Das Bezirksamt beschließt, die Rahmenstrategie Stadtteilarbeit für den Bezirk anzunehmen und die OE SPK mit der mittel- bis langfristigen Umsetzung zu beauftragen:

a)     Aufbau eines Verbundsystems von Angeboten für die Nachbarschaft auf Stadtteilebene (Prognoseräume) mit IFP-geförderten Stadtteilzentren als Zentrale und kleineren Nebenstandorten (soziale Treffpunkte) in besonders belasteten Planungsräumen und in Planungsräumen, für deren Bewohner_innen die zentralen Standorte schlecht erreichbar sind.

b)     Die Priorität für ein neues Stadtteilzentrum liegt im aktuell unterversorgten Süden. Hier ist der Prognoseraum Marienfelde/ Lichtenrade in den Blick zu nehmen.

c)      Gebiete mit besonderem Aufmerksamkeitsbedarf (s. Monitoring Soziale Stadtentwicklung, Bezirksregionenprofile), Gebiete der „Ressortübergreifenden Gemeinschaftsinitiative zur Stärkung sozial benachteiligter Gebiete (GI)“ und Gebiete der Förderkulisse Sozialer Zusammenhalt, Quartiersmanagement sollen prioritär mit nachbarschaftlichen Einrichtungen versorgt werden.

d)     Bei Neubaumaßnahmen im Wohnungsbau ist die Versorgung mit nachbarschaftlichen Einrichtungen und Angeboten zu prüfen und der Bedarf ggf. in den Planungsprozess einzubinden. Bei Neubau oder Erweiterung von Infrastrukturen wie z.B. Familienzentren oder Bibliotheken, soll die Möglichkeit der Einbindung von nachbarschaftlichen Angeboten im Sinne von sozialen Treffpunkten und Stadtteilzentren geprüft werden.

e)      Der von SenIAS entwickelte Richtwert zur Mindestfläche soll bei der Infrastrukturplanung Berücksichtigung finden.

f)        Bei der Standortwahl sollen Synergieeffekte durch Mehrfachnutzung der Räumlichkeiten geprüft und umgesetzt werden.

g)     Der Bezirk setzt sich dafür ein, die im Schöneberger-Norden gelegenen und wichtigen nachbarschaftlichen Einrichtungen, wie die Kiezoase, das Familienzentrum Kurmark und das Nachbarschaftszentrum Steinmetzstraße, langfristig zu sichern.

h)      Die Kooperation zwischen Regionalkoordinator_innen der OE SPK und Stadtteilkoordinator_innen (Gemeinwesenarbeit vor Ort) als Bindeglied zwischen Politik, Verwaltung und Stadtteil wird fortgesetzt und ausgebaut.

Begründung

Die vorliegende Gesamtstrategie ist die Voraussetzung für die Akquise neuer Stadtteilzentren im Bezirk sowie die Grundlage für eine optimierte Kooperation zwischen OE SPK und nachbarschaftlichen Einrichtungen.

In der Legislaturperiode von 2021 bis 2026 sollen gemäß Koalitionsvertrag 10 zusätzliche Stadtteilzentren (STZ) in Berlin über das Infrastrukturförderprogramm Stadtteilzentren (IFP STZ) gefördert werden. Aufgrund der aktuellen Ausstattung mit Stadtteilzentren hat Tempelhof-Schöneberg signalisiert bekommen, dass mindestens ein weiteres STZ im Bezirk angesiedelt werden könnte. Grundlage für diese Entscheidung sind die Ergebnisse einer von empirica durchgeführten Untersuchung aller STZ von Gesamt-Berlin, beauftragt von SenIAS.

Die vorliegende Strategie wurde verwaltungsübergreifend erarbeitet u.a. unter enger Einbindung des bezirklichen Ehrenamtsbüros und der SenIAS, ergänzt durch Interviews, erweiterte Steuerungsrunden und einen Workshop. Darüber wurde ergänzend die Expertise anderer Fachbereiche und externer Akteure eingebunden.

Die Inhalte der Rahmenstrategie wurden abschließend in der ressortübergreifenden Arbeitsgruppe Sozialraumorientierung (AG SRO) am 07.04.2022 präsentiert, Anregungen aus der Sitzungen wurden in das Abschlussdokument überführt.

Anlagen

Rahmenstrategie Stadtteilarbeit im Bezirk Tempelhof-Schöneberg

Hinweis BVV-Büro: Der Text der Mitteilung zur Kenntnisnahme enthält eine umfangreiche Anlage und kann aus diesem Grund nicht in die Drucksache übernommen werden (siehe Anlage in Allris– online Anlage zur Drucksache).