Auszug - Haushaltsplan 2001 Treptow / Köpenick
Aussprache:
BzBm, Herr Dr. Ulbricht: Die Risiken und die Begründung des Haushalts wurden
bereits bei der Einbringung genannt Ein Risiko-Vorbericht wurde vorgelegt. Es
handelt sich um eine nach bestem Wissen und Gewissen verantwortungsbewusste,
verbindliche Verteilung einer den Bezirken zugemessenen Globalsumme. Für 2001
kann nicht, wie in den vergangenen Jahren, zugesagt werden, dass das Jahresende
einigermaßen ausgeglichen erreicht werden kann. Die Hauptrisiken liegen: n
im Personalbereich auf
Grund der zeitlich verkürzten Umsetzung der Personalreduzierung durch die
Bezirksfusion; n
im Sachmittelbereich vor
allem bei der baulichen Unterhaltung Hoch und Tief, der Bewirtschaftung von
Gebäuden und im Geschäftsbedarf, da auch hier die fusionsbedingten Kürzungen in
einem Schritt vorgenommen worden sind. Die BVV möge durch ihre Zustimmung zum Haushalt, unter
Verweisung auf die Risiken, dem BA gegenüber dem Hauptausschuss den Rücken
stärken. Die Alternative, zum Januar ohne Haushalt zu sein, führt dazu, dass
für alle nicht gesetzlich vorgeschriebenen bzw. vertraglich gebundenen Aufgaben
um Zustimmung bei SenFin gebeten werden muss. Damit würde man das letzte kleine
Stück Unabhängigkeit freiwillig aufgeben. Deshalb nochmals die Bitte um
Zustimmung und Erklärung des Risiko-Vorberichtes zum Bestandteil des
Haushaltes. Ein nicht durch die BVV bestätigter Haushalt wird kaum durch den
Hauptausschuss behandelt. Herr Sparing begründet die beiden
Beschlussempfehlungen des Zeitweiligen Haushaltsausschusses der BVV: Nach der
Konstituierung des Ausschusses (Herr Paatsch: stellv. Vorsitzender, Herr
Sparing: Vorsitzender) unter Teilnahme von Frau Gelbke und Vertretern des BA
(BzBm Dr. Ulbricht, SE Fin 1 T) wurden 4 Problemkreise erkannt und
abgearbeitet. 1. Es waren die eingebrachten Vorlagen der Bezirksämter
und vielfältigen Stellungnahmen der Ausschüsse beider BVV´n zu beachten. 2. In Detailfragen existieren noch unterschiedliche
Haushaltssystematiken. 3. Der Umgang mit Sondermitteln der BVV wurde in der
letzten Wahlperiode in den Einzelbezirken unterschiedlich gehandhabt. 4. Wie gelingt es, auf Grund der durch die Ausschüsse
eingebrachten vielfältigen Detailprobleme, zu einer für alle Bezirksverordneten
folgbaren Beschlussempfehlung zu kommen. Alle Ausschussmitglieder befürworteten einen möglichst
großen Rückhalt für die BÄ und die möglichst umfassende Verankerung der
Probleme aus den Ausschüssen. Die vorliegende Beschlussempfehlung (IV/7) wurden
mit 6 Ja-Stimmen bei 4 Enthaltungen angenommen. Hervorzuheben ist nochmals,
dass der Risiko-Vorbericht Teil des Haushaltsbeschlusses werden soll und die
aufgeführten 8 Problemkreise aus beiden Bezirken stammen. Im Ausschuss wurde
konstruktive Kommunalarbeit geleistet. Dank an alle Mitwirkenden. Die 2. Beschlussempfehlung IV/18 wurde einstimmig
beschlossen und ist vor allem an das BA gerichtet. Das BA habe eine schnelle
Vereinheitlichung der Haushaltssystematik signalisiert. Damit werde auch die
Basis für eine gemeinsame Sichtweise zur Vorbereitung des Haushaltes 2002
gelegt. Der Ausschuss empfiehlt weiterhin, die Sondermittel der BVV durch
Herauslösen von 40 TDM aus fachbezogenen Einzelplänen auf 80 TDM aufzustocken.
