Drucksache - 1269/XVIII  

 
 
Betreff: Sprachkompetenzklassen („Deutsch-Garantie“) in Tempelhof-Schöneberg fördern
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Die Fraktion der CDUBezirksamt
Verfasser:Herr Hapel, DieterBand, Ekkehard
Drucksache-Art:AntragMitteilung zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin Entscheidung
16.12.2009 
38. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin überwiesen   
Ausschuss für Schule Vorberatung
02.02.2010 
34. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Schule mit Änderungen im Ausschuss beschlossen (Beratungsfolge beendet)   
Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin Entscheidung
17.02.2010 
40. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen (Beratungsfolge beendet)   
Bezirksamt Vorberatung
Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin Entscheidung
15.12.2010 
49. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin überwiesen   
Ausschuss für Schule Entscheidung
01.02.2011 
44. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Schule zur Kenntnis genommen (Beratungsfolge beendet)   

Sachverhalt
Anlagen:
Antrag
Beschlussempfehlung Schule v. 02.02.10
Mitteilung zur Kenntnisnahme v. 09.11.10

Die Bezirksverordnetenversammlung wolle beschließen:

Das Bezirksamt teilt zu der o.g. Drucksache folgendes mit:

 

Das Bezirksamt hatte von der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin den Auftrag erhalten, zu prüfen, ob (neben dem bereits an der Spreewald-Grundschule vorhandenen Angebot) in Grundschulen des Bezirks ein Bedarf für weitere Sprachkompetenzklassen besteht.

 

Um den bedarf bzw. die Möglichkeiten der Einrichtung von Sprachkompetenzklassen an den Grundschulen im Bezirk zu erörtern, wurden Schulen mit einem hohen ndH-Anteil an Schülerinnen und Schülern in einen Diskussionsprozess eingebunden. Die nachfolgend aufgeführten Schulen haben sich an der Diskussion beteiligt:

 

·         07G01              Spreewald-Grundschule

·         07G02              Finow-Grundschule

·         07G05              Havelland-Grundschule

·         07G10              Teltow-Grundschule

·         07G13              Neumark-Grundschule

·         07G19              Paul-Simmel-Grundschule

·         07G24              Tempelherren-Grundschule

·         07G25              Ludwig-Heck-Grundschule

·         07G27              Rudolf-Hildebrