Die BVV fasste auf ihrer Sitzung am 28.04.2021 folgenden Beschluss:
Die BVV ersucht das Bezirksamt zu prüfen, wie ein angemessenes Gedenken an die Deutsche Armee-, Marine- und Kolonialausstellung im Jahr 1907 entlang der Rubensstraße zwischen Vorarlberger Damm und Grazer Platz aussehen kann. Der Vorschlag soll dem Anspruch genüge tragen, Deutsche Kolonialgeschichte und Kolonialverbrechen exemplarisch am Beispiel dieser großflächigen Messe im heutigen Friedenau sichtbar zu machen und darüber aufzuklären. Weiterhin sollen die Kosten für ein und mehrerer Standorte eines Gedenkens veranschlagt werden.
Das Bezirksamt teilt hierzu mit der Bitte um Kenntnisnahme mit:
Als erster Berliner Bezirk hat Tempelhof-Schöneberg 2017 seine kolonialgeschichtliche Historie im Rahmen der Ausstellung Forschungswerkstatt: Kolonialgeschichte in Tempelhof und Schöneberg aufgearbeitet. Begleitend zur Ausstellung fanden zahlreiche Veranstaltungen wie Vorträge, Stadtspaziergänge und Kunstperformances statt. Die Forschungsergebnisse sind in einer Ausstellungsdokumentation festgehalten.
Das bezirkliche Ausstellungprojekt war ein Anstoß für die Senatskulturverwaltung, die Aufarbeitung der Kolonialzeit ab 2020 in allen Berliner Bezirken zu fördern. Im Rahmen einer Kooperation aus zivilgesellschaftlichen Initiativen, dem Stadtmuseum und den Regionalmuseen wird die Kolonialgeschichte für das gesamte Stadtgebiet aufgearbeitet werden. Pro Jahr erhalten u.a. jährlich drei Bezirke eine finanzielle Förderung, um sich intensiver mit dem Thema befassen zu können.
Die Museen Tempelhof-Schöneberg sind für eine Förderung im Jahr 2022 vorgesehen. Geplant ist, sich mit einer Ausstellung und weiteren Veranstaltungsformaten erneut intensiv mit der kolonialgeschichtlichen Vergangenheit auseinanderzusetzen. Auch das Thema Erinnerung im öffentlichen Raum wird hierbei eine Rolle spielen. Dem Ausschuss für Bibliotheken, Bildung und Kultur wird berichtet, gerne auch im Rahmen einer Führung, welche Standorte im Bezirk sich für eine Sichtbarmachung durch eine Gedenk- oder Informationstafel besonders eignen würden.
Aus den genannten Gründen wird darum gebeten, die Drucksache 1998/XX als erledigt anzusehen.