Alle erfolgenden Änderungen sind in den Haushaltsplan einzuarbeiten. Aussprache: BzVV: Zur Drs. IV/7 liegt ein ÄA vor. Frau
Dr. Hambach begründet den ÄA der Fraktion der PDS. In den letzten Jahren wurde
immer wieder das “Ende der Fahnenstange” prognostiziert. Deshalb wunderte sich
auch die Fraktion über die Dimensionen dieser Fahnenstange. In diesem Jahr wird
erstmalig von Risiken gesprochen und selbst beide Bürgermeister bezweifeln, ob
es sich bei dem vorgelegten Plan um einen Haushaltsplan handelt. Neu war auch,
dass keinerlei Versuche unternommen wurden, mittels Verschiebungen
Verbesserungen bei der Verteilung zu erzielen. Dies beruhte auf der Erkenntnis,
dass keinerlei Mittel zum Verschieben vorhanden waren. Der Risikobericht wird
begrüßt, hätte aber noch konkreter ausfallen können. Die Fraktion der PDS hält
eine reine Auflistung der Risiken für nicht ausreichend sondern es machen sich
unbedingt Nachverhand-lungen mit dem Senat erforderlich. Ein diesbezüglicher
Auftrag an die Bezirksämter sollte durch die BVV erfolgen. Dies ist Teil des
ÄA. Der Beschluss der BVV kann nach Fraktionsansicht in den November verschoben
werden, um ihn dann nach einer 3. Lesung zu beschließen. Die Finanzpolitik des
Senates ist zu kritisieren, bei allem Verständnis für die zu verkraftenden
Steuerausfälle etc. und den Vorwurf des Finanzsenators an die
Senatsverwaltungen über mangelnde Kreativität, Einsparungen vorzunehmen. Die
Auflagen für die Bezirke fallen wesentlich härter aus als die Einsparungen bei
den Senatsverwaltungen. Die Fraktion hat die Hoffnung, durch die angestrebten
Nachverhandlungen kleinere Verbesserungen für den Bezirk zu erzielen. Als
besonders risikovoll wird die bauliche Unterhaltung angesehen, die
Werterhaltung ist stark gefährdet. Damit wäre auch eine geringere
Auftragsvergabe der öffentlichen Hand verbunden, mit der Folge des Anstiegs der
Arbeitslosigkeit. Die Spielräume zur Entwicklung bzw. des Erhalts der sozialen
Infrastruktur sind durch eine gewaltige Beschneidung dieser Mittel äußerst eng
geworden. Das größte Risiko, bestätigt vom BzBm, ist erneut der
Personalhaushalt. Die Z-Teile sind durch den Senat wieder unterausgestattet
worden. Bei einem Vergleich mit dem Ist von 2000 kann jetzt schon vorausgesagt
werden, dass hier erhebliche Mehrausgaben erforderlich werden. Weitere
Kritikpunkte sind die Festschreibung der Einnahmen zu Pflichteinnahmen sowie
die “Beglückung” der Bezirke mit Sonderprogrammen. Die Sonderprogramme,
finanziert durch bei den Bezirken vorgenommene Kürzungen, stellen einen
Eingriff in die Souveränität der Bezirke dar. Im Übrigen sind die
fusionsbedingten Risiken zurzeit noch nicht abzuschätzen. Fazit: Die Risiken
haben zugenommen, Lösungsansätze sind nicht in Sicht, es gibt keinerlei
Erfahrungen zur Zusammenführung zweier Haushalte, dafür aber realitätsferne,
senatsseitige Zuweisungen, unrealistische Einnahmevorgaben und einen nicht
finanzierbaren Personalhaushalt. Wenn schon der Bürgermeister bemerkte, dass zu
viele Leute im Boot sind, dann muss geschlussfolgert werden, dass dann ein Boot
in der Regel kentert. Damit muss eingeschätzt werden, dass der Haushalt mit
einem Minus von ca. 15 Mio. abgeschlossen wird. Wie soll so die Zukunft des
Bezirkes gestaltet werden? Einem solchen Zahlenwerk könne man eigentlich nicht
zustimmen. Deshalb wurde der vorliegende ÄA eingebracht, der eine andere Form
der Rückenstärkung vorsieht und keine Verweigerungshaltung darstellt. Frau Dr.
