Auszug - BA - Ergebnis des Architekturwettbewerbes zur Füllung der Baulücke neben Treptower/Twintower Vorstellung des Gewinnerentwurfes im Ausschuss Stat  

 
 
9. (öffentliche) Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Tiefbau
TOP: Ö 2
Gremium: Ausschuss für Stadtentwicklung und Tiefbau Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 15.08.2012 Status: öffentlich
Zeit: 18:00 - 22:00 Anlass: ordentliche
Raum: Rathaus Köpenick, United Games of Nations-Zimmer, (Raum 106)
Ort: Alt-Köpenick 21, 12555 Berlin

Fläche um Fanny-Zobel-Straße, hier gibt es einen neuen Eigentümer, Fa

Fläche um Fanny-Zobel-Straße, hier gibt es einen neuen Eigentümer, Fa. Agromex

In Abstimmung mit Fa. AGROMEX und dem BA wurde ein Architekturwettbewerb durchgeführt

Nach 15 Anmeldungen haben 14 Architekturbüros am Wettbewerb teilgenommen
Anregungen und Bedenken des BA trafen auf offene Ohren und wurden berücksichtigt
Die Vorstellung ist bislang nur das Ergebnis eines Wettbewerbs, noch keine feste Planung

Herr Rembold  Geschäftsführer Fa. Agromex

Vorstellung des Unternehmens:
nahezu 25-jähriges Bestehen, Primat von Agromex liegt bei Wohnimmobilien speziell
Eigentumswohnungen. Realisierung von Projekten, die langfristig höchsten Anforderungen genügen.
Das Grundstück Fanny-Zobel-Straße  ist stark kontaminiert, ca. 30000t Erdreich werden ausgetauscht.
Das ehemals angedachte Carloft Projekt wurde fallengelassen, da zum Standort Berlin nicht passend. Präsentation wird erläutert, abrufbar unter: 

https://dl.dropbox.com/u/15692674/FZS_Praesentation_Bauausschuss_120815.pdf

Herr Rembold informiert anwesende Gäste aus der Umgebung über eine Veranstaltung am Freitag, den 17.08.2012 im Rathaus Treptow mit Ausstellung zum Projekt.

Fr. Prof. Ulrike Laube, Vorsitzende der Jury, führt die Präsentation fort und stellt die verschiedenen Entwürfe vor.

Fünf Entwürfe kamen in die nähere Auswahl, die Entscheidung fiel auf den Entwurf von Pysall Architekten Berlin
Durch hohe schlanke Türme, die geschickt gesetzt sind, entsteht eine freie Sichtachse zur Spree von den hinteren Gebäuden, unregelmäßige Fassaden bieten Raum für Balkone etc.
Gegenüber dem festgesetzten B-Plan bleibt deutlich mehr Freiraum, weniger Bebauung (durch Höhe)
Höhenstaffel passt sich gut in Treptower und Twintowers ein. Höchstes Haus ca. 110m

PKW haben Tiefgarage unter Grünfläche, Fahrradgarage zwischen den beiden Wohnhäusern

Verschieden große Wohnungen, alle über Eck gelöst. Natürliche Be- und Entlüftung, kein Klimablock

Herr Sauerteig: Türme zwingend? Warum nicht in normaler Bauhöhe?

Frau Prof. Laube: Höhen waren bereits durch Masterplan vorgegeben, wenn niedriger dann viel mehr bebaute Grundfläche, daraus folgt keine Sichtbeziehung mehr zur Spree

Herr Hölmer: Vorgabe des BA, Sichtbeziehung zur Spree sollte erhalten bleiben

Herr Liebenow: Projekt wird aus seiner Sicht nicht gebraucht, kein Hotel nötig, hier werden nur Luxuseigentumswohnungen gebaut

Herr Rembold: 17000 Kubikmeter entsprechen 30000t Erdreich, es werden 2-4 Zimmer-Wohnungen geplant, Projekt hat einschließlich Hotel seine Berechtigung

Herr Welters: findet den Entwurf ziemlich überzeugend. Aber wie viel soziale Auswirkungen auf das Umfeld? Wurden Verdrängungseffekte diskutiert? Hat großes Interesse daran, das die soz. Auswirkungen im Focus bleiben.

Herr Rembold: Fa. hat auch großes Interesse an ausgewogenen Verhältnissen, sieht innerhalb der nächsten 10 Jahre keine Auswirkungen auf Mieten

Herr Durinke: bebaute Grundfläche ist zurück gegangen, in wie weit hat sich die Baumasse verändert?

Herr Rembold: bei allen Projekten um ca. 2%

Herr Schröder: Fassaden sehen interessant aus, was verbirgt sich dahinter?

