Auszug - Bericht von Alep e.V. zur Arbeit mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen (Frau Wentzel)  

Frau Wentzel berichtet über die derzeitige Situation in der von ihr geleiteten Einrichtung für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (Adresse ist bekannt). Demnach verhält sich das Umfeld, welches, wie in solchen Fällen üblich, im Vorfeld aus Jugendschutzgründen nicht über die Eröffnung o.a. Einrichtung informiert wurde, äußerst aggressiv. Insbesondere die unmittelbaren Nachbarn, die mittlerweile Mauern an den Grundstücksgrenzen hochgezogen haben, stehen der Unterkunft feindlich gegenüber.

Wüste Beschimpfungen sowie Beschwerden wegen vermeintlich permanenter Ruhestörung durch die auf dem Grundstücksgelände spielenden Bewohner sind an der Tagesordnung. Die Jugendlichen werden regelmäßig beleidigt und beschimpft, teils festgehalten. In einem Fall wurden einem Jugendlichen die Schuhe ausgezogen. Dieser Zustand, der seit etwa einem Jahr zu beobachten ist, verschlechtert sich rapide. Alle Versuche der Heimleitung, auch unter Vermittlung der laut Fr. Wentzel engagiert auftretenden Beamten des zuständigen Polizeiabschnitts 66, mit den Nachbarn ins Gespräch zu kommen, waren erfolglos. In der Folge sind die Jugendlichen verunsichert und trauen sich teilweise nicht mehr auf die Straße.

Es besteht Konsens, dass hier etwas unternommen werden muss. Neben einer zu überlegenden eindringlichen Sensibilisierung des BA sowie einer in diesem Fall sinnvollerweise in Betracht zu ziehenden Zusammenarbeit mit dem Jugendhilfeausschuss sollte die nächste Ausschusssitzung vor Ort oder zumindest in der Nähe stattfinden, um Präsenz zu zeigen. Die Sitzung sollte dabei jedoch allen Personen, also auch o. a. Nachbarn offenstehen.