Hambach erläutert, für welchen Teil der Beschlussempfehlung der ÄA eingesetzt
werden soll. Sie bittet um Zustimmung. Aussprache: Herr Paatsch: Der eben gehörten
grundsätzlichen Einschätzung kann die Fraktion der SPD fast 100%ig folgen. Sie stimmt
auch überein mit der Einschätzung des Bürgermeisters, Herrn Dr. Ulbricht. Die
Fraktion der SPD hat jedoch eine andere Auffassung zur Form der Rückenstärkung
der Bezirksämter. Der Bezirksbürgermeister Dr. Ulbricht hat im Ausschuss
überzeugend die Folgen eines heute nicht durch die BVV beschlossenen Haushaltes
dargestellt. Haushaltspläne ohne BVV-Beschluss werden in der Regel durch den
Hauptausschuss des AHvB nicht behandelt. Der Beschluss würde nachgefordert
werden. Es käme erst gar nicht zu den geforderten Nachverhandlungen. Deshalb
betont die vom Ausschuss vorgelegte Beschlussempfehlung die Unzufriedenheit
über die zugewiesenen Mittel, erklärt explizit den Risiko-Vorbericht zum
Bestandteil des Haushaltsplanes und veranlasst damit die Kenntnisnahme durch
den Hauptausschuss. Er legt einen Ergänzungsantrag der SPD-Fraktion vor: als
Punkt 9 soll eingefügt werden: Mit der Einführung des zentralen
Liegenschaftsfonds des Senates entgehen dem Bezirk Miet- und Pachteinnahmen der
in diesen Fonds übertragen Liegenschaften. Seitens der Senatsfinanzverwaltung
sollten diese Einnahmeausfälle schon für das Haushaltsjahr 2001 zeitnah
ausgeglichen werden. Er bittet um Zustimmung zu dieser Ergänzung. Herr
Lugebiel: Der erste gemeinsame Haushaltsbeschluss sei ein historischer Akt. Erstmalig wird der
Haushalt mit einem stattlichen Defizit beginnen und vermutlich auch
abgeschlossen. Ursachen dafür sind die Sparauflagen des Senats im Rahmen der
Fusion im Sachmittel- und Personalbereich sowie die Reduzierung der Mittel in
der Hochbauunterhaltung. Die Methodik, mit Einsparungen bei den Bezirken
Sonderprogramme des Senates aufzulegen, konterkariert die Ziele des
Globalsummenhaushaltes. Das Ziel ist offensichtlich. Die Bezirke sollen
Personal zur Absicherung der Arbeitsplätze in der Hauptverwaltung einsparen. Zu
den Haushaltsdiskussionen in den Köpenicker Ausschüssen. Es kann nicht sein,
dass der BzStR KuSBi die Risiken und seine Zustimmung zum Haushaltsplan im
Ausschuss erklärt und danach LuV-Leiter weitere Forderungen stellen. Ebenso ist
es unverständlich, wenn Herr Welters im JHA erklärt, dass man auf Grund der
schlechten Zahlen diesmal im Bezirksamt keinen Haushaltsplan beschließen werde.
An Herrn Welters: “Wenn Sie sich nicht hätten verbiegen lassen wollen, dann
hätten Sie den Hut nehmen müssen, nach Ihrer Äußerung im Jugendhilfeausschuss”.
Die Einigung über das zukünftige Verfahren zur Verteilung der Sondermittel wird
positiv bewertet. In der Beschlussemp-fehlung ist festgehalten, dass in den
Ausgabefeldern A 02, A 03, A 08 und A 09 erhebliche Risiken bestehen. Dazu
nennt er einige Beispiele (Ein-richtung von Fluchtwegen in Kitas, um Schließung
zu vermeiden, Aufwendungen für vorgesehene Verwaltungsgebäude in Adlershof). BzVV: Bitte um Aufmerksamkeit. Die herrschende Unruhe ist
sehr störend. In A 03 fehlen, gemessen am Bedarf von 6 Mio., allein
in Treptow 3,5 Mio. DM. Dies wird zu noch mehr Tempo-30-Schildern auf
Hauptverkehrsstraßen führen, damit zur Belastung des Wirtschaftsverkehrs und
letztendlich zu negativen Auswirkungen auf die Kosten der Firmen. In der
Grünflächenunterhaltung (A 04) sind Kürzungen von ca. 300 TDM vorgenommen
worden. Die Grünanlagen im gesamten Bezirken zeigen schon in diesem Jahr, wie
sich derartige Kürzungen auswirken. In A 05 - Bewegliches Vermögen - gibt es
Probleme bei der Ergänzung/Erneuerung der Bestände in den Bibliotheken. Man
wird nicht alle verschlissenen Bücher/Tonträger ergänzen können. In A 06 -
Mittel für Freie Träger - können die Ansätze von 2000 nur auf Grund interner
Verstärkung gehalten werden. Bei A 08 werden sich vor allem die gestiegenen
Preise für Erdöl negativ auf die Heizkos-ten auswirken. Der Risiko-Vorbericht
soll Bestandteil des Haushaltsplanes 2001 werden. Es wird erwartet, dass sich
der Hauptausschuss am 22.11.00 intensiver mit den Problemen der Bezirke
beschäftigt und positive Veränderungen vornimmt. Um einer Zwangsverwaltung zu
entgehen, stimmt die Fraktion der CDU der Beschlussempfehlung zu. Frau Gelbke:
Diesjährig wird erstmalig von den jährlichen Ritualen zur Haushaltsberatung
abgewichen. Im Ergebnis der Zusammenführung der beiden Haushalte musste
teilweise festgestellt werden, dass nicht immer eins und eins zwei ergibt. Der
positive Hintergedanke des Globalsummenhaushaltes besteht darin, die Bezirke
durch Zuweisung von Sach-, Personal- und Investitionsmitteln in einen mit
rechtsfähigen Gemeinden eines Flächenstaates vergleichbaren Zustand zu
versetzen. Dies bedeutet selbständiges Handeln, mit einem klaren Budget, ohne
Restriktionen des Senates. Genau das Gegenteil ist mit der Auflage von
Sonderprogrammen mit Mitteln, welche bei den Bezirken eingespart wurden, der
Fall. In den letzten Jahren gab es noch Möglichkeiten, unterversorgte Titel zu
verstärken und Prioritäten zu setzen. Dies ist nun im Wesentlichen vorbei. Eine
durchgängige Unterversorgung aller Titel macht Umschichtungen unmöglich. Der
vorgelegte Risiko-Vorbericht umfasst die Finanzierungsdefizite und erfasst die
Einwendungen gegenüber SenFin. Dies erübrigt indirekt das Einbringen einzelner
Widersprüche. Mit der Übernahme des Risiko-Vorberichtes als
Beschlussbestandteil des Haushaltes sind in konkreter und knappster Form die
Kritikpunkte der einzelnen Sachgebiete berücksichtigt. Damit wurden
Meilensteine gesetzt. Um positive Veränderungen ist zu kämpfen. Dies ist der
Auftrag an das Bezirksamt mit dem Haushaltsbeschluss und zu dessen Erfüllung
ist zu berichten. Dies ist die Bedingung, unter der heute grüne Zustimmung
erfolgt. Herr BzStR Retzlaff: Die Ausführungen von Herrn Lugebiel zu seiner
Person werden als falsch zurückgewiesen. Er erinnert an die Ausführungen von
Herrn Dr. Ulbricht, dass es sich eigentlich um die Verteilung zugewiesener
Gelder handelt und nicht mehr um einen Haushaltsplan. Diese Ansicht wird zu
100% mitgetragen. Zu den Äußerungen im Ausschuss. Er habe dort ausgeführt, dass
er sich zwischen Pest und Cholera zu entscheiden hatte und er sich für die
heilbare Krankheit entschieden habe. Wenig selbst verwalten zu können ist
besser als überhaupt nichts verwalten zu können. Es ist ein demokratischer
Führungsstil, wenn man leitenden Mitarbeitern das Recht einräumt, die ganze
Wahrheit im Ausschuss zu äußern und sie nicht mit einem Maulkorb versieht, was
hier im Prinzip verlangt wurde. Bei richtiger Betrachtung des
Risiko-Vorberichtes wäre auch aufgefallen, dass die Kritikpunkte seiner
Mitarbeiter Bestandteil des Berichtes wurden. An diesem Führungsstil werde er
auch nichts ändern, schon um Vorwürfen der Ausschussmitglieder zu entgehen,
nicht die ganze Wahrheit erfahren zu haben. Herr Chinea Correa: Herr Welters
hat im JHA stets die Haltung des Bezirksamtes vertreten, genau so wie sie der
Bürgermeister in der BVV mitgeteilt habe. Es muss auch einmal hier festgestellt
werden, dass die CDU-Mitglieder im JHA durch Abwesenheit glänzen. Es gibt eine
diesbezügliche Beschwerde im Ältestenrat. Herr BzStR Welters: Eigentlich ist
zum Haushalt alles gesagt, “aber, Herr Lugebiel, wenn Sie hören, dass der
Bürgermeister erklärt, dass dies kein Haushaltsplan ist, klatschen Sie Beifall.
