umweltgerechte Bewirtschaftung:
Zertifizierung nach Umweltmanagement ISO 2004, ständiges Prüfungsverfahren
ob entsprechende Kriterien eingehalten werden; Schwerpunkt
Energieeinsparung
140 Mieter im Park, die teilweise 24 Stunden
am Tag Energie verbrauchen; regelmäßige Verfolgung der Zählerstände,
gleiches gilt für Wasser/Abwasser und Abfallmanagement; Ziel ist die
geringste Belastung für das Grundstück zu gewährleisten
Mieter vor allem im Bereich der Umwelt-,
Medizin- oder Informations-Technologie Branche
hieran anschließend: Power-Point gestützter
Vortrag von Herrn Boitin (Geschäftsführer der BioEnergy Berlin GmbH) über
seine Firma
Gründung 2004, seitdem Mieter im
Innovationspark; Tätigkeitsbereiche: Umwelttechnologie/erneuerbare
Energien, Biogas und Biodiesel: Entwicklung, Planung und Bau von
Biogasanlagen in Deutschland und dem Ausland
Fragen an Herrn Boitin aus dem Ausschuss:
Frau Merkle: Wie groß sind die Anlagen?
AW (Herr Botin): 60-180 KW die kleineren
Anlagen, maximal 500 KW, hängt neben technischen Gegebenheiten auch mit
Förderung der Energieeinspeisungen zusammen
Frau Merkle: Sind die Anlagen immer eine
Kombination von Biogas- und Blockheizanlage?
AW: In der Zukunft könnte auch eine direkte
Einspeisung von Biogas in das Gasnetz geschehen.
Frau Merkle: Ist eine Speicherung des Gases
möglich?
AW: Derzeit nicht vorgesehen.
Herr Schippke: Wäre die direkte Einspeisung
ohne zusätzlichen Aufwand möglich?
AW: Nein, davor müsste das Gas gereinigt
werden um die notwendige Qualität zu erreichen; dieses wiederum lohnt sich
nur bei entsprechend großen Anlagen.
Herr Thuge: Ist eine Koppelung mit anderen
Anlagen, die regenerative Energien nutzen möglich?
AW: Dies ist nicht geplant.
Herr Leiß: Welche Erfahrungen hat die Firma
im Biogasanlagenbau bisher gemacht?
AW: Obwohl ehemals Süddeutschland ein
Schwerpunkt war, bieten sich die neuen Bundesländer aufgrund ihrer großen
Strukturen besonders an. Hier können Anlagen in der Größenordnung von
350-500KW gebaut werden, noch größere sind allerdings schwierig.
Herr Habermann: Wie hängen Größenproblematik
der Anlagen und die Beschaffung des Inputmaterials zusammen?
AW: Es wird analysiert wie viel Material vor
Ort vorkommt bzw. welche Art von Material vorhanden ist (Gülle/...) und
daraufhin wird die Anlage geplant.
Herr Habermann: Inwieweit kommt es zu
Kontakten mit anderen ähnlichen Firmen?
AW: Kontakte sind vorhanden, aber wenig
ausgebaut, das es sich letztlich um Mitbewerber am Markt handelt.
Herr Habermann: Wie schätzten Sie (Herr
Boitin) die Bedeutung ihres Unternehmens am Markte in?
AW: Kleines Unternehmen, new comer.
Herr Thuge: Besteht Kontakte zur GTZ/dem
Fraunhofer Institut?
AW: Es gibt Kontakte zur GTZ im
internationalen Bereich, wobei eine stärkere Zusammenarbeit wünschenswert
wäre.
Herr Worm: Wie kommt Firma an nationale
Projekte/Aufträge?
AW: Es ist schwierig als kleines Unternehmen
Fuß zu fassen. (Frau Boitin:) Eine erfolgreiche Anlage weckt aber weiteres
Interesse
Herr Stöckel: Wurden auf Förderprogramme bei
der Gründung der Firma zurückgegriffen?
AW: Es konnte keine Förderung in Anspruch
genommen werden. Das lag im Bereich der Kreditvergabe an Vorbehalten der
Kreditinstitute gegenüber dem Fakt, dass die BioEnergy Berlin GmbH eine
100-prozentige Tochter eines taiwanesischen Unternehmens ist.
Frau Heise: Wird eine biologische
Betreuung/Begleitung durchgeführt?
AW: Ja, es werden Proben während des
Gärungsprozesses entnommen und in Labors analysiert um Rückschlüsse auf
den Prozess ziehen zu können.
Frau Merkle: Wie werden Ersatzteile
bereitgestellt? Werden im internationalen Bereich lokale Unternehmen
(bspw. in Afrika) miteinbezogen?
AW: Ersatzteile werden bei Aufstellung der
Anlagen dort gelassen; darüber hinaus können Teile beim Mutterkonzern in
Asien bestellt werden. Lokale Firmen werden eher nicht einbezogen.
Herr Durinke: Wäre eine Biogasanlage im
Bezirk denkbar?
AW: In Havanna wurde eine
Demonstrationsanlage errichtet, die mit lokalen Abfällen arbeitet; die
Herausforderung bei derartigen Projekten ist die Sicherung eines stetigen
Zuflusses von Inputmaterial.
Herr Gillner: Wie viele Biogasanlagen gibt es
derzeit in Deutschland? Was wird aus einer Tonne Inputmaterial? Was kann
mit dem Material nach der Nutzung in der Biogasanlage gemacht werden?
AW: Ca. 5000 Anlagen. 5% des Inputmaterials
werden abgebaut. Die Reststoffe können unproblematisch ausgebracht werden,
wenn ausreichend große Flächen zur Verfügung stehen. Gleichzeitig müssen
aber auch Speicherkapazitäten nachgewiesen werden.
Frau Zehrer: Kann die Veränderung des
Getreidepreises auf die Biogasanlagen zurückgeführt werden? Werden
Veränderungen des Landschaftsbildes bei den Überlegungen des Baus einer
Anlage miteinbezogen?
AW: Zur letzten Frage: Nein, diesbezüglich
gibt es keine Auflagen. Natürlich darf aber bspw. nicht in einem
Naturschutzgebiet gebaut werden. Das Getreide war noch vor 3 bis 4 Jahren
viel billiger, der Anstieg ist aber nicht allein auf Biogasanlagen
zurückzuführen. Durch den Preisanstieg werden allerdings Anlagen derzeit
nicht gebaut, die eigentlich geplant und genehmigt sind.