Auszug - Für Demokratie und Toleranz - Kein Fußbreit Boden den Neonazis!  

 
 
2. (ordentliche) Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung
TOP: Ö 14.15 Beschluss:020/02/06
Gremium: BVV Treptow-Köpenick Beschlussart: ohne Änderungen in der BVV beschlossen (Beratungsfolge beendet)
Datum: Do, 16.11.2006 Status: öffentlich
Zeit: 16:30 - 18:52 Anlass: ordentliche
Raum: Rathaus Treptow, BVV-Saal, Raum 218/217
Ort: Neue Krugallee 4, 12435 Berlin
VI/0044 Für Demokratie und Toleranz - Kein Fußbreit Boden den Neonazis!
   
 
Status:öffentlichVorgang/Beschluss:020/02/06
 Ursprungaktuell
Initiator:SPD, Linke.PDS, CDU, Bü/Gr, FDP-Gr., Graue-Gr.BzVV
   
Drucksache-Art:Antrag (dringl.)Beschluss

Bartsch, Kolja

Herr Igel begründet den Antrag:

Es wurde ein Teil-Wortprotokoll erstellt.

Herr Igel: Herr Vorsteher, mein Damen und Herren, Demokratie muss manchmal ziemlich stark sein, stark sein und Unerträgliches ertragen. Dazu gehört auch seit ein paar Jahren, dass, immer fast zur gleichen Zeit, ein kleines Häufchen Ewiggestriger durch unseren Bezirk zieht und dumpfe Parolen von sich gibt. Wir nehmen das nicht nur zur Kenntnis, dass rechtsextreme Kräfte jedes Jahr bei uns eine Demonstration versuchen, sondern, und das ist unser gutes Recht, wir wehren uns auch dagegen. Wir zeigen, dass wir das nicht akzeptieren, dass wir mehr sind, mehr, die dagegen sind, mehr, die anderer Meinung sind. Und, meine Damen und Herren, wir zeigen auch Stolz. Wir zeigen stolz darauf, dass es bei uns im Bezirk ganz zahlreiche Initiativen gibt, viele Bürgerinnen und Bürger, die dagegen kämpfen, die gegen Rechtsextremismus, gegen Fremdenfeindlichkeit, gegen Rassismus aktiv sind und wir zeigen es auch gern an diesem Tag, wenn Nazis bei uns durch den Bezirk ziehen und wir zeigen dann, dass wir für Demokratie und Toleranz eintreten. Wir haben in der Vergangenheit durchaus Erfahrungen mit Rechtsextremismus hier im Bezirk gemacht. Wir haben gewalttätige Erfahrungen mit Rechtsextremismus gemacht und deswegen ist es unser gemeinsames Anliegen, das gemeinsame Anliegen der demokratischen Parteien in diesem Bezirk und in diesem Bezirksparlament, auch dagegen vorzugehen. Am vergangenen Freitag hat das Bündnis für Demokratie und Toleranz einen entsprechenden Aufruf zur Gegendemonstration am 9. Dezember verfasst. Wir haben nun relativ kurzfristig einen entsprechenden Unterstützungsantrag hier in die BVV eingebracht, weil ja da auch noch viele Unklarheiten waren. Der Termin der Demonstration wurde ja auch noch mal verlegt. So ganz planmäßig scheint das alles nicht zu laufen, von rechter Seite dieses Jahr. Keine Disziplin in diesem Punkt. Wir Demokraten sind da flexibel und können unseretwegen auch jeden Tag zeigen, dass wir für Demokratie und Toleranz stehen, gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus. Meine Damen und Herren, von dieser BVV soll ein deutliches Signal gegen den Rechtsextremismus ausgehen, von der ersten BVV-Sitzung an. Dass wir auch heute die Gelegenheit haben, dies zu dokumentieren, begrüße ich recht sehr, auch, dass wir die Breite der BVV dazu ohne große Probleme gebracht haben, hier einen Unterstützungsantrag einzubringen. Ich bitte herzlich um Zustimmung zu diesem Antrag.

Herr Voigt: Herr Vorsteher, meine Damen und Herren, ich denke, Demokratie und Toleranz ist auch das, was man gegenüber Minderheiten zeigt. Ich denke, dass es wichtiger wäre, statt hier eindeutig ein Zeichen dahingehend zu setzen auf Ablehnung, dass man mit den Leuten sprechen würde, dass man hier Initiativen ergreift, um die Ursache und Wirkung auseinander zu halten und sich tatsächlich einmal damit zu beschäftigen, warum dort junge Menschen auf die Straße gehen. Die tun das ja nicht von ungefähr. Aus diesem Grunde meinen wir Nationaldemokraten, dass auch die Antragsteller, die sich hier diesem Antrag angeschlossen haben, einmal klar machen sollten am heutigen Tage, was sie denn unter Rechtsextremismus und Neonazismus verstehen. Denn das ist immerhin ein Schlagwort, was bei uns gebraucht wird. Da jetzt wir Nationaldemokraten ja ebenfalls hier vielfach von ihnen als Rechtsextremisten bezeichnet werden, sieht das mehr oder weniger so aus, als wenn sich Demokraten gegen Nationaldemokraten stemmen. Wir bekennen uns bereits in unserem Namen zur Demokratie. Wir praktizieren das auch, wie wir das am vergangenen Wochenende bei dem Parteitag auch getan haben, wo wir demokratisch gewählt haben und demokratisch gearbeitet haben. Ich halte dies für ein völlig falsches Zeichen. Wenn sie schon ein Signal setzen möchten, dann können sie das heute tun. Die NPD beantragt auf jeden Fall eine namentliche Abstimmung, denn ich denke, sie sollten dann auch klar machen, wer für diesen Antrag ist.

Ende Wortprotokollauszug

BzStR Schneider: Da er nicht abstimmen könne, erkläre er hiermit, dass er für den Antrag ist. BzStR Retzlaff: Für ihm gelte dasselbe und er werde seine Mitarbeiter auffordern, genauso wie er, an diesem Tage Farbe zu bekennen. Frau Feierabend: Sie bekennt sich zu den Aussagen ihrer Vorredner. BzStR Hölmer: Er steht voll hinter den Antrag und wird am 09.12. präsent sein. BzBmin Schöttler: Sie muss nicht erklären, dass sie hinter dem Antrag stehe, da sie ihn unterschrieben hat. Sie fordert alle auf, sich an dieser Demo zu beteiligen, damit es wirklich bunt wird. BzStR Simdorn: Wenn auch im BezVG steht, dass das Bezirksamt mit einer Stimme zu sprechen habe, wissen die BzV wohl auch, dass dies nicht immer so ist. In dieser Angelegenheit können sich die BzV sicher sein, dass dem so ist.

Abstimmung (namentlich):

Kant, Karin

Ja

Vogt, Irina

Ja

Bartsch, Kolja

Ja

Nock, Bernd

Ja

Franzke, Udo

Ja

Portée, Jutta

Ja

Schäfer-Lutz, Ute

Ja

Klinger, Regina

Ja

Liebenow, Fritz

Enthaltung

Kelz, Claas

Ja

Voigt, Udo

Nein

Schmidt, Matthias

Ja

Mechtel, Dan

Ja

Wohlfeil, Philipp

Ja

Leiß, Peter

Ja

Dr. Brännström, Monika

Ja

Nitz, Carl-Christoph

Ja

Ebel, Sebastian

Ja

Schild, Christian

Ja

Freier, Alexander

Ja

Kappel, Heike

Ja

Durinke, Peter

Ja

Dr. Erxleben, Hans

Ja

Worm, Marcus

Ja

Goldmann, Karola

Ja

Förster, Stefan

Ja

Bräuniger, Eckart

Nein

Sievers, Johannes

Ja

Igel, Oliver

Ja

Groos, Peter

Ja

Weise, Katharina Maria

Ja

Nemak, Hartmut

Ja

Boerger, Sascha

Ja

Schmidt, Joachim

Ja

Weser, Karsten

Ja

Fütterer, Artur

Ja

Ojeda, Freya

Ja

Chrapek, Barbara

Ja

Reichardt, Petra

Ja

Düsterhöft, Lars

Ja

Miftari, Romana

Ja

Zehrer, Karin

Ja

Blohm, Winfried

Ja

Ibsch, Rainer

Ja

Schwartz, Felizitas

Ja

Sauerteig, Axel

Ja

Knack, Wolfgang

Ja

Thuge, Peter

Ja

Stock, Siegfried

Ja

Schmitz, Gabriele

Ja

Abstimmung: Bei 2 Gegenstimmen und 1 Enthaltung ist der Antrag mehrheitlich angenommen.

 

Es wird folgender Beschluss gefasst:

Es wird folgender Beschluss gefasst:

 

Die Bezirksverordnetenversammlung schließt sich anlässlich der Demonstration am 9. Dezember 2006 dem Aufruf "Für Demokratie und Toleranz - Kein Fußbreit Boden den Neonazis!" des Bündnisses für Demokratie und Toleranz gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus an.

Abstimmungsergebnis:

Abstimmungsergebnis:

Namentliche Abstimmung auf Antrag der NPD-Fraktion:

 

dafür:                47.       dagegen:           2.         Enthaltung:        1.

 

 


  Beschluss: 16.11.2006 BVV Treptow-Köpenick ohne Änderungen in der BVV beschlossen (Beratungsfolge beendet)
Termingerecht am 16.11.2006 realisiert Verantwortlich:
BzVV  
Sachbearbeiter/-in: (alle)  
Termin: 16.11.2006  
Vermerk:

 
 

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