Drucksache - IX/0091  

Die Bezirksverordnetenversammlung Treptow-Köpenick von Berlin möge beschließen:

Das Bezirksamt wird ersucht, in Kooperation mit den im Bezirk ansässigen Supermärkten ein Konzept zur Rückführung herrenloser Einkaufswagen, z. B. durch die Einführung eines Ansprech- und Abholpartnersystems, zu etablieren.

Begründung:

Herrenlose Einkaufswagen sind ein zunehmendes Ärgernis im Stadtbild von Treptow-Köpenick. Insbesondere Einkaufswagen, welche als Mülldeponien genutzt werden, tragen einen erheblichen Anteil an der zunehmenden Verwahrlosung des öffentlichen Raumes in unserem Bezirk. Bisher werden herrenlose Einkaufswagen lediglich an die Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR) gemeldet und von diesen entsorgt.

Das bisherige Verfahren ist dabei aus mehreren Gründen problematisch:

Einerseits entstehen durch die Abholung und Verschrottung bei dem Entsorger enorme Kosten, welche letztendlich von der Allgemeinheit getragen werden müssen, andererseits stehen aber auch Supermarktketten vor der Problematik, dass ihnen immer mehr Einkaufswagen fehlen, welche kosten- und zeitintensiv neu angeschafft werden müssen.

Auch unter dem Aspekt der Müllvermeidung und eines sparsamen Umgangs mit Ressourcen scheint die bisherige Praxis deutlich verbesserungswürdig.

Verschiedene Supermärkte in Treptow-Köpenick weisen mittels Aushängen ihre Kunden bereits darauf hin, entwendete Einkaufswagen dem Marktpersonal zu melden.

Mit Hilfe der Einführung eines Konzepts von Ansprech- und Abholpartnern ließe sich dieses Anliegen auch bezirksweit systematisieren und würde so einen signifikanten Beitrag gegen die weitere Verwahrlosung des öffentlichen Raumes leisten. So wäre nicht mehr die BSR, sondern die jeweilige Supermarktkette der erste Ansprechpartner.

Der Bezirk Reinickendorf hat ein ähnliches System bereits im Jahr 2021 eingeführt und hat durchweg positive Resonanz von allen beteiligten Partnern erhalten.

Hier sollte Treptow-Köpenick nicht nachstehen, sondern ebenfalls mit gutem Beispiel vorangehen.