Auszug - Verschiedenes (ca. 20.15 Uhr)  

 
 
20. (öfftl.) Sitzung des Ausschusses für Bildung
TOP: Ö 7
Gremium: Ausschuss für Bildung Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 13.11.2003 Status: öffentlich
Zeit: 18:00 - 19:50 Anlass: ordentliche
Raum: Treptow-Kolleg
Ort: Kiefholzstr. 274, 12437 Berlin

TOP 7: Verschiedenes

TOP 7: Verschiedenes

  • Frau Borkenhagen: im Namen von Herrn Querengässer lobt die Veranstaltung zur LA 21, der Förderverein würde sich auch weiterhin als Partner zur Verfügung stellen; Träger des Projektes muss aber Ausschuss bleiben
  • Herr Marz informierte die Schulleiterkonferenz  allgemein über die LA 21, Herr Stöckel nutzte diesen Anlass, um das Projekt vom 24.10.2003 dort vorzustellen, verwies auf die Notwendigkeit solcher Veranstaltungen und warb für weitere Anstrengungen in dieser Richtung (Anlage zum Protokoll: Berichterstattung über Projekt vom 24.10.2003); Vorschlag, dass BVV-Beschluss hierzu sinnvoll sein  könnte, um Bemühen von Verwaltung zu intensivieren; Herr Mühle stimmte dem zu
  • Frau Borkenhagen, Frau Mendl: eigentlich sei kein extra Beschluss notwendig, das Beschließen der LA 21 in der BVV reiche aus;  ansonsten würde Druck ausgeübt werden, der letztendlich nur Ablehnung unter den Schulleitern erzeugen würde
  • Protokollkontrolle der 18. Sitzung: Protokoll bestätigt

 

 

Nächste Sitzung findet am 11.12. im Solarforum in der Grünauer Str. 5 statt.

Ende der Sitzung: 19.50 Uhr.

 

 

 

Anlage zum Protokoll:

 

Berichterstattung über Projekttag LA 21

 

Im Frühjahr diesen Jahres, während der Auseinandersetzung mit dem aktuellen Entwurf der Lokalen Agenda 21, hat sich der Bildungsausschuss der BVV dazu entschlossen, die Bemühungen für ein neues Bewusstsein im Hinblick auf unsere Zukunft konkret werden zu lassen.

Die, um deren Zukunft es vor allem geht, sind die Jugendlichen. Sie sollten daher ganz besonders in den Agenda-Prozess einbezogen werden. Leider ist aber die Lokale Agenda 21 für die wenigsten ein Begriff. Unter dieser Voraussetzung fällt es schwer daran zu glauben, die Jugend würde so wichtige Grundsätze wie das “global denken – lokal handeln” nicht nur nachvollziehen, sondern auch bald selbst umsetzen.

In Zusammenarbeit mit dem Förderverein Lokale Agenda 21 plante daher die gleichnamige Arbeitsgruppe des Bildungssauschusses folgendes Vorhaben:

Die Initiierung eines Projektes unter dem Motto “informieren, diskutieren, mitreden”, das junge Menschen innerhalb eines Tages an ihren Schulen mit den verschiedenen Aspekten und den dahinter stehenden Gedanken der Lokalen Agenda 21 vertraut machen sollte.

Dieses -momentan einmalige- Konzept lässt sich natürlich nur dann verwirklichen, wenn es  Schüler und Lehrer gibt, die gleichermaßen neugierig wie aufgeschlossen neuen Ideen gegenüberstehen. Nach Gesprächen am Anne-Frank Gymnasium stand fest, das dort beides zu  finden ist: ein Schulleiter (Herr Raffelt), der seine Schule gerne für innovative Ideen öffnet und Lehrer wie Frau Schenk, die Ihre Schüler im Unterricht ambitioniert für solche Veranstaltungen begeistert.

