Auszug - Politische Bildungsarbeit
Herr Wohlfeil begründet die BE: Der Jugendhilfeausschuss hat den Antrag beraten. Nach
dem Ausführungsgesetz zum Kinder- Jugendhilfegesetz ist politische
Bildungsarbeit als Aufgabe in der Jugendhilfe in Berlin festgeschrieben. Das
Projekt Begegnung hat sich im Ausschuss vorgestellt. Dabei wurde der Hoffnung
Ausdruck gegeben, dass politische Bildungsarbeit über das Projekt hinaus
dezentral in allen Einrichtungen verstärkt wird.Die Anstrengungen des
Bezirksamtes sollen in einem lokalen Aktionsplan münden, der in enger
Abstimmung mit dem JHA erstellt werden wird. Auch diesen Prozess soll der
Antrag unterstützen, um demokratisches Bewusstsein unter jungen Menschen zu
fördern. Die vorliegende Beschlussempfehlung wurde im Ausschuss einstimmig
beschlossen und er bitte um Zustimmung. Aussprache: Hier beginnt das auszugsweise erstellte
Wortprotokoll: Herr Bräuniger: Herr Vorsteher, meine Damen und Herren, es gibt in
Berlin eine ganze Reihe von Maßnahmen zur Unterstützung der politischen
Bildungsarbeit im Jugendbereich. Da gibt es zum Beispiel die Landeszentrale für
politische Bildung, die also verschiedene Maßnahmen hierzu anbietet, unter
anderem ein Antidiskriminierungsnetzwerk oder Maßnahmen zum Erwerb der
Interkulturellen Kompetenz oder die Vortragsreihe „Sinti und Roma,
Bürgerinnen unseres Landes“ und ähnliche, in meinen Augen inhaltlich
zweifelhafte und ebenso unnütze Maßnahmen. Darüber hinaus gibt es natürlich in
den ganzen Bezirken in Berlin weiterführende Projekte und eigene Projekte auch
in unserem Bezirk. Und da liegen die Schwerpunkte oder zumindest einige
Schwerpunkte der Jugendarbeit bei den Projekten, wie dem Jugendbündnis
„Bunt statt Braun“, dem Bündnis für Demokratie und Toleranz und der
AG Jugendarbeit und Rechtsextremismus. Das Jugendbündnis „Bunt statt
Braun“ entstand nach eigenen Angaben, nach dem unsere NPD-Parteizentrale
in Berlin ansässig wurde. In einer Veröffentlichung dieses Bündnisses heißt es:
Die Rechten Parteien und ihre Zentrale sind für uns nicht das alleinige Problem,
sondern auch, dass sie zunehmend gewählt werden und ihre Themen, Forderungen
und Gedanken sich in das Bewusstsein der Öffentlichkeit einschleichen. Dem muss
widersprochen und der öffentliche Platz genommen werden. Ich hab ja an der
Stelle schon überlegt, ob sie mir erstmalig hier applaudieren – aber gut.
Die Förderung dieses Jugendbündnisses darf nach unserem Verständnis nicht von
der BVV beschlossen werden, da hier andere Parteien über die Verwendung
öffentlicher Gelder entscheiden, die dann genutzt werden, um eine unliebsame
politische Konkurrenz zu bekämpfen. Wir haben uns dieser einseitigen
Betrachtungsweise nicht angenommen und in unserer BVV-Arbeit bisher auch der
Förderung von Einrichtungen zugestimmt, die Veranstaltungen eben dieses
Jugendbündnisses durchführen, weil wir glauben, dass diese Art von einseitiger
Politikbetrachtung von der Jugend ferngehalten werden sollte. Das Bündnis für
Demokratie und Toleranz in Treptow-Köpenick, als einer der Schwerpunkte der
hiesigen Jugendarbeit, unterstützt nach eigenem Bekunden die
Unterschriftensammlung der VVN für einen NPD-Verbot. Somit werden auch hier
durch die in der BVV vertretene Parteien öffentliche Mittel gegen eine Partei
verwendet, die, wie sie auch, demokratisch gewählt worden ist und die
Interessen von nahezu 6000 Wählerinnen und Wähler aus unserem Bezirk vertritt.
Sie reden also von Demokratie und Toleranz und verwenden ihr demokratisch
erworbenes Mandat dazu, um mit öffentlichen Mitteln gegen die ebenso
demokratisch gewählten Vertreter einer anderen Partei vorzugehen. Daher können
wir der verstärkten Förderung der politischen Bildungsarbeit in diesem Bezirk
die Unterstützung nicht gewähren. Hier endet das Wortprotokoll Der BzVV bittet darum, die Benutzung von
Zitaten vorher anzuzeigen und sich vom Vorstand genehmigen zu lassen. Abstimmung: Mit 52 Dafür- und 3 Gegenstimmen
ist die BE mehrheitlich angenommen. Damit ist der Antrag der Linksfraktion beschlossen worden. Es wird folgender Beschluss gefasst: Das Bezirksamt wird ersucht, vor dem Hintergrund des herabgesetzten Wahlalters zur BVV die politische Bildungsarbeit im Jugendbereich verstärkt zu unterstützen. Abstimmungsergebnis: dafür: 52. dagegen: 3. Enthaltung: 0.
Realisierung: 10.10.07 SB VI-10 lfd. Nr. 0620 |
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