Drucksache - 1095/XXI
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Das Bezirksamt wird ersucht, den während des Nationalsozialismus entrechteten und verfolgten Angehörigen der Bezirksversammlungen Schöneberg und Tempelhof durch die Errichtung eines Denkmals öffentlich zu gedenken. Hierbei sollen aufbauend auf den Recherchen des Bezirksamts und der Museen Tempelhof-Schöneberg die bis dato ermittelten Personen ähnlich wie beim Denkmal im Bayerischen Viertel an den Masten der Straßenbeleuchtung installiert werden. Zur fachlichen Begleitung sollen die an der Konzeption der Ausstellung beteiligten Personen beteiligt werden. Die Tafeln sollen über das Schicksal der Personen und die Auflösung der Bezirksversammlungen während des Nationalsozialismus aufklären.
Als Ort der Installation bietet sich ein Gebiet zwischen dem damaligen Standort der Luise-Henriette-Schule (ehemaliger Sitzungsort der Tempelhofer Bezirksversammlung) und dem Rathaus Tempelhof an. Im Vorfeld sollen persönlichkeitsrechtliche Fragen der abzubildenden Personen durch das Bezirksamt geklärt werden. Bei der sukzessiven Aufstellung der einzelnen Male sollen Frauen und noch nicht anderweitig geehrte Personen bevorzugt werden; Personen, über die bislang wenig bekannt ist, sollen zu einem späteren Zeitpunkt hinzugefügt werden.
Begründung:
Die Ausstellung „Spurensuche Demokratie. Im Nationalsozialismus verfolgte Angehörige der Bezirksversammlungen Schöneberg und Tempelhof 1933 bis 1945“ informiert über die Biographien von sechzehn während des Nationalsozialismus verfolgter bzw. entrechteter Bezirkspolitikerinnen und -politiker. Sie beleuchtet eine häufig vergessene Ebene der sog. Gleichschaltung durch die Nazis: Kommunalpolitik.
Die Namen der Personen sind: Eduard Alexander (KPD) , Franz Czeminski (SPD), Wilhelmine Diederich (SPD), Margarete Ehlert (Zentrum), Erich Flatau (SPD), Paul Hepprich (SPD), Theodor Heuss (DDP), Martin Katz (DDP/DStP), Frieda Krüger (KPD), Georg Wendt (SPD) (Altbezirk Schöneberg); Rudolf Blank (KPD), Fritz Bräuning (DVP), Otto Burgemeister (SPD), Anna Karsten (KPD), Gertrud Klühs (SPD), Friedrich Küter (USPD/SPD) (Altbezirk Tempelhof). Diese Personen waren Bezirksverordnete, Stadtverordnete oder Mitglieder des Bezirksamts. Hinzu kommen laut Stand der Recherche evtl. weitere Personen.
Die sehr empfehlenswerte Ausstellung sollte Ausgangspunkt für die Verstetigung des Gedenkens an verfolgte Kommunalpolitikerinnen und -politiker während der Zeit des Nationalsozialismus sein. Es soll ebenfalls an die Entrechtung demokratisch gewählter Vertreter des Bezirks erinnern und durch die öffentliche Präsenz im Straßenland breitere Teile der Bevölkerung ansprechen. Die Ausstellung ist ein erster wichtiger Schritt dazu. Im Schaukasten vor dem Rathaus Tempelhof findet sich eine ausführliche Erinnerung an Otto Burgemeister. Für weitergehende Inhalte der Ausstellung sei auf den umfangreichen Ausstellungskatalog verwiesen.
Die im Bayerischen Viertel gewählte Darstellungsform ist sehr geeignet, da sie Bild- und Textelement gut kombiniert und gut lesbar ist. Für die konkrete Umsetzung soll die zuständige Denkmalkommission beauftragt werden. |
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