Auszug - Konzept zur Standortoptimierung ungedeckter Sportanlagen Sportstättenentwicklungsplan 2004
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Frau Klinger begründet die BE <058>: Der A.f.Sp begleitet den Prozess schon
seit geraumer Zeit, es hat lange gedauert, bis man die Fassung von 2004 in den
Händen hatte. Es ist eine gute Arbeit, Dank an das Sportamt. Der Bezirk ist bei
den ungedeckten Sportflächen überversorgt, das ist keine Neuheit, deshalb ist
der 2. Teil auch auf den Umgang mit diesen Sportflächen gerichtet. Es ist ein
fortlaufender Prozess, wie alle Entwicklungspläne und von daher ständig zu
aktualisieren. Bitte um Zustimmung zur Kenntnisnahme. Aussprache: Frau Kappel: Die Vorlage zur Kenntnisnahme hat den Charakter einer Willensbekundung.
Findet es nicht richtig, die Schließung ungedeckter Sportflächen als erster
anzuordnen. Sicherlich lassen es die Haushalte von Berlin und Treptow-Köpenick
nicht zu, solche Flächen weiter zu betreiben. Geht es aber nicht auch darum,
Flächen für ganz Berlin vorzuhalten? Denn am Potsdamer Platz wird bestimmt
keine Sportfläche gebaut. S.4 – Auslaufen von Nutzungsverträgen, wie geht es
weiter? Gibt es neue Verträge? Wie viele Vereine haben ihr Grundstück gekauft?
S. 6 – es gibt auch Mitglieder aus anderen Bezirken in den Vereinen. S. 7 –
Geburtenrückgang, für Treptow-Köpenick gibt es da andere Informationen. S. 11 –
Auslastung der bezirklichen Sportstätten, da werden die Nutzerstunden z.B. nur
für das Winterhalbjahr aufgeschrieben und nur für die Wochentage. Was ist mit
dem Sommer und den Wochenenden? Auf welchen Plätzen werden Punktspiele gemacht?
Was ist in puncto Bürgerbeteiligung passiert? Wurde mit den Vereinen noch
einmal gesprochen? Es fehlt in dem Papier auch völlig die Zukunft. Gibt es
Kürzungen im Trainingsbetrieb? Um wie viel Stunden würde es sich handeln?
Vielleicht sollte auch über den Antrag im AHvB -regionale Finanzierung-, der
dort leider abgelehnt wurde, nachgedacht werden? Weniger Sportstätten heißt
auch weniger Geld. Das Argument, dass man Sportflächen spart und andere dafür
modernisiert, wird für fraglich gehalten. Es gibt dafür Erfahrungen, z.B.
Strandbad Oberspree. Ist der Sportplatz Birkenwäldchen nicht doch schon
vorgesehen als Ausgleichsfläche für die Genossenschaftsstraße? Sie wird dieses
Papier nicht zur Kenntnis nehmen, weil es noch viele Lücken aufweist. Herr Retzlaff: Die Fraktion der SPD wird dieses Papier
positiv zur Kenntnis nehmen. Es gibt Handlungsbedarf, den hat selbst Frau
Kappel zugestanden. Es ist sehr selten, dass Senats- und Bezirkshandeln
übereinstimmen, aber was die Überkapazität betrifft, da stimmt es. Diese
Überversorgung muss beseitigt werden; die Frage ist, wie? Und da wird die
Intension des Papiers mitgetragen, bei Verbesserung der Qualität der
verbleibenden Sportflächen werden minderwertige Sportflächen von der Nutzung
ausgeschlossen, es sei denn, es finden sich sportliche Nutzer. Die diversen
Einzelfragen, die Frau Kappel angesprochen hat, sind nicht Sache eines
grundsätzlichen Papiers. Diese Dinge sind genau zu hinterfragen, wenn es um die
Schließung einer konkreten Sportstätte geht. Der Sportentwicklungsplan legt die
Grundrichtlinien der Entwicklung fest. Wenn man den Haushalt konsolidieren
will, muss man irgendwo anfangen, alles andere wäre unehrlich. Die Geburtenrate
ist rückläufig. Die Gespräche mit den betroffenen Vereinen sind geführt worden,
das ist Bürgerbeteiligung. Bei der Entwidmung von Sportanlagen ist sie direkt
vorgeschrieben. Die Zukunft ist in der Sportentwicklungsplanung deutlich
erkennbar an den Baumaßnahmen 2005 und 2006. Sportanlagen, die nicht mehr
genutzt werden, kann sich der Bezirk nicht mehr leisten. Bei den Nutzungszeiten
ist die ganzjährige Nutzung zu betrachten und wenn eine Sportanlage nur
halbjährig genutzt wird, ist das ein kritikwürdiger Aspekt. Bitte um Zustimmung
zur Vorlage. Herr Rombinsky: Frau Kappel hat
nicht behauptet, dass der Sportstättenzustand so bleiben soll, wie er ist. Der
Breitensport soll aber wieder mehr gefördert werden, und das ist bei den
Unterlagen nicht berücksichtigt. Die Leichtathletik-Sportanlagen des Bezirks
sind nach Sicht von Herrn John (Vizepräsident des Berliner
Leichtathletikverbandes) in einem sehr schlechten Zustand, Ausnahme die
Kunststoffbahn im Allende-Viertel. Das sollte man wissen, wenn man über
Stilllegung von Sportstätten und Alternativen im Bezirk redet. Wenn der
Sportstättenentwicklungsplan, so wie durch die BVV beschlossen, schon 2001
vorgelegen hätte, könnte der Bezirk heute ganz anders dastehen. Warum hat sich
der Plan nicht am Leitfaden für die Sportstättenentwicklungspläne orientiert?
Es fehlen Prognosen und der zukünftige Bedarf an Sportstätten. Es geht um die
Nutzbarmachung der Plätze rund um die Uhr durch Licht und Kunstrasen – dafür
gibt es in den Unterlagen noch keine Umsetzungsvorschläge. Die Qualifizierung
der Anlage Dörpfeldstraße ist zwei Jahre vernachlässigt worden, die
Umbaumaßnahmen werden nach Aussagen im A.f.Sp noch 2-3 Jahre dauern. Sind die Zeitkapazitäten
dafür überhaupt vorhanden? Immerhin sollen die Vereine vom Birkenwäldchen und
Segelfliegerdamm dorthin ziehen. Zur überbezirklichen Nutzung von Sportanlagen
(Kosten aber im Bezirk) hätten schon Senatsregelungen getroffen werden müssen. Herr
Welters: Der damalige Sportstadtrat in Köpenick vertrat die Politik:
Köpenick ist geradezu prädestiniert, ein überproportionales Angebot an
Sportflächen für die Stadt vorzuenthalten. Und das war auch erklärte Politik
des BA Köpenick. Die vorgetragene Intervention ist eine Intervention der Sorge.
Es geht um das Ringen des Standortfaktors. Es gibt Beispiele anderer Bezirke,
die um ihren Vorteil ringen (Grünflächenzumessung, Zumessung für VHS,
Musikschulen). Es ist die Sorge, dass der Bezirk dann genau den Standortfaktor,
den er als flächengrößter Bezirk hat, dass er durch Sportanlagen Leute, Vereine
an sich zieht, verliert. Es kommt natürlich nicht auf die Fläche an sich an,
sondern auf die Nutzbarkeit. Dass der Sportstättenentwicklungsplan ein Konzentrationsplan
ist, der die Flächen zwar zurücknimmt aber die Qualität erhöht, das ist aus dem
Plan nicht zu ersehen. Herr BzBm Dr. Ulbricht: Das BA hat
in seiner ausführlichen Diskussion zu diesem Sportanlagenoptimierungskonzept
genau das von Herrn Welters angesprochene Thema diskutiert. Treptow-Köpenick
ist ein Bezirk des Sports und will es auch bleiben. Die Erkenntnis aber ist,
wenn man nichts tut, wird man immer weniger oder keine nutzungsfähigen
Sportanlagen haben. Deshalb ist der bessere Weg Sportanlagen zu qualifizieren,
damit sie eine umfassende Nutzungsmöglichkeit haben, und dafür einige andere
untergenutzte Sportanlagen zu schließen. Das ist die Strategie. Und es ist
nichts anderes gewollt, als sich
mit der BVV über dieses Konzept, diese Strategie zu verständigen. Welche
Sportanlagen endgültig geschlossen werden sollen, das sind Detailfragen, die
jetzt noch nicht geklärt werden müssen. Frau Klinger: Es gibt leider noch
keine landesweite Planung und Finanzierung für Sportanlagen und letztendlich
ist jeder Bezirk für die Finanzierung seiner Sportanlagen selbst
verantwortlich. Und wenn der Bezirk bei 125% der ungedeckten Sportflächen
liegt, dann ist völlig unerheblich, ob Neukölln, Mitte oder andere Bezirke unterversorgt
sind, dann zählt nur der Bezirk. Natürlich ist die Situation nicht
befriedigend, aber es nützt nichts, wenn die nicht ausgelasteten Sportflächen
nicht genutzt werden können, weil sie die erforderlichen Bedingungen nicht
haben. Aber wenn der Sportstättenentwicklungsplan so kleinteilig gemacht worden
wäre wie von Frau Kappel gewünscht, dann wäre er in 3 - 4 Wochen nicht mehr
brauchbar. Was die Beteiligung der Vereine betrifft, so sollte nicht alles, was
vom Sportamt oder BzStR dazu gesagt wurde, in Frage gestellt werden. Sie selbst
hat die Schreiben an die Vereine gesehen. Die von Herrn Rombinsky angesprochene
Studie ist für den Bezirk nicht brauchbar. Herr
Retzlaff: Zustimmung zu Herrn Welters, was den damaligen Stadtrat betraf,
aber es ging um Wassersportanlagen und nicht um ungedeckte Sportanlagen. Er ist
noch heute dafür, dass die Wassersportanlagen nicht angegriffen werden. Es geht
z.B. um die Nutzung bzw. Übernahme von Sportanlagen durch andere Bezirke, für
die dann der Bezirk Treptow-Köpenick nicht mehr verantwortlich ist. Bitte um
Zustimmung zur strategischen Linie und Klärung der Detailfragen im konkreten
Einzelfall. Herr Welters: GO-Antrag, 3 min Pause. (21.30 – 21.35 Uhr) Herr Rombinsky: Sieht einen Dissens zwischen dem Sportstättenschließungsplan, der
vorliegt, und dem Sportstättenentwicklungsplan, der versprochen wurde. Kann
nicht erkennen, dass bei vorgesehenen Schließungen bereits alle Voraussetzungen
für die Neuaufnahme in anderen Sportstätten getroffen sind. Abstimmung
BE: Mit Mehrheit angenommen. Es wird folgender Beschluss gefasst: Die Bezirksverordnetenversammlung Treptow-Köpenick von Berlin nimmt den in der 116./V. Sitzung des Bezirksamtes Treptow-Köpenick am 22.05.2004 gefassten Beschluss Nr. 300/04, Konzept zur Standortoptimierung ungedeckter Sportanlagen Sportentwicklungsplan 2004, zur Kenntnis. Abstimmungsergebnis: dafür: mehrheitlich. |
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