Wenn ich im Sommer erkläre, dass mit den Zumessungen, die wir zu diesem
Zeitpunkt vorliegen hatten, eigentlich das Bezirksamt keinen Haushaltsplan
aufstellen kann, weil der so viele Risiken beinhaltet, dass es im Grunde
genommen ein unredliches Geschäft ist, dann sagen Sie 5 Monate später, das hätte
ich damals nicht erklären sollen.” Er habe also nur den Stand der Beratungen
übermittelt. Diese Art der Argumentation ist unredlich. An vielen Stellen wird
über die Bedeutung der Jugendarbeit und der Kitas als Bildungseinrichtungen
geredet. Fakt ist aber, dass in den A 09-Teil die sogenannten fusionsbedingten
Kürzungen gelegt werden mussten. Hier befindet sich aber auch das Spielmaterial
für Kinder. Dies führte letztendlich zur Senkung von 26 DM auf 18 DM pro Kind
und Jahr. In der baulichen Unterhaltung befinden sich gerade noch 800 TDM für
den Kitabereich. Dann sollte es nicht verwundern, dass die Ansiedlung der FHTW
in Schöneweide evtl. daran scheitert, weil die Kita in der Griechischen Allee
nicht rechtzeitig rekonstruiert worden ist. Dies sind doch strategische Fragen.
Wenn Herr Lugebiel davon ausgehe, dass dies redlich ist, dann müsse er ihm
sagen, dass er 200 TDM Mehreinnahmen aus Kitaeinnahmen eingeplant habe, um den
Haushalt in Deckungsgleichheit zu bringen. In der Nachforderung des Senates
wurden dann diese 200 TDM einfach verdoppelt. Das ist es, was die Eltern auf
die Palme bringt. Gleichzeitig kann man erleben, dass Kinder statistisch um 3
Monate älter gemacht werden. Im Ergebnis dessen wurde die Bemessungszahl für
die Kitas um 12 Mio. DM in Berlin reduziert. Damit stehen den geforderten
Mehreinnahmen auch noch Minderausgaben gegenüber. Dies soll redlich sein?
Solche Probleme müssen doch aufgezeigt werden. Dies zeige doch nur die
unsoziale Politik und woher das Geld für die Sonderprogramme komme. Er stehe
für eine realistische Widerspiegelung des Standes der Debatte im Ausschuss.
