Auszug - Einführung in die Ausstellung des Industriesalons und in die weiteren Planungen durch die Vorsitzende, Frau Susanne Reumschüssel  

 
 
43. (öfftl.) Sitzung des Ausschusses für Kultur, Wirtschaftsförderung und Tourismus
TOP: Ö 2
Gremium: Ausschuss für Kultur, Wirtschaftsförderung und Tourismus Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 01.07.2010 Status: öffentlich
Zeit: 18:00 - 19:25 Anlass: ordentliche
Raum: Industriesalon Schöneweide e. V.
Ort: Rheinbeckstr. 9, 12459 Berlin

Frau Reumschüssel erläuterte dem Ausschuss:

Frau Reumschüssel erläuterte dem Ausschuss:

Der Industriesalon Schöneweide hat das Ziel, die bedeutende Industriegeschichte von Schöneweide vor Ort sichtbar zu machen und den Standort damit langfristig zu stärken.

Der Industriesalon sammelt materielle und immaterielle Zeugnisse der Industriegeschichte von Schöneweide. Maschinen, Brigadetagebücher oder Erinnerungen. Im „Schaudepot“ wird alles aufbewahrt, was von der Industriehistorie erzählt.

Den weitaus größten Platz nimmt die umfangreiche Sammlung des ehemaligen Werksmuseums „Technik im Turm“ ein.

In den 1980er Jahren legten Angehörige des Werks für Fernsehelektronik (WF) eine Sammlung von Eigenerzeugnissen an. Nach der Wende wurde bis auf das Farbbildröhrenwerk das Spektrum der Elektronenröhren, Halbleiterbauelemente, sowie die Flüssigkristall-Anzeigenfertigung stillgelegt. Damit bot sich die Chance, aus den Fertigungsstätten typische Produktionsmittel sowie zahlreiche im Produktionsprozess befindliche Röhrensystemteile, Glas- und Keramik-Halbfabrikate vor der Verschrottung zu retten.

1993 und 1994 konnten diese Exponate in der Ausstellung „Technik im Turm“ im Peter-Behrens-Bau besichtigt werden. Danach wurden die gesamten Materialien eingelagert.

Im August 2009 wurde die Sammlung vom Verein „Industriesalon Schöneweide“ vor dem drohenden Müllcontainer gerettet und in eine nahe gelegene Industriehalle verbracht.

Hier hat der Besucher nun Gelegenheit, einen Einblick in die weite Welt der aufwendigen und komplizierten Fertigungsprozesse von Elektronenröhren werfen zu können.

Technik, Geschichte, Gespräche, persönliche Erinnerungen und Musik, der Industriesalon will ein Ort der Begegnung und Vermittlung sein.

Eine ehemalige Lagerhalle auf dem Gelände des Transformatorenwerkes Oberspree (TRO) bietet Raum für Ausstellungen, ein Schaudepot und einen Salon.

Neu zu entdecken ist hier das ehemalige Betriebsmuseum vom „VEB Werk für Fernsehelektronik“ (WF).

Ein Besucherzentrum befindet sich im Aufbau. Es wird einen Überblick zur Entwicklung des Industriegebiets Schöneweide bieten - von der Gründerzeit bis zu den heute vor Ort aktiven Unternehmen.

Der Industriesalon gibt Hilfestellung für eine Entdeckungsreise der besonderen Art in Schöneweide. Das Industriegebiet von Schöneweide hat viel zu erzählen und im Industriesalon gibt es folgende sieben Dinge zu finden:

1.              Ein großes Übersichtsmodell des gesamten Stadtteils.

2.              Hinweise zur Entwicklungsgeschichte des Industriegebiets.

3.              Beispiele interessanter Architektur.

4.              Einen Ausschnitt der Industriegeschichte der DDR-Kombinate.

5.              Analysen zu deren Niedergang nach der Wende.

6.              Erfolgsgeschichten von Ausgründern und ihren Unternehmen.

7.              Starke Motive im Gebiet.

Im April 2010 begannen regelmäßige Vorträge zur Vergangenheit, mit dem Schwerpunkt Industriegeschichte, Gegenwart und Zukunft von Schöneweide. Im Montagssalon wird einmal im Monat Unterhaltsames aus dem Kiez zu erleben sein.

Ständig zu sehen ist die Videoreihe „Schöneweide erzählt!“, mit Berichte und Erinnerungen von Menschen, die früher hier gearbeitet haben.

Geplant sind zusätzliche Wechselausstellungen. Mit einer Ausstellung über die ehemalige „Bullenbahn“ wird begonnen.

Auf der Galerie werden die Fotografien von Georg Krause die Atmosphäre der untergegangenen Welt der Arbeit heraufbeschwören. Der Verein verfügt über 35000 Fotographien, die alle fachgerecht gesichert werden müssen.

Bezirksbürgermeisterin Gabriele Schöttler und der Berliner Wirtschaftssenator Harald Wolf haben die Schirmherrschaft für den Industriesalon Schöneweide übernommen. Getragen wird das Projekt von einem Verein, der sich im Juni 2009 gegründete.


 
 

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