Drucksache - 0034/XX  

 
 
Betreff: Altenhilfeplanung erarbeiten – Altenhilfe koordinieren!
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Die Fraktion der CDUBezirksamt
Verfasser:Frau Kaddatz, JuttaSchöttler, Angelika
Drucksache-Art:AntragMitteilung zur Kenntnisnahme - Zwischenbericht -
Beratungsfolge:
Ausschuss für Soziales, Senioren und demografischer Wandel Beratung
16.03.2017 
2. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Soziales, Senioren und demografischer Wandel mit Änderungen im Ausschuss beschlossen   
Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin Entscheidung
14.12.2016 
3. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin überwiesen   
Ausschuss für Soziales, Senioren und demografischer Wandel Mitberatung
19.10.2017 
7. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Soziales, Senioren und demografischer Wandel vertagt   
16.11.2017 
8. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Soziales, Senioren und demografischer Wandel      
Hauptausschuss Beratung
01.02.2017 
2.öffentliche Sitzung des Hauptausschusses vertagt   
29.03.2017 
3. öffentliche Sitzung des Hauptausschusses vertagt   
03.05.2017 
4. öffentliche Sitzung des Hauptausschusses      
Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin Entscheidung
17.05.2017 
8. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen (Beratungsfolge beendet)   
Bezirksamt Erledigung
Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin Kenntnisnahme
20.09.2017 
11. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin      

Sachverhalt
Anlagen:
Antrag
Beschlussempfehlung Hauptausschuss
Mitteilung zur Kenntnisnahme - Zwischenbericht -
Mitteilung zur Kenntnisnahme

Der Ausschuss empfiehlt der BVV:

 

Die Bezirksverordnetenversammlung wolle beschließen:

Das Bezirksamt wird ersucht, eine quartiersbezogen Altenhilfeplanung im Sinne der Leitlinien der Berliner Seniorenpolitik zu erarbeiten mit dem Ziel, bestehende Defizite und Bedarfe im Bereich der Altenhilfe festzustellen und konkrete Handlungsempfehlungen zu formulieren, wie diese ausgeglichen bzw. koordiniert werden können.

Darüber hinaus sind die personellen und finanziellen Voraussetzungen (zu) schaffen, um diese wichtige Daueraufgabe im Sozialamt wahrnehmen zu können.

 

 

 

Das Bezirksamt bittet, den nachfolgenden Zwischenbericht zur Kenntnis zu nehmen:

 

 

Die Abteilung Bildung, Kultur, Soziales berichtet hierzu:

 

Der Arbeitsauftrag bewegt sich im Dreieck lokaler sozialräumlicher Sachlagen, bezirklicher Arbeitsstrukturen sowie inhaltlich/fachlich übergreifender Vorgaben der landesweiten Seniorenpolitik. Diese werden auch auf bezirklicher Ebene durch das Sozialamt, die Planungs- und Koordinierungsstelle Gesundheit (QPK), das Gesundheitsamt, freie Träger und Leistungserbringer soweit wie möglich umgesetzt. Die 17 Themenschwerpunkte der „Leitlinien der Berliner Seniorenpolitik“ sind:

  1. Politische Partizipation
  2. Gleichstellung im Alter
  3. Bürgerschaftliches Engagement älterer Menschen stärken
  4. Wohnen im Alter
  5. Verkehr und Mobilität im Alter
  6. Verbraucherschutz für ältere Menschen
  7. Verhinderung von Altersdiskriminierung
  8. Ältere Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen (LSBTI)
  9. Lebenslanges Lernen
  10. Alternsgerechte Arbeit
  11. Teilhabe an Kultur in der Stadt
  12. Sport und Bewegung älterer Menschen
  13. Ältere Migrantinnen und Migranten
  14. Die Gesundheit älter werdender Menschen
  15. Pflege im Alter
  16. Hospiz- und Palliativangebote
  17. Altersarmut / Verbesserung gesellschaftlicher Teilhabechancen in Berlin

Der Bereich Seniorenarbeit des Amtes für Soziales, die QPK, der Sozialpsychatrische Dienst des Gesundheitsamtes sind mit Blick auf die o.g. Leitlinien bereits in unterschiedlichen bezirklichen und überbezirklichen Arbeitskreisen und Projekten aktiv tätig. Hierzu gehören die gerontopsychiatrisch-geriatrischen Verbünde Tempelhof und Schöneberg, der Berliner Arbeitskreis für lesbische und schwule Menschen (BALSAM), die Landesgesundheitskonferenz (Arbeitsgemeinschaft Gesundheitsziele für Ältere) und der runde Tisch „Interkulturelle Öffnung der Altenhilfe“.  Veranstaltungen der Seniorenbetreuung mit sachbezogenen Themen werden ebenfalls durchgeführt: „Seniorengesundheitstage“, „Sicherheit und Mobilität“, „Seniorenmessen“. Der Sozialpsychiatrische Dienst und die QPK arbeiten in den Geriatrisch-Gerontopsychiatrischen Verbünden unseres Bezirks mit. Die Psychiatrie- und die Suchthilfekoordinatorin der QPK bieten einzelfallbezogene Hilfen und initiieren präventive Angebote.