Herr Sparing: Weil sich der Ausschuss bewusst war, dass an Einzelfragen die
Wellen der Emotionen hochschlagen werden, habe man sich zusammenfassend auf die
wesentlichen Punkte konzentriert. Der Ergänzungsantrag der Fraktion der SPD
wird unterstützt, und er glaubt hier auch im Namen seiner Fraktion sprechen zu
dürfen. Zum ÄA der Fraktion der PDS. Auch wir leben nicht im luftleeren Raum,
und die Vorgaben von Verfassung und LHO dürfen nicht aus den Augen verloren
werden. Man sollte auch davon ausgehen können, dass niemand bezüglich des
Personals den Weg der betriebsbedingten Kündigung gehen wolle. Einen
diesbezüglichen Beschluss haben die Tarifpartner bis 2004 gefasst. Mit der in
der Beschlussempfehlung enthaltenen sozialen Komponente wird den Projekten und
freien Trägern die Sicherheit gegeben, mit den gleichen Mitteln wie im Jahre
2000 arbeiten zu können. Diese Sicherheit gibt eine Zwangsverwaltung nicht her
und von daher wird der ÄA abgelehnt. Herr BzBm Dr. Ulbricht: Die übermäßige
Betonung, dass es sich um einen unsozialen Haushalt handelt, ist nicht
gerechtfertigt. Deshalb folgende Klarstellung: Als selbständige Kommune müsste
sich der Bezirk schon Gedanken machen, wie man mit dem Haushalt umgeht, ob und
wie man Kredite aufnimmt und wie diese verkraftet werden können. Das
unsozialste sei für ihn, dass in dieser Stadt von jeder Steuermark 38 Pfennige
zur Schuldentilgung verwendet werden müssen. Beide Bezirksämter waren sehr bemüht,
die soziale Infrastruktur zu erhalten. Man ist sich dessen bewusst, dass selbst
das Halten der Vorjahreszahlen in diesem Bereich eine Verschlechterung
darstellt, da die Kosten gestiegen sind. An Herrn Welters gewandt, werden die
Probleme im Bereich A 09 anerkannt, aber das Jugendamt hat nur einen um 80 TDM
geringeren Haushalt als 2000. Zum Vergleich, in der Serviceinheit Immobilien
wurde der Ansatz um 50% gekürzt (bezieht sich auf Köpenick). Bei Betrachtung
des Gesamthaushaltes stieg der Bereich Jugend im A 09 Bereich um 100 TDM.
Vielleicht ist es ja die falsche Richtung, die Kürzungen beim Spielzeug
anzusetzen und nicht beim Geschäftsbedarf der Mitarbeiter. In der
Haushaltswirtschaft 2001 ist es vordringlich, eine gesamtbezirkliche
Betrachtungsweise zu entwickeln. Diese könne von Bezirksstadträten auch
bezüglich einer Einschätzung des Gesamthaushaltes erwartet werden. Zwischenfrage Herr Tesch: Geben Sie mir recht, dass
die Ansätze 2000 nicht identisch sind mit dem derzeitigen Ist, da im Laufe der
Haushaltswirtschaft Verstärkungen erforderlich wurden? Herr Dr. Ulbricht: Ja, sicher, wenn auch keine
Ist-Zahlen vorliegen. Man könne nur mit dem Ist beider Bezirke von 1999
vergleichen, welches bei 1,2 Mio lag gegenüber den 1,1 Mio. im Ansatz 2001. Zwischenfrage Herr Welters: Geben Sie mir Recht, dass
die Differenz von 539 TDM auf 423 TDM in Köpenick ca. 25% beträgt? Herr
Dr. Ulbricht: Es können nur Planzahlen mit Planzahlen verglichen werden. Es ist
auch zu bedenken, dass das Jahr 1999 mit einem Plus abgeschlossen wurde. Die
bisherigen Möglichkeiten im Rahmen der Haushaltswirtschaft sind ja auch aus den
Vorlagen zu den über- und außerplanmäßigen Ausgaben und
Verpflichtungsermächtigungen ersichtlich. Frau Nowak: Was ist aus dem Antrag
der SPD zur Aufstockung der Mittel zum Ankauf von Neuanschaffungen der
Bibliotheken geworden? Herr Paatsch: Dieser steckt im Punkt 2 der
Beschlussempfehlung, da auf grundsätzliche Beispiele bewusst verzichtet wurde.
