Auszug - Lärmminderungsplanung für die Altstadt Köpenick und Stadtteile Adlershof, Köllnische Vorstadt, Allende-Wendenschloss, Dammvorstadt  

 
 
21. (ordentliche) Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung
TOP: Ö 13
Gremium: BVV Treptow-Köpenick Beschlussart: ohne Änderungen in der BVV beschlossen (Beratungsfolge beendet)
Datum: Do, 30.10.2003 Status: öffentlich
Zeit: 16:00 - 22:00 Anlass: ordentliche
Raum: Rathaus Treptow, BVV-Saal, Raum 218/217
Ort: Neue Krugallee 4, 12435 Berlin
V/0563 Lärmminderungsplanung für die Altstadt Köpenick und Stadtteile Adlershof, Köllnische Vorstadt, Allende-Wendenschloss, Dammvorstadt
   
 
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:BAStaV
Verfasser:BA, UmGrünImm 
Drucksache-Art:Vorlage zur KenntnisnahmeBeschlussempfehlung

Herr Franzke begründet die BE: Der A

Herr Franzke begründet die BE: Der A.f.StaV empfiehlt der BVV mehrheitlich die Kenntnisnahme der BA-Vorlage, weil in der Altstadt etwas zur Lämminderung getan werden muss und damit auch zur Verbesserung der Verkehrsorganisation und zur Erhöhung der Attraktivität. Die Frage Lärmminderung steht bei SenStadt im Mittelpunkt, und der Bezirk Treptow-Köpenick ist ein Modellprojekt der Region. Trotz einiger Kritik an der Vorlage, wird die BE mehrheitlich getragen. Mit der Kenntnisnahme sollte der erste Schritt getan werden, um in der Altstadt zu vernünftigen Verhältnissen zu kommen.

Aussprache:

Herr Dr. Studemund: Niemand kann gegen eine Lärmminderungsplanung sein, es gab viele Veranstaltungen dazu, aber das BA hat das bewusst genutzt, um die BzV über den Tisch zu ziehen. Es wurde eine Beschlussempfehlung angehängt, der man so ohne Weiteres nicht zustimmen konnte. Es hängt mehr daran als die Altstadt, aber diese hat man genutzt, um ein paar merkwürdige Interessen umzusetzen. Er fühlt sich etwas gelinkt. Daher wurde auch seitens der SPD-Fraktion der Antrag gestellt, dass man von Norden und Süden in die Altstadt fahren kann. Das sollte erst einmal untersucht werden.           
Herr Förster: Lärmminderung ist notwendig, auch viele der aufgeführten Maßnahmen sind notwendig. Trotzdem wurde an den Lärmminderungsplan von Anfang an falsch herangegangen (erst BA-Beschluss, dann Verkehrszählung, dann Befragung Anwohner und Gewerbetreibende). Viel Unmut hätte vermieden werden können, wenn die Interessen ernster genommen worden wären. Es gab einen weiteren Widerspruch zwischen den Anliegern, der Planungsgruppe Nord und dem BA (u.a. Schwerpunktsetzung Fußgängerzone Grünstr., Haltestelle Luisenhain). Es wäre sinnvoll gewesen, das Hauptaugenmerk auf die weitere Durchfahrung zu legen, denn es war klar, dass es keine politische Mehrheit für eine Totalsperrung geben würde. Dass das Projekt so in die Negativschlagzeilen kam, musste nicht verwundern und war hausgemacht. Die anderen Ortsteile, die der Lärmminderungsplan mit umfasst, sind in der öffentlichen Diskussion leider etwas aus dem Blickfeld geraten. Dort muss man den Anwohnern klar machen, was sie zu erwarten haben, man muss also mit ihnen vor der Umsetzung noch mal reden. Und es muss auch das, was unsinnig ist, raus, z.B. die Straßenbahnverlängerung in das Allende-Viertel. Herr Scholz: Es geht nicht nur um die Altstadt, sondern da ist noch einiges drumherum. Die Zielstellung ist die Umorganisation der Verkehrsströme innerhalb der Altstadt und um die Altstadt herum und nicht das, was in dem Gutachten zu lesen ist. Solange nicht geklärt ist, ob mit der Kenntnisnahme dem Inhalt des Papieres zugestimmt wird, oder nur zugestimmt wird, das Papier gelesen zu haben, kann seitens der CDU-Fraktion nicht zugestimmt werden. Sie hätten sich gewünscht, dass das BA die Vorlage zurückzieht und der BVV ein überarbeitetes Konzept vorlegt. Ist dieses nicht genau das Gegenteil zu dem Antrag der SPD, dem zugestimmt wurde? Bestenfalls sind BVV und Ausschuss Opfer ungeklärter Verfahrensweisen. BzStR Schneider: Es ist ehrlicher, genau zu sagen, womit man das Problem hat (Anlage 1, 2 oder 3 des Papieres). Die Diskussionen haben sich in der Regel in der Umsetzung von Einzelpunkten der Anlage 3 (Maßnahmen) niedergeschlagen. Herr Förster sollte zum Problem Adlershof auch den Teil 2 (Öffentlichkeitsarbeit) zur Kenntnis nehmen. Es gab bisher kein Beispiel, wo mit solcher Intensität Öffentlichkeitsarbeit gemacht wurde. Es handelt sich um ein Untersuchungsgebiet, wo rd. 7000 Menschen gesundheitsschädigenden Belastungen ausgesetzt sind. Man war immer im Gespräch mit dem Land Berlin, wie man über Investitionen zu verträglichen Lösungen kommt. Also ist die Lärmminderungsplanung nicht dem Bezirk allein überlassen und ist nicht zu reduzieren auf einige Straßen der Altstadt, sondern sie ist im Kontext zum Weiterbau der TVO zu sehen und den zu erwartenden verkehrlichen Entlastungen. Im Maßnahmekatalog wird deshalb auch zwischen kurz-, mittel- oder langfristigen Maßnahmen unterschieden. Es wäre schade, wenn man sich die Chance vergäbe, daran kontinuierlich weiterzuarbeiten. Man sollte auch mal die Nabelschau der Altstadt vergessen und ein wenig weiterdenken. Es handelt sich um einen Zeitraum von 10 - 15 Jahren. Selbst Schulen beteiligen sich z.B. an Lärmmessungen und diese jungen Menschen werden ganz genau hingucken, was ihnen da übergeben wird. Es ist zu kurz gegriffen, es nur darauf zu reduzieren, ob Gewerbetreibender A oder B damit glücklich ist. Das wird dem Problem nicht gerecht. Er bittet, das Material zur Kenntnis zu nehmen und dann weiter zu diskutieren, ob die einzelnen Lösungen jeweils die besten sind. Es muss klar sein, wo Konsens oder Dissens ist. Für ihn ist es nicht Philosophie, die Stadt autogerecht umzubauen, sondern Urbanität ist mehr. Frau Gelbke: Bei der Lärmminderungsplanung geht es um 6 Teilchen von Köpenick. Am Ende blieb immer nur ein Kritikpunkt, der wird jetzt überarbeitet und zu dem wird es sicher bald einen Vorschlag geben. Dieser eine Punkt ist für BüGr kein Hinderungsgrund, die Vorlage nicht zustimmend zur Kenntnis zu nehmen. Es wird sicher nicht für alles günstige Lösungen geben, z.B. für die Müggelheimer Straße. Darüber hat niemand in der Diskussion geredet und auch sie als Grüne macht das nicht zufrieden. Man muss es aber zur Kenntnis nehmen, dass es jetzt nicht anders geht. BzStR Dr. Schmitz: Eigentlich hat Herr Schneider alles umfassend dargestellt. Er begreift nicht, dass immer wieder die Missverständnisse gepflegt und wiederholt werden, obwohl man genau weiß, dass es ganz anders war. Der Lärmminderungsplan ist doch nicht vor 1½ Jahren auf den Weg gebracht worden und überraschend über alle
hinweg gekommen. Es wurde niemand über den Tisch gezogen. 1993 hat es bereits mit der Sanierungssatzung und den Leitlinien für die Altstadt begonnen. Es gab 15 öffentliche Veranstaltungen. Daher wehre er sich vehement gegen den Vorwurf von Herrn Förster, dass keine öffentliche Information stattgefunden hat. Und die BVV sollte doch den Geschäftsgang einer Vorlage zur Kenntnisnahme kennen. Die durch den Antrag der SPD geforderte Lösung wird am 19.11. in der gemeinsamen Ausschusssitzung von StaV und WiT vorgestellt und diskutiert. Ebenso wird sie dem Altstadtbeirat vorgestellt. Man ist im Entscheidungs- und Findungsprozess und BVV und Betroffene sind einbezogen. Die Kenntnisnahme der Vorlage liegt im Interesse einer jahrzehntelangen Entwicklungspolitik für die Altstadt. Die Alternative hieße: es bleibt alles beim alten. Lärmminderungsplanung ist Europarecht, die Kommunen sind dazu verpflichtet und das Land Berlin hat es für 2 Pilotprojekte übernommen, eines davon ist Köpenick. Er ist froh darüber, denn da besteht die Möglichkeit, zusätzlich Geld zu bekommen. Das Reden sollte beendet werden und wenn die großen Verkehrstrassen fertig sind, sollte zu Taten geschritten werden.
BzVV: Verweist darauf, dass nur das BA die Vorlage z. K. ändern kann, die BVV kann das nur bei einer Vorlage zur Beschlussfassung.        
Herr Franzke: Dass man mit der Vorlage keine Änderung vornehmen kann, treibt ihn ja um. Ihm hat die frühzeitige Einbeziehung der BVV und der Bürger gefehlt. Trotzdem stimmt er der Vorlage zu und empfiehlt, die Kenntnisnahme nicht zu verweigern.
Herr Dr. Studemund: Die Bevölkerung wurde stark mitgenommen. Und die Leitlinien sollten mal genauer gelesen werden, dort steht nicht drin, dass der gesamte Verkehr aus der Altstadt herausgenommen werden soll. Er soll minimiert und deutlich reduziert werden. Es sind Verfahrensfehler gemacht worden, die Verkehrszählung z.B. erfolgte erst nach dem BA-Beschluss. Die Verkehrsminderungsplanung der Gruppe Nord einschließlich Maßnahmeplan findet seine volle Unterstützung. Der Knackpunkt ist, die Altstadt abrupt vom Durchgangsverkehr wegzunehmen, das musste durch einen Gegenbeschluss der BVV korrigiert werden und dazu ist das Ergebnis abzuwarten.

Abstimmung BE: Mit Mehrheit, bei 9 Gegenstimmen, angenommen.

Es wird folgender Beschluss gefasst:

Es wird folgender Beschluss gefasst:

 

Die Bezirksverordnetenversammlung nimmt den in der 69./V. Sitzung des Bezirksamtes Treptow-Köpenick am 03.06.2003 gefassten Beschluss Nr. 188/03 zur Lärmminderungsplanung für die Altstadt Köpenick und Stadtteile Adlershof, Köllnische Vorstadt, Allende-Wendenschloss, Dammvorstadt zur Kenntnis.

Abstimmungsergebnis:

Abstimmungsergebnis:

 

dafür:                mehrheitlich.                 dagegen:          9.                     Enthaltung:        .


 
 

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