Drucksache - 0499/XXI  

 
 
Betreff: Bewährte Versorgungsstrukturen in Friedenau erhalten
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Frakt. CDU, SPDFrakt. CDU, SPD
Verfasser:Herr Rudschies, JohannesDittmar, Daniel
Drucksache-Art:AntragAntrag
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin Entscheidung
18.01.2023 
15. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen   

Sachverhalt
Anlagen:
Antrag

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

Das Bezirksamt wird ersucht zu prüfen, welche fußufig zum Perelsplatz -   etwa in der Handjerystraße, auf dem Varziner Platz, beim Edekamarkt Görse & Meichsner, aber auch darüber hinaus - auf öffentlichem Straßenland befindlichen Standorte für den Betrieb eines Imbissstandes einerseits mit, aber auch ohne eigenem Stromaggregat geeignet sind. Wird ein Standort gefunden, soll dieser montags und freitags dem seit vielen Jahren eng mit Friedenau verbundenen Betreiber des „Rosmarin-Grills“ zugänglich gemacht und verpachtet werden.

Bei der Prüfung soll die Handjerystraße priorisiert werden. Insbesondere wäre dabei zu prüfen, ob ein Imbissstand mit eigenem Stromaggregat auf Höhe des Perelsplatzes auf der Straße/dem derzeitigen Parkstreifen stehen kann und sich so in ein noch zu erstellendes Nachfolgekonzepts (vgl. Drs. 0305/XXI) für die wegfallende Spielstraße integrieren ließe. Vor diesem Hintergrund soll eine Ausschreibung und Belegung des möglichen Standortes sowie entsprechende Ausnahmeregelungen für einzelne Imbissbetreiber auch für die übrigen Werktage in Betracht gezogen werden.

Der ehemalige Marktstandort am Varziner Platz soll ebenfalls priorisiert geprüft werden, genauso wie der Ursprungsstandort des „Rosmarin-Grills“ rund um den Edekamarkt.

Begründung:

Der „Rosmarin-Grill“ befand sich seit über einem Jahrzehnt montags und freitags in der Handjerystraße. Dort hat sich der Betreiber eine Stammkundschaft aufgebaut und versorgt Schüler, Lehrer und Nachbarn mit Hähnchen und weiteren warmen und auch vegetarischen Gerichten. In der Nachbarschaft ist er beliebt und bestens vernetzt. Das zeigen die über 700 Unterschriften, die für seinen Verbleib beziehungsweise seine Rückkehr nach Friedenau gesammelt wurden.

Vor dem Hintergrund der Bemühungen der Bezirksverordnetenversammlung (vgl. Drs. 0305/XXI), den Charakter der Spielstraße in der Handjerystraße trotz Umgestaltung in eine Fahrradstraße zu erhalten und so den Schutz schwächerer Verkehrsteilnehmer wie spielende Kinder und Fußnger vor rasenden Autos und E-Bikes sicherzustellen, birgt ein auf der Straße gelegener Imbissstandort die Möglichkeit, den Auto- und Radverkehr auf natürliche Weise zu verlangsamen.

Angesichts der großen baulichen Veränderungen in Friedenau, dem geplanten Wegfall zahlreicher Parkplätze und der Einrichtung einer Fahrradstraße in der Handjerystraße sowie der Fertigstellung der Friedenauer Höhen bis in das Jahr 2025 fürchten viele Anwohnerinnen und Anwohner, dass das „Kiezflair“ zunehmend verloren geht. Der Wegfall des beliebten „Rosmarin-Grills“ verstärkt die Vorbehalte gegen Neubau- und Umgestaltungsvorhaben. Die Verwaltung hat mit dem Erhalt des „Rosmarin-Grills“ am Standort in Friedenau die Chance zu zeigen, dass sie bürgernah, handlungsfähig und in der Lage ist, über Jahrzehnte auf natürliche Weise gewachsene Strukturen zu erhalten und zu bewahren und die Anwohner trotz massiver Veränderungen vor der eigenen Haustür mitzunehmen.

 
 

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