Auszug - Schulen des Bezirkes in privater/freier Trägerschaft: Die Best-Sabel-Oberschule stellt sich vor  

 
 
24. (öfftl.) Sitzung des Ausschusses für Schulentwicklung
TOP: Ö 2
Gremium: Ausschuss für Schulentwicklung Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 15.01.2009 Status: öffentlich
Zeit: 18:00 - 20:00 Anlass: ordentliche
Raum: Best-Sabel-Oberschule
Ort: Lindenstr. 1, 12555 Berlin

Ausführungen der Schulleiterin Frau Dietrich

Ausführungen der Schulleiterin Frau Dietrich. Die
Best-Sabel-Schule sei seit dem 01.08.08 in diesem Gebäude. Die
Privatschule habe Realschule und Gymnasium unter einem Dach, aber mit getrennter Beschulung. 
Zur Zeit seien die Klassen 7 bis 11 komplett einzügig, demnächst beginne man mit der Zweizügigkeit. Bisher habe man nur die
Anerkennung der Sekundarstufe I als staatliche "Ersatzschule". Es gebe Ganztagsschulbetrieb von 7.45 Uhr bis 16 Uhr. Die
Schulgebühr betrage monatlich 380 Euro, inklusive Essenversorgung.

Frau Kant möchte wissen, bei welcher Zahl die Klassenstärke liege und welche Gründe der Eltern angegeben werden, ihre Kinder auf diese Schule zu schicken. Frau Dietrich beziffert die Klassenstärke auf 20 SchülerInnen und es gebe
mehr Jungen als Mädchen. Die Gründe der Eltern seien verschieden. Die wichtigsten seien die geringe Klassenfrequenz, der Privatschulbesuch des Kindes seit der ersten Klasse oder der mögliche bessere Abschluss, was aber einem Irrtum obliege.

Frau Kirschniok fragt nach dem Altersdurchschnitt der
LehrerInnen, welcher von Frau Dietrich auf  durchschnittlich 10 Jahre jünger als an staatlichen Schulen beziffert wird. Es gebe keine Stellen auf Lebenszeit und manchmal profitiere man von ReferendarInnen.

Herr Wohlfeil möchte wissen, wo die Schüler herkommen und ob es Programme für sozial Schwache gibt. Frau Dietrich erklärt, dass die Schüler hauptsächlich aus Treptow-Köpenick und Hellersdorf kommen. Einzelne seien dem Speckgürtel zuzuordnen. Der Anteil derer würde aber steigen. Konkrete Programme für sozial Schwache gebe es nicht, bei der anhängigen Stiftung könne aber um ein Stipendium gebeten werden.

Herr Stöckel fragt, ob es dennoch eine gewisse soziale Vermischung gebe, wo die Gründe für ein Schülerwechsel zwischen dem öffentlichen und dem privaten System liegen und ob es Unterschiede in der Lehrerqualifikation gebe. Frau Dietrich sieht eine soziale Vermischung, aber nur 1 % seien die angesprochenen Stipendiaten. Gründe für ein Systemwechsel seien in der Regel nicht freiwillig. Man nehme z.B. auch Schüler ab der neunten Klassenstufe auf und wenn man sich von Schülern trenne, dann sei es nicht gelungen diese zur Integration in den Schulalltag zu bewegen. Ein Beispiel sei auftretender Rechtsradikalismus, der nicht geduldet werde. In der Lehrerqualifikation habe man die gleichen Vorgaben vom Senat wie öffentliche Schulen und werde teilweise sogar strenger behandelt.

Frau Zehrer fragt hinsichtlich der Volksbegehreninitiative ProReli ob es auf freiwilliger Basis einen Religionsunterricht gebe. Frau Dietrich verneint. Die Schule sei strikt konfessionslos.

Es ergeht die Frage, wie die Durchlässigkeit zum Gymnasium geregelt ist. Frau Dietrich antwortet, diese sei insgesamt gut. Es gebe aber Probezeiten. Auf Nachfrage von Frau Kirschniok kann bestätigt werden, dass die Lehrer in beiden Sekundarstufen unterrichten.

Frau Kant fragt nach der Gestaltung des Schwerpunkts Wirtschaft. Es gebe ein Wahlpflichtfach. Am Gymnasium wird das Thema speziell in Projekttagen durchgenommen, zum Beispiel in Form von Planspielen. Eine Zusammenarbeit mit Wirtschaftsunternehmen ist angedacht. Auf Nachfrage wird erklärt, dass Englisch immer erste Fremdsprache ist. Als zweite kann entweder Französisch oder Spanisch gewählt werden.

Herr Liebenow fragt nach der Sicherung des Unterrichts bei Krankheit. Frau Dietrich erläutert, dass es sehr schwer sei, damit umzugehen. Zwar besitze man eine dicke Lehrerdecke, jedoch gebe es keine dauerhafte Garantie. Ausfall gebe es nicht, aber Vertretung findet auch nicht fachgerecht statt. Auf die Nachfrage, ob es 100 % oder 120 % Schulabsicherung gebe, könne sie keine klare Antwort geben. Die LehrerInnen seien auf unterschiedliche Schulen aufgeteilt und Zahlen letztendlich eher trügerisch.

Frau Kant fragt nach der Ausgestaltung der Ganztagsschule. Wie gliedert sich  der Unterricht? Gibt es Angebote in der Mitte des Tages? Wie sieht die Zusammenarbeit mit der Designschule aus? Frau Dietrich erklärt, dass es eine Stunde am Mittag Freizeit gebe, in der alle SchülerInnen hier essen würden. Es gebe eine freie Gestaltung dieser Stunde, die Möglichkeit selbstgestalteter, sportlicher Betätigung in der Turnhalle. Des Weiteren sei auch ein „Chill-Out-Room“ vorhanden. Mit der Designschule gebe es einen Lehreraustausch und gelegentlich gemeinsame Projekte.

Die Frage von Frau Kirschniok, ob elektronische Tafeln Standard wären, wird verneint. Sie fragt weiterhin, wie die Verwaltungsstrukturen sich in der LehrerInnenarbeit wiederspiegeln und wie die Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt funktioniere. Frau Dietrich erläutert, dass man an der Best-Sabel-Schule nicht nur LehrerIn, sondern immer auch für die wirtschaftliche Ausrichtung verantwortlich sei. Dafür wäre auch eine betriebswirtschaftliche Ausbildung erforderlich. Die Einstellung von Personal beruhe demnach auf ganz pragmatischen Gründen. Die Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt laufe ähnlich gut wie in Hellersdorf zuvor. Allerdings habe man noch wenig Erfahrung mit den Köpenicker Verhältnissen. Man wolle ein offenes Haus sein und somit sei die Zusammenarbeit auf solider Basis sehr wichtig. Herr Retzlaff erklärt dazu, dass das Gebäude vor 12 Monaten in einem jämmerlichen Zustand war, hier sei extrem viel passiert. Der Träger zeige sich sehr unkompliziert und offen. Die Zusammenarbeit verlaufe ideal. Er bedanke sich bei den Verantwortlichen, dass sie in den Bezirk gekommen seien.

Ein Teil des Ausschusses bestreitet eine ca. 20-minütige Führung durch das Gebäude.

 


 
 

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