 

Synergien:

Im Ergebnis des Dialogprozesses der 80plus-Rahmenstrategie (www.berlin.de/sen/pflege/grundlagen/80plus/) wird im Auftrag der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung eine berlinweite Erhebung zur Analyse der Ist-Situation und der Weiterentwicklung der bezirklichen gerontopsychiatrischen-geriatrischen Verbünde durchgeführt. Bei den gerontopsychiatrisch-geriatrischen Verbünden Tempelhof und Schöneberg handelt es sich um zentrale Drehscheiben im Rahmen des Angebots und der Bearbeitung der Anliegen von Senioren, der sich diverse Dienste und Fachebenen angeschlossen haben. Da deckungsgleiche Grundfragen angesprochen werden, sollten die Ergebnisse der durch PROGNOS durchgeführten Erhebung berücksichtigt werden. Zu Beginn des 4. Quartals 2017 wird die Untersuchung voraussichtlich abgeschlossen sein.

Welche gemeinsamen Schnittmengen aus dem geplanten Vorhaben „Den demographischer Wandel in Tempelhof-Schöneberg gestalten - Handlungskonzept erarbeiten“ abgeleitet werden können, ist noch zu klären. Ebenso ist zu klären, ob Verknüpfungen mit dem Projekt „Demographischer Wandel - Strategien für Berliner Bezirke am Beispiel des Bezirkes Tempelhof-Schöneberg“ aus dem Jahre 2007 bis 2011, das sich u.a. auch mit seniorenspezifischen Fragestellungen beschäftigte, möglich sind.

 

Sozialraumbezug:
Sozialräumliche Bewertungen erfordern das Vorliegen aktueller sachbezogener Datengrundlagen. Das Arbeitsgebiet der Gesundheits- und Sozialberichterstattung der QPK analysiert laufend die aktuellen regionalen Zahlen bezüglich der demografischen Entwicklung als Grundlage für die Entwicklung lokaler Handlungsbedarfe. Neben  eigenen Datenauswertungen geschieht dieses auch in Zusammenarbeit mit der „Sozialraumorientierten Planungskoordination“ (SPK) der Abteilung Stadtentwicklung und Bauen. Nach Mitteilung der SPK  werden gegen Ende des III. Quartals 2017 alle sieben Bezirksregionenprofile des Bezirk Tempelhof-Schönberg vorliegen. Sie beziehen sich auch auf seniorenspezifische Datenlagen. Die lebensweltlich orientierte Darstellung der jeweiligen Bezirksregionenprofile untergliedert sich in kleinräumig vorgegebene „Planungsräume“ (PLR), die je nach Lage Quartiersbezüge ermöglichen. Der Bezirk Tempelhof-Schöneberg bzw. die Gesamtheit der dortigen Bezirksregionenprofile erstreckt sich auf insgesamt 34 dieser Planungsräume. Erst mit Vorlage BZR-Profile  werden sozialräumliche Beschreibungen örtlich eingegrenzter  Lebenslagen, ihr Abgleich untereinander und ein analytischer Bezug zu lokalen Handlungsbedarfen und Versorgungsangeboten möglich. In den Bewertungsprozess sind dann gegebenenfalls weitere themenbezogene Datenquellen einzubeziehen.

 

Bisherige Maßnahmen des Sozialamtes und QPK:

  • Im Rahmen der Auftragsumsetzung des BVV-Beschlusses wurde vom Sozialamt eine Stelle zur Absicherung des Aufgabenbereichs „Altenhilfeplanung und Altenhilfekoordination“ beantragt.
  • Für die QPK wurde entsprechend der Empfehlung auf  S. 74 im Abschlussbericht der 80plus-Rahmenstrategie Um die Versorgung der Zielgruppe 80+ zu verbessern, ist die Einbindung der Verbünde und Netzwerk­strukturen in kommunale Planungs- und Koordinationsprozesse unabdingbar. In den Bezirksämtern bedarf es hierfür der personellen Verstärkung in den Planungs- und Koordinierungsstellen.“ eine Stelle für die Geriatriekoordination angemeldet
  • Seitens des Sozialamtes fanden erste Abstimmungen mit dem Bereich SPK  (Arbeitsschwerpunkt Datenkoordination) bezüglich der Beschaffung weiterer sachdienlicher Datenquellen außerhalb der Bezirksregionenprofile statt.

 

Die Seniorenvertretung des Bezirks Tempelhof-Schöneberg hat ihre Bereitschaft erklärt, den Auftrag, eine Altenhilfeplanung zu erarbeiten, zu unterstützen.

Die  QPK wird auch zukünftig die Sicherstellung von Kooperation und Vernetzung im Bereich der bezirklichen geriatrisch-gerontopsychiatrischen Versorgung unterstützen und bei der personellen Besetzung der Stelle der Geriatriekoordination diesen Bereich bedarfsgerecht ausfüllen.

 

Eine personelle Absicherung erfolgt über die Einrichtung einer neuen Stelle aus der AG Ressourcensteuerung.

 

Weitere finanzielle Bedarfe lassen sich zurzeit noch nicht benennen. Diese werden sich erst nach Vorlage konkreter Umsetzungsempfehlungen zeigen.

 
 

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