Im Hauptausschuss werden die BÄ konkrete Beispiele anführen. Frau Nowak: Dann
müsste der Ausgabenteil A 05 unter Punkt 2 aufgenommen werden. Frau Bräuer:
Welchen Grund sollte der Hauptausschuss haben, Nachverhandlungen zum
Bezirkshaushalt zu führen, wenn dieser durch die BVV beschlossen ist? Der ÄA
der Fraktion der PDS stellt deshalb die bessere Rückendeckung dar. Herr
Sparing: Verwunderung über die nun doch stattfindende Einzeldiskussion. Im
Ausschuss herrschte prinzipielle Übereinstimmung zu den Inhalten der
Beschlussempfehlung. Die Beschlussempfehlung empfiehlt nicht nur die Annahme,
sondern weist auch auf den Risiko-Vorbericht hin. Die jetzt 9 Kritikpunkte
müssen Gegenstand der Verhandlungen im Hauptausschuss sein. Der ÄA gefährdet
die soziale Absicherung im Rahmen des Haushaltes. Zwischenfrage Herr Tesch: Stimmen Sie mir zu, dass die
eben gehörte Argumentation die Fraktion der PDS bereits im Ausschuss nicht
überzeugte? Herr Sparing: Sie haben immerhin nicht dagegen gestimmt, also 50%
Überzeugung. Herr Paatsch: Dank an Frau Nowak. ÄA Fraktion der SPD: unter Punkt
2 soll das Ausgabenfeld A05 ergänzt werden. Abstimmung
ÄA Fraktion der PDS: 23 J : 37 N : 3 E Damit ist der ÄA abgelehnt. Abstimmung
Ergänzungsantrag Fraktion der SPD (Punkt 9): Mehrheitlich angenommen. Abstimmung
Ergänzungsantrag der SPD-Fraktion (A 05 in Punkt 2): Mehrheitlich angenommen. Abstimmung:
Beschlussempfehlung i.g.F.: 41 J : 10 N : 13 E Damit ist die Beschlussempfehlung und damit der
Haushaltsplan 2001 angenommen. Abstimmung:
Drs. IV/18: Mehrheitlich angenommen. Es wird folgender Beschluss gefasst: Die BVV beschließt den
Haushaltsplan 2001 in der vorliegenden Fassung. Der Risikobericht zum
Haushaltsplan der Bezirksämter ist Bestandteil des Haushaltsplanes. Die BVV
unterstützt nachdrücklich die Einwendungen der Bezirksämter, die gegenüber dem
Senat vorgebracht wurden. Insbesondere wird festgestellt: 0
1. Der Personalhaushalt enthält - nach bisherigen
Schätzungen - ein Finanzdefizit von 14,2 Mio DM. 2. Die Ausgabefelder A02, A03, A05, A08 und A09 sind
deutlich unterfinanziert. 3. Eine gleichzeitige Senkung der Honorarvolumina mit
Steigerung der Einnahmen durch Entgelte ist in sich widersprüchlich und
kontraproduktiv. 4. Die vom Bezirk aus Honorarmitteln der VHS geforderte
anteilige Mitfinanzierung des Sprachunterrichts für ausländische Mütter an
Innenstadt-VHS in Höhe von 149 TDM stellt weiterhin eine zusätzliche Belastung
und einen Verstoß gegen das Globalsummensystem dar. Seitens der Hauptverwaltung
sollte eine andere Finanzierungsart gefunden werden. 5. Die beim LuV Schule/Bibliotheken eingestellten
Mehreinnahmen in Höhe von 255 TDM aus der Beköstigung behinderter Schüler ist
aus rechtlichen Gründen nicht möglich und vom Fachbereich nicht zu untersetzen. 6. Erneute Mittelkürzungen verursachen - trotz
sogenannter Sonderprogramme - unvertretbare Einengungen der Handlungsspielräume
bei der Baulichen Unterhaltung. 7. Die Wirtschaftsförderung konnte finanziell nicht
ausreichend ausgestattet werden. 8. Die Zumessung des Z-Teiles orientiert sich nicht an
der Entwicklung des Bedarfs und 9. Mit der Einführung des zentralen Liegenschaftsfonds
des Senates entgehen dem Bezirk Miet- und Pachteinnahmen der in diesen Fonds
übertragenden Liegenschaften. Seitens der Senatsfinanzverwaltung sollten diese
Einnahmeausfälle schon für das Haushaltsjahr 2001 zeitnah ausgeglichen werden. Abstimmungsergebnis: dafür: 41. dagegen: 10. Enthaltung: 13. |
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Legende
Ausschuss | Tagesordnung | Drucksache | |||
Bezirksverordnetenversammlung | Aktenmappe | Drucksachenlebenslauf | |||
Fraktion | Niederschrift | Beschlüsse | |||
Kommunalpolitiker/-in | Auszug | Realisierung | |||
Anwesenheit | Schriftliche Anfragen (ehemals Kleine) |