Herr Pysall (Architekt): Glasfassaden sollen wie Kristall wirken, viel Glas, viele natürliche Materialien

Herr Liebenow: fragt nach Solarenergie

Herr Rembold: alternative Energien und Solarenergie ist für alle Projekte immer von großer Bedeutung. Besonders wird auf niedrige Betriebskosten geachtet

Herr Liebenow: fragt nach eventueller  Marina

Herr Rembold: keine Marina geplant

Anwesenden Gästen wird rederecht eingeräumt.

Frau Jabusch: gesetzliche Abstandsflächen zu bestehender Bebauung? Sind Mietwohnungen geplant?

Herr Rembold: erläutert noch einmal die Stellung der Gebäude
Frau Löbel: Änderung des Baurechts wird durch B-Plan erreicht, dieser wird dann der BVV vorgelegt

Herr Starke (Mieterinitiative Fanny-Zobel-Str.): sieht das Hauptproblem der Mieter darin, dass hier Luxuseigentumswohnungen entstehen sollen, sieht Änderung zu mittlerer bzw. gehobener Wohnlage und damit verbunden ein Ansteigen der Mieten.

Zugang zur Spree sei für die Öffentlichkeit schon jetzt real nicht mehr gegeben.

 

Frau Katja Schneider (Mieterinitiative Fanny-Zobel-Str.): zahlt eine Miete von 10,-je qm bei 64qm, sieht Verdrängung der Bestandsmieter, da sich das nur noch junge Leute mit gutem Einkommen leisten können.
Bei B-Planentwurf muss die BVV Nachbarinteressen mit abwägen.

Hat daneben Bedenken wegen Gastronomie und Lautstärke.

Herr Rembold: nimmt die Kritik an zu kurzer Einladungsfrist an und bietet weitere Veranstaltung an. Sieht bei Mietspiegel keine großen Auswirkungen

Herr Hölmer: bisheriger B-Plan liegt bereits lange vor, jeder hätte sich im Vorfeld über die zukünftige Entwicklung des Gebietes informieren können. Durch neuen B-Plan ist jetzt Mitsprache möglich, was vorher nicht mehr gegeben war.

Bestehender Wohnraum über 2. Förderweg, Mietniveau wird sich zwangsläufig verändern. Problem wird sich nicht im Quartier lösen lassen.
Bezirk ist gefordert Alternativen für günstigen Wohnraum zu schaffen.

Frau Schneider: Entwurf ist eine Verbesserung gegenüber dem bestehenden B-Plan.
Anwohner wollen jedoch eigentlich gar keine Bebauung des Spreeufers

Herr Schild: sieht sehr einseitige Diskussion. Städtebau ist immer auch ein Abwägen der Interessen. BVV wird sehr genau innerhalb des bauordnungsrechtlichen Verfahrens abwägen. Bedarf an Eigentum ist da, Lage an der Spree ist keine einfache Wohnlage. Beispiel andere Großstädte. Es handelt sich hier um eine Top Lage.
Bisher sind schon verschiedenste Projekte mit mehr oder weniger guter Qualität vorgestellt worden. Er bedankt sich für die gute Vorbereitung des Investors. Hier ist viel privates Geld in die Planung eingeflossen.

Herr Sauerteig: Zeitplan welche Planungsphasen, wann Beginn, wie lange Bauzeit? Regt an, Bürgerversammlungen ins Auge zu fassen.

Frau Maltzahn: vorhabenbezogener B-Plan kommt parallel zum Bestehenden. Einreichung beim Senat, dann Ausschuss, vor öffentlicher Auslegung und Bürgerbeteiligung wird kein Baurecht geschaffen. Erläutert noch die rechtlichen Regelungen zu Abstandsflächen.

Herr Rembold: Bauzeit nach Genehmigung ca. 18 Monate.

Frau Zeidler: da ergebnisoffenes  Verfahren gestartet wird, kann keine Antwort auf zeitliche Ablaufplanung gegeben werden

Herr Welters: Wenn ein Planreifebeschluss und eine Baugenehmigung im B-Plan (15/30) Twintowers bereits existiert,  jetzt aber ein völlig geändertes Bauvorhaben im Rahmen eines vorhabenbezogenen Bebauungsplan beabsichtigt ist, müsste dann nicht zuvor die Planreifeerklärung und die Baugenehmigung zurückgenommen werden?

Frau Zeidler: Planreife wird immer nur für ein Vorhaben erklärt, nicht für einen B-Plan im Allgemeinen.
Herr Welters: Planreife wird erklärt, wenn sich an den Grundzügen des B-Plans nichts mehr ändert.

Frau Löbel: Allgemeine Planreife konzentriert sich auf das Vorhaben, nicht auf den B-Plan per se. Baugenehmigungen sind erteilt, jedoch noch nicht festgesetzt. Besagtes Feld in diesem Fall wird ausgeschnittenund gilt dann als unbeplant. Der alte B-Plan für die Treptowers muss festgesetzt werden.


 
 

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