Drucksache - 1142/XXI  

 
 
Betreff: Ehrenamt statt Einsamkeit
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Die Fraktion GRÜNEDie Fraktion GRÜNE
Verfasser:Frau Hofer-Hutter, IngeborgLosert, Ronja
Drucksache-Art:AntragAntrag
Beratungsfolge:
Ausschuss für Bürgerdienste, Soziales, Senioren und demographischen Wandel Beratung
19.09.2024    19. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bürgerdienste, Soziales, Senioren und demographischen Wandel      
Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin Entscheidung
19.06.2024 
31. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin      

Sachverhalt
Anlagen:
Antrag

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Die Bezirksverordnetenversammlung ersucht das Bezirksamt, im Rahmen seiner Senior*innenarbeit die Bemühungen zu verstärken, diese Gruppe unserer Mitbürger*innen zu einem ehrenamtlichen Engagement zu motivieren. Insbesondere sollen die Berliner Hausbesuche ausgeweitet und genutzt werden, um aktiv die 70-Jährigen auch hierfür anzusprechen.

Des Weiteren soll in allen Publikationen des Bezirksamts, die sich an die Älteren wenden (z.B. Journal 55plus), die Themen Einsamkeit und Ehrenamt regelmäßig einen prominenten Platz erhalten.

Der BVV ist bis Dezember 2024 zu berichten.

 

Begründung:

Zahlreiche Untersuchungen zeigen, dass Einsamkeit besonders in der Gruppe der Senior*innen ein weit verbreiteter Zustand ist. Das ist nicht nur ein Problem an sich, denn Einsamkeit führt in der Folge häufig zu psychischen oder gesundheitlichen Einschränkungen. Da gleichzeitig der Anteil der Alten in unserer Gesellschaft ständig weiter steigt, ist es die Aufgabe einer vorausschauenden Bezirkspolitik, ein Umfeld zu schaffen, das hilft, Einsamkeit unter älteren Menschen möglichst zu vermeiden.

Wenn einige Jahre nach der Pensionierung alle Schränke aufgeräumt, alle Fotos eingeklebt und alle lang aufgeschobenen Reisen gemacht sind und zudem der Kreis der alten Freund*innen immer kleiner wird, stellt sich bei vielen Menschen ein Gefühl der Leere und Einsamkeit ein. Es fehlt an den regelmäßigen sozialen Kontakten, die der Beruf mit sich gebracht hat. Es fehlt das stärkende Gefühl der Selbstwirksamkeit. Gebraucht zu werden, etwas Gutes zu tun und neue Menschen nicht nur oberflächlich kennenzulernen, all das bringt das Ehrenamt. Viele ältere Menschen benötigen hier die ausdrückliche Ermutigung und das Wissen um die Möglichkeiten, um sich zu engagieren. Hier kann das Bezirksamt deutlich mehr tun.

Gleichzeitig braucht unsere Gesellschaft die Lebenserfahrung, die Warmherzigkeit und die Bereitschaft mitzuhelfen, die in der Generation der Älteren weit verbreitet ist, aber häufig zu wenig zum Vorschein kommen kann. Schon heute sind viele Ehrenamtler*innen älter als 65 Jahre, es könnten noch viel mehr sein.

 
 

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