Auszug - Gedenken an die Opfer der SED-Diktatur
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Frau
Meißner begründet den Antrag der
Fraktion der SPD <1/550>: Drei
Ereignisse in der Stadt haben die Fraktion bewogen, mit dem vorliegenden
Antrag, einen Gedenkort an die Opfer der SED-Diktatur im Bezirk zu errichten,
ein Zeichen zu setzen. Erstens die derzeitige politische Situation in der
Stadt, die etwas von Erlösung, von Aufbruch, von Neubeginn hat. Aber viele
fragen, ob der Preis am Ende nicht zu hoch ist, denn gleichzeitig gehen
Verharmlosung und Gleichgültigkeit gegenüber der jüngeren Geschichte einher. Es
gilt aber auch, diese Geschichte rückhaltlos aufzuarbeiten. Das zweite Ereignis
ist ein eher internes Ereignis. Es sind Brie-fe von Opfern der SED-Diktatur,
die die Fraktion erhalten hat, Opfer, die unschuldig in NKWD-Gewahrsam
verbracht haben, und ein Brief des Kurt-Schumacher-Kreises, einer Vereinigung
von Widerstandskämpfern gegen die NS- und gegen die SED-Diktatur. In diesem
Brief an die Funktionäre der SPD heißt es: “Als politische und
Rechtsnachfolgerin der SED trägt die PDS die volle Verantwortung für die
Verbrechen der SED an Sozialdemokraten und anderen Demokraten. Nach Auskunft
der Russischen Generalstaatsanwaltschaft sind auf Veranlassung der SED 5000
Sozialdemokraten zumeist langjährig verhaftet worden, davon sind 400
umgekommen, und an den Haftfolgen sind über 1000 verstorben. Die anderen haben
in den unmenschlichen SED-KZ´s und Zuchthäusern bleibende Gesundheitsschäden
erlitten.” Die Widerstandskämpfer fordern rückhaltlose Aufklärung,
Feststellung der Schuldigen und Wiedergutmachung, zumindest in Erinnerung an
die von der SED Umgebrachten. Sie fordern von der Sozialdemokratie, endlich für
Aufklärung, Aufarbeitung und Bewusstmachung der jüngeren Geschichte zu sorgen
und die PDS aufzufordern, die begangenen Verbrechen aufzuklären und
Verantwortung zu übernehmen. Was passiert wirklich? Den einen Mehltau sind wir
los, da droht sich ein anderer Mehltau wie Watte über die Stadt zu legen. Das
ist der Mehltau des Vergessens, des Nichtwissens oder des Nichtwissenwollens,
sogar der Glorifizierung. Wir anerkennen die Stimmen in der PDS, die zaghafte
Versuche der Aufarbeitung der Geschichte machen, und fordern sie auf,
weiterzumachen. Das dritte Ereignis sind die Gedenkfeiern zur Köpenicker
Blutwoche. Erinnern für die Zukunft war das Motto der Gedenkfeier im Köpenicker
Rathaus. Erinnern an die Opfer der Blutwoche, Erinnern an die Zwangsarbeiter
des NS-Regimes, Erinnern an die unzähligen Opfer der Nazi-Diktatur, aber auch
Erinnern an die Opfer der SED-Diktatur. Wer ist gemeint? Gemeint sind die
politischen Gefangenen, die Opfer des NKWD, die Opfer von Bautzen, die Opfer
des 17. Juni und die Maueropfer. Nicht zu vergessen sind die Un-zähligen, deren
Lebensläufe gebrochen wurden. Ein Gedenkstein, ein Gedenkort gegen das
Vergessen, eine Klage um rückhaltlose Aufklärung. Vielleicht ein Anfang für die
Zukunft. Sehr genau wird verfolgt werden, wie das BA mit dem Beschluss umgeht.
Sie äußert die Bitte, sich diesem Antrag der SPD anzuschließen. Aussprache: Herr Retzlaff: Was seine Person betrifft, habe er dieses Ziel seit
Jahren verfolgt, was auch ablesbar sei. Aber nicht nur er habe dieses Ziel
verfolgt. Es gibt zwei Gedenk-orte, sowohl in Treptow als auch in Köpenick, die
genau dieser Opfer mit deutlichem Signal Erinnerung gebieten. Das ist in
Treptow an der Mauer und das ist in Köpenick in der Seelenbinderstraße, am
jetzigen Finanzamt, einem Gefängniskeller, von dem aus Menschen nach
Hohenschönhausen oder direkt in die damalige Sowjetunion deportiert worden
sind. Hat sich mit Unterstützung vieler seit Jahren diesem Thema gewidmet. Aber
für ihn als Historiker gibt es eine These. Denkorte machen sich da nur wirklich
ehrlich, wo sie an einem historisch verbürgten Ort erinnern, mit Menschen, die
historisch nachweisbar genau an oder um diesen Ort gelitten haben. 1990 habe
man eine Gedenkstätte Köpenicker Blutwoche vorgefunden, die am historischen Ort
erinnert hat, aber nicht historisch verbürgt, weil nicht 100 %ig historisch
nachweisbar. Unter Mithilfe vieler habe man es geschafft, die Gedenkstätte
völlig umzugestalten, die heute internationalen Ansprüchen nicht nur Genüge
tut, sondern international anerkannt wird, weil sie am historischen Ort, mit
historisch verbürgten Fakten erinnert und nicht nur an gestern erinnert,
sondern nach vorn orientiert. Erinnern ist das eine, aber die Gegenwart zu
betrachten und in die Zukunft zu blicken verbindet sich zwanghaft mit der
Aufarbeitung von Vergangenheit. Wenn die BVV diesem Antrag zustimmt, müsse man
sich darüber verständigen können, dass es nicht irgendein anonymer Ort ist, der
für keinen nachvollziehbar ist. Dann bedürfe es noch einer gewissen Zeit
historischer Forschung. Er erinnert daran, wie lange es eigentlich gedauert
hat, dass definitiv bekannt wurde, wo in Treptow-Köpenick historisch verbürgte
Orte sind, an denen Zwangsarbeiter gelitten haben. Das hat über 60 Jahre
gedauert, und das ist ein trauriges Kapitel deutscher Geschichtsaufarbeitung.
Hoffentlich dauere die Aufarbeitung der jüngsten Geschichte in diesem Teil
Deutschlands nicht wieder 60 Jahre. Vielleicht habe man das gemeinsam aus der
Geschichte gelernt. Es sollte hier und heute gelingen, einen Antrag gemeinsam
zu beschließen, der die breiteste Mehrheit dieses Hauses findet und deshalb
stelle er folgenden Änderungsantrag: “Das BA wird ersucht, an geeigneter,
historisch verbürgter Stelle einen Gedenkort für Verfolgte der SED-Diktatur zu
schaffen.” Er bitte die eigene Fraktion, diesem Änderungsantrag
zuzustimmen, der keine Hintertür offen lässt, der lediglich diese
philosophische Diskussion, was sind eigentlich Opfer, außen vor lässt. Das Wort
Verfolgte spricht deutlich für sich. Der zweite Antrag impliziert die Frage, ob
es sinnvoll wäre, diesen Antrag noch mal in dem entsprechenden Ausschuss zu
beraten. Er beantragt die Überweisung in den Ausschuss für Schule und
Bibliotheken, nicht, um ihn auf die lange Bank zu schieben, nicht, um ihn zu
verhindern, sondern um noch einmal Gelegenheit zu haben, weit über die
Parteigrenzen hinweg einen Konsens zu finden, der diesem Thema mehr als nur
gerecht würde. Herr Wilke: Es ist der richtige Antrag, zur
richtigen Zeit und hier in Treptow-Köpenick wohl auch von der richtigen
Fraktion. Gerade in Anbetracht der aktuellen politischen Situation in Berlin
begrüßt die Fraktion der CDU das Anliegen und die Deutlichkeit der SPD, im
Bezirk gegen das Vergessen hinsichtlich der SED-Diktatur aufzutreten. Das
Erinnern und Gedenken an die Vergangenheit kann aber nur die eine Seite der
Medaille sein. Denn es steht die Frage, wofür betrachtet man eigentlich
Vergangenheit. Erst die Reflexion der Vergangenheit auf die Gegenwart gibt eine
Antwort. Welche Bedeutung hat denn das Gedenken an die Opfer der SED-Diktatur
bezogen auf die Gegenwart, und welche Lehren zieht die Sozialdemokratie aus der
Vergangenheit im Land Berlin hinsichtlich des Umgangs mit der
SED-Nachfolgepartei PDS heute? Damit dieser Antrag die entsprechende Bedeutung
für die Gegenwart bekommen kann, hat es für die Fraktion der CDU nur eine
Konsequenz, an die Mitglieder der SPD-Fraktion Treptow-Köpenick zu appellieren,
sich in der Berliner SPD dazu stark zu machen, dass alle Absichten der Berliner
SPD mit den SED-Nachfolgern zusammenarbeiten, in welcher Form auch immer, nicht
weiter verfolgt werden. Er möchte seine Hochachtung für die persönliche
Erklärung von Herrn Maucher vor dieser BVV zum Ausdruck bringen. Frau
Goldmann beantragt die Überweisung
des Antrages, entweder in der geänder- ten
Form oder in der Ursprungsfassung, in den Ausschuss für SchuBib. Frau Meißner: GO-Antrag, kurze Pause. (Pause von 19.15 - 19.40 Uhr).
Frau
Meißner: Die SPD-Fraktion ändert
ihren Ursprungsantrag. In der zweiten Zeile soll eingefügt werden: “einen
Gedenkort für die Verfolgten und Opfer der SED-Diktatur zu schaffen”. Herr
Retzlaff: Scheinbar sind die
Chancen für einen breiten Konsens gering. Es sollte ein historisch verbürgter
Ort sein. Wenn der eigenen Logik gefolgt würde, dann wäre die Beispielnennung
für Köpenick, Friedrichshagener Straße 8, MfS-Kreisdienststelle, viel
logischer. Der eigene Änderungsantrag bietet keine Rückzugsmöglichkeit. Er
bittet den Antragsteller, den noch nicht historisch bewiesenen Ort
herauszunehmen und die Formulierung an historisch verbürgten Orten zu
verwenden. Er schlägt eine kurze Pause zur Beratung der Fraktionen vor. Herr
Dr. Sattelkau: Er plädiere für den Änderungsantrag der SPD, weil damit auch
die Auftraggeber und nicht nur die ausführenden Organe, wie das MfS, genannt
werden. Herr Dr. Studemund: 1. Eine Ausschussüberweisung ist nicht
erforderlich, weil das Anliegen eindeutig ist. 2. Dem BA soll nicht direkt die
Art der Umsetzung vorgeschrieben werden, die SED-Kreisleitung ist nur
beispielhaft genannt, und es geht hier um den Bezirk. Sicherlich ist eine
genaue Begutachtung erforderlich. Frau Goldmann: Die Diskussion zeigt,
dass alle gemeinsam gewillt sind, die Aufarbeitung der Geschichte vorzunehmen,
wenn auch noch viel Diskussionsbedarf besteht. Nicht zu Unrecht hat Herr
Retzlaff eine genaue Forschung angemahnt. Es sollte ein fraktionsübergreifender
Konsens gefunden werden: Wenn es diesen aber heute nicht geben kann, dann
sollten Antrag und Änderungsantrag in den Ausschuss für Schule und Bibliotheken
überwiesen werden. Es sollte auch die Meinung der Vertreter des Heimat-museums
eingeholt werden. Vielleicht könnte man dann im Juli einen
fraktionsübergreifenden Antrag beschließen, das sollte Sinn und Zweck dieser
Geschichte des Gedenkens an Verfolgte der SED-Diktatur sein. Herr Welters <1/613>:
Zwei Sachen werden bedauert. Das Erste ist, dass diese wichtige Frage in
einem konkreten Antrag, der an konkreten Stellen und an konkret nachgewiesenen
Taten Gedenken ermöglichen soll, von der Fraktion der PDS mitgetragen wird.
Wenn dem nicht gefolgt werden kann, führt man hier nur eine pauschale
Diskussion ohne die konkrete Zuweisung, indem man an den Orten, wo etwas
nachweisbar geschehen ist, dieses diskutiert und entwickelt. Zweitens ist
bedauerlich, dass dieser wichtige Antrag, zu dem die PDS-Fraktion mit beitragen
will, dann auch noch durch politische Fragestellungen wie: “wenn es nicht
beschlossen wird, wird wieder Mehltau über irgendetwas geschüttet”
überlagert wird. Wenn eines nötig wird, dann ist das Geschichtsaufarbeitung,
aber bitte an konkreten Fragestellungen und auch mit konkreten
Schuldzuweisungen und nicht nur von der PDS, sondern von allen, die auch
Geschichte in diesem Land geschrieben haben. Herr Stock: Er verstehe das
Problem der PDS nicht. Er verstehe evtl. ein Ansinnen, dass sie ihre
Aufarbeitung an Orten, wo dieses allmächtige Organ (z.B. das Grenzregime in
Treptow, die SED-Kreisleitung Berlin-Treptow am Rodelbergweg) tätig war, durchführen
will. Im Antrag stehen nur beispielhaft genannte Orte. Er bittet um Zustimmung
zum Antrag. Frau Werner: Zahlreiche Mitglieder von Bündnis 90/Die Grünen
konnten sich 1989 gar nicht vorstellen, jemals überhaupt in eine Partei zu
gehen. Es war schwer, Bü90/G als eine Partei anzusehen. Man habe sich als
Initiative verstanden und große Bauchschmerzen mit dem Begriff Partei gehabt.
Demzufolge unterstützt Bü90/G dieses Anliegen hier. Sie habe aber den Eindruck,
dass auf Grund persönlicher Empfindungen ein gemeinsamer Konsens hier nicht
gesucht wird. Sie werde dem sinnvollsten Antrag zustimmen und dies habe dann
nichts mit irgend einer Nähe zu irgend einer Seite zu tun. Sie werde ein ganz
persönliches Abstimmungsverhalten haben, welches nichts mit den jeweiligen
Fraktionen zu tun hat. Es wird oft von fraktionsübergreifend gesprochen, damit
scheint es Bü90/G für die Fraktionen nicht mehr zu geben. Herr Steinert: Herr
Stock habe eben gesagt, dass er die Beweggründe der Fraktion der PDS nicht
verstehe. Er verstehe die Gründe von Herrn Stock im Moment auch nicht. Der
Änderungsantrag der PDS geht noch weiter als der der SPD-Fraktion. Es gibt auch
Bürger, die Verfolgte sind und sich nicht unbedingt als Opfer fühlen. Der
Begriff Verfolgte scheint die weitergehende Benennung eines Faktes zu sein.
Damit werden auch die erfasst, die nicht unbedingt Opfer waren. Es scheint so,
als wolle der Antragsteller seinen Antrag durchbringen, oder bestehe doch noch
die Bereitschaft für einen Kompromiss? Herr Retzlaff: Eine Diskussion
über die politische Großwetterlage wollte er eigentlich verhindern. Wenn es um
Gedenken in einer historischen Epoche geht, ist die politische Wetterlage
unwichtig. Er bittet nochmals darum, dass sich die drei Fraktionsvorsitzenden
inklusive B90/G zu einer kurzen Beratung zurückziehen, damit ein Beschluss
gefasst wird und man sich nicht öffentlich zerstreitet. Herr Pick: Das
Wort “SED-Kreisleitung” als Beispiel sollte bleiben. Frau Radebold: Die
Idee zu diesem Antrag ist zu einer Zeit geboren, als von einer anderen
politischen Wetterlage noch nicht sehr viel zu sehen war. Sie bittet um heutige
Verabschiedung des Antrages im Vertrauen auch darauf, dass das BA in
Zusammenarbeit mit Heimatmuseum und vielen anderen Interessierten einen
vernünftigen und angemessenen Gedenkort findet. Anhand der Redebeiträge der
PDS, denke sie, lasse sich ablesen, dass in dieser Partei die Aufarbeitung der
Vergangenheit sehr viel mehr erfolgen müsste, als es das Heimatmuseum tun
könnte. Vielleicht könne der eine oder andere durch Bereitstellen von Material
zur Aufarbeitung beitragen. Herr Feldt: Er sei über die aktuelle
politische Wetterlage froh, weil es sich jetzt wieder herausgestellt hat, was
die PDS die ganzen Jahre hinüber auch schon gedacht hat. Es ist immer noch
nötig, historische Nachweise zu liefern, damit die PDS erkennt, dass es
SED-Opfer gegeben hat. Herr Maucher: Er unterstütze den Antrag der
SPD-Fraktion und freue sich, dass auch in der PDS eine grundsätzliche
Unterstützungsbereitschaft vorhanden ist. Es ist gut, dass das Wort Opfer
ergänzt worden ist. Ihm gehe es bei Konflikten grundsätzlich immer in erster
Linie um die Opfer, und er würde auf den Begriff Opfer hier ungern verzichten.
Der Handlungsspielraum des BA ist recht groß gefasst. Der vorgeschlagene
Standort scheint praktikabel, und das BA werde sich sicher über weitere, auch
von der PDS vorgeschlagene Standorte freuen. Frau Meißner: In der
Auszeit habe man sich sehr intensiv mit allen Änderungsvorschlägen, die von der
PDS kamen, befasst, und letztendlich über jedes einzelne Wort abgestimmt. Im
Ergebnis dessen sollte heute zum Antrag abgestimmt werden, und man bleibe beim
eigenen Änderungsantrag. Herr Henze: Es mache doch betroffen, dass der
eindeutige Antrag so zerpflückt wird. Man sollte den Antrag bezüglich der
Standorte in die Mehrzahl bringen (an geeigneten Stellen). Frau
Goldmann: GO-Antrag, 10 min. Pause (20.10 - 20.25 Uhr). Frau
Goldmann: Die Fraktion der PDS hat
noch einmal intensiv diskutiert. Man habe versucht, deutlich zu machen, dass es
um eine historische Aufarbeitung geht, die nicht pauschal sein sollte, die
historische Grundlagen hat und daher eine Forschung dringend notwendig macht.
Deshalb sollte nochmals im Ausschuss diskutiert werden, was wohl aber keine
Mehrheit finden wird. Es gibt in der PDS-Fraktion die unterschiedlichsten
Auffassungen zum Antrag, was sich auch im Stimmverhalten ausdrücken wird. Das
hat aber nichts damit zu tun, dass man sich einer historischen Aufarbeitung
verwehren will. Bedauern darüber, dass es mit dem vorliegenden Antrag der SPD
wahrscheinlich keine historische Aufarbeitung gibt. GO-Antrag
Herr Wilke: Die CDU-Fraktion beantragt die namentliche Abstimmung. Frau
Meißner: Sie widerspreche entschieden
dem eben genannten Vorwurf der Verhinderung einer historischen Aufarbeitung. An
dieser Stelle vertraue man dem BA. Es werde keine schnelle Umsetzung durch den
Antrag verlangt, und man werde sicher die vorgelegten Ergebnisse des BA in den
Ausschüssen beraten. Es geht dem Antragsteller um die Zentralen der Macht, denn
dort saßen die Schuldigen. Deshalb kann man nicht sagen, es habe hier oder dort
einen historischen Ort gegeben, was ja nicht ausgeschlossen wird. Aber man
bleibe bei dem eingebrachten Antrag bzw. Änderungsantrag. Abstimmung: Überweisung in den A.f.SchuBib: Mehrheitlich
abgelehnt. Abstimmung über ÄA der Fraktion der SPD: Einstimmig angenommen. Abstimmung über ÄA der Fraktion der PDS: Mehrheitlich, bei einer
Enthaltung, abgelehnt. Namentliche
Abstimmung über den Ursprungsantrag
(s. Anhang) Frau
Reichardt: Bemerkung zum eigenen
Abstimmungsverhalten, um auch allen Irrtümern zuvorzukommen. Sie habe dem
Antrag in der vorliegenden Fassung nicht zugestimmt, weil der Antrag der
PDS-Fraktion dem Anliegen näher kommt. Sie habe aber zugleich ihre Auffassung
gegen die Instrumentalisierung dieses Antrages durch die CDU ausdrücken wollen.
Damit entziehe sie sich aber keineswegs einer Geschichtsaufarbeitung, einer
kritischen Auseinandersetzung mit der DDR- aber auch mit der BRD-Geschichte.
Sie wisse um die Opfer und Verfolgten in der DDR und auch um die Verantwortung
der SED dafür. Sie habe sich in den elf Jahren in der PDS in Köpenick und jetzt
Treptow-Köpenick auch als Bezirksvorsitzende der PDS immer für
Geschichtsaufarbeitung innerhalb der PDS eingesetzt und werde es auch weiter so
halten. Sie gehe davon aus, dass dieses auch alle anderen Parteien und
Fraktionen tun und sie habe die Hoffnung, dass man eines Tages auch besser
miteinander über geschichtliche Themen diskutieren könne. Der
BzVV teilt das Ergebnis der namentlichen Abstimmung mit: 56 BzV haben
für den Antrag gestimmt, 3 BzV dagegen, es gab 7 Enthaltungen. Es wird folgender Beschluss gefasst: Das Bezirksamt wird ersucht,
an geeigneter Stelle, z.B. Gebäude der ehemaligen SED-Kreisleitungen, einen
Gedenkort für die Verfolgten und Opfer der SED-Diktatur zu schaffen. Abstimmungsergebnis: dafür: 56. (Gelbke, Nowak, Werner, A. Schubert, Stahr, F.
Schubert, Kneidel, Steinert, Görsch, Dr. Stelz, Henze, Chinea Correa, Dr.
Ising, Drews, Lugebiel, Harant, Mika, Höppner, Mühle, Maucher, Schild, Schulz,
Dr. Zdunneck, Dr. Studemund, Grasenick, Pick, Wilke, Wittig, van Landuyt,
Blohm, Feldt, S. Schubert, Kassuhn, Dr. Beck, Sparing, Klinger, Dr. Sattelkau,
Lindenberg, Schmidt, Meißner, Weißig, Dr. Mory, Böhm, Paatsch, Rustenbach,
Stock, Retzlaff, Radebold, Bartsch, Grote, Dr. Brännström, Dr. Buch, Friede,
Grell, Heinzel, Laube,) dagegen: 3. (Habermann, Kant, Reichardt) Welters Enthaltung: 7. (Dr. Hambach, Krause, Ulrich, Tesch, Goldmann, Bräuer)
Realisierung:
24.07.01 1. ZB 08/01 lfd. Nr. 0391 16.10.01 2. ZB 10/01 lfd. Nr. 0515 03.12.01 3. ZB V-01 lfd. Nr. 0002 29.01.02 4. ZB V-02 lfd. Nr. 0036 07.06.02 5. ZB V-07 lfd. Nr. 0281 08.11.02 6. ZB V-10 lfd. Nr. 0488 17.03.03 7. ZB V-16 lfd. Nr. 0811 26.07.06 8. ZB V-54 lfd. Nr. 3098 (Umwandlung in ZB auf 52. BVV) 07.02.08 9. ZB VI-15 lfd. Nr. 0954 29.07.08 10 ZB VI-21 lfd. Nr. 1398 23.02.09 11.ZB VI-27 lfd. Nr. 1891 13.07.09 SB VI-32 lfd. Nr. 2281 |
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