Während des Pilotprojektes am 24.Oktober 2003 beschäftigten sich dort erstmals Schüler ganz konkret mit dem Thema Zukunft in Form der Lokalen Agenda 21. Die notwendigen freien Räume gab es übrigens, da an diesem Tag die Studienfahrt der Lehrer dieses Gymnasiums begann. Dem deshalb auch eigentlich schulfreien Freitag wurde auf diese Weise der Brückenschlag zwischen aktuellem Tun und dem für die Zukunft wichtigen Bewusstseinswandel entgegen gesetzt.

Da wir mit einigen Schülern und Lehrern echte Partner bei der Organisation und vor allem Motivation der Jugendlichen gefunden haben, lag es nun an den bezirklichen Entscheidungsträgern, ob sie mit Ihrer Präsenz stellvertretend für die Politik zeigen, dass sie tatsächlich an jungen Menschen interessiert sind, die bei diesem komplexen Thema bürgerschaftliches Engagement zeigen.

Entgegen den Vorraussagen Einiger, die nicht das rechte Vertrauen in das Verantwortungsbewusstsein der Jugend von heute hatten – so oder so ähnlich im Bildungsausschuss geäußert – trafen sich am 24.10 etwa 70 Schüler freiwillig in dem Raum, in dem sonst Elternversammlungen und Lehrerkonferenzen abgehalten werden,  eine Aula steht der Schule mit ihren annähernd 900 Schülern übrigens nicht zur Verfügung. 

Erfreulicherweise fanden auch Bezirksstadträtin Frau Mendl (zuständig für Bildung, Kultur und Schule), der Schulamtsleiter Herr Usemann und Oberschulrätin Frau Dr. Jacobi den Weg nach Altglienicke und nahmen am Auftakt des Projekttages teil. Natürlich musste die Technik auch an diesem Tag beweisen, dass sie genau dann nicht funktioniert, wenn man sie brauch:  als sich dann aber der Ton entschloss die Bilder des Films zum Einstieg in die Problematik doch zu untermalen, war die Wirkung umso größer. Es reichten wenige Sequenzen der Alltäglichkeiten dieser Welt, wie Hunger, Armut, extremer Klimawandel und Terror um betroffenes Schweigen auszulösen. Genau dieses Schweigen aber in aktives Engagement und in ein anderes zukunftsfähigeres Bewusstsein umzuwandeln, war Ziel des Einführungsreferates von Herrn Querengässer, dem Vorsitzenden des Fördervereins “Lokale Agenda 21 e.V.”. Nicht nur um Information, sondern auch um Diskussion ging es im Anschluss in verschiedenen Foren.

Zum Schluss des Projekttages trafen sich die Jugendlichen wieder, um in der Art eines Plenums selbst die Diskussionsergebnisse der Foren vorzustellen und um darüber zu beraten, welchen Beitrag man tatsächlich leisten will und kann. Im Beisein von Bezirksbürgermeister Herr Dr. Ulbricht und Bezirksstadtrat Herrn Schneider (zuständig für Umwelt und Grün), stellte man schnell fest: Allen ist klar, dass etwas getan werden muss – Engagierte zu finden, die diese Erkenntnis mit Hilfe einer Arbeitsgruppe o.ä. umsetzen werden ist viel schwerer!

Die Schüler einigten sich schließlich darauf, das Thema in gar keinem Fall aus den Augen zu verlieren. Weitere Veranstaltungen und die ständige Auseinandersetzung in AG’s der Schule sollen zu einem nachhaltigen Bewusstsein beitragen. Konkrete Schritte, wie die Ambition vieler Schüler und des Schulleiters mit Hilfe von Sonnenenergie die Inanspruchnahme nicht erneuerbarer Ressourcen zu verringern sollen ebenso vorbereitet werden, wie der 2006 anstehende Umzug der Anne-Frank-Oberschule in ein anderes Gebäude, dessen Nutzung nun unter Kriterien der Nachhaltigkeit erörtert werden wird.

 

 

Verfasser und Protokollant: Florian Stöckel.

 


 


 
 

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