläuft.

Bethel Henry Strousberg (* 20. 11.1823 in Neidenburg / Masuren; † 31.05.1884 in Berlin; gebürtig Baruch Hirsch Strausberg, eingedeutscht später Barthel Heinrich Strausberg, in London in Bethel Henry Strousberg geändert) war ein deutsch-jüdischer Unternehmer der Gründerzeit, der aus einfachen Verhältnissen stammte und sich hauptsächlich im Eisenbahnbau engagierte. Er galt als der "europäische Eisenbahnkönig" und beschäftigte zeitweise 100.000 Arbeiter.

Mit 16 Jahren zog Strousberg nach dem Tod seines Vaters nach London, wo er nach kaufmännischer Ausbildung auch seine spätere Frau Mary Ann Swan kennenlernte. In Großbritannien wurde sein Interesse für den dort aufkommenden Eisenbahnbau geweckt. Zurückgekehrt nach Preußen verfolgte er den Plan, auch hier ein dichtes Eisenbahnnetz zu schaffen, gründete dazu als Unternehmer eine Aktiengesellschaft und fand politische Unterstützer in der Regierung. Erste Strecken wurden ab 1862 in seiner ostpreußischen Heimat gebaut. 1865 übernahm er den Bau einer Bahnstrecke von Berlin nach Görlitz. Der erste Spatenstich dafür erfolgte in Treptow. Es folgten weitere Strecken wie Hannover Altenbeken und Breslau Tarnowitz. Strousberg starb 1884 in Berlin an einem Herzinfarkt und hat bis in heutige Zeit eine denkmalgeschützte Grabstätte auf dem Matthäus-Friedhof in Berlin-Schöneberg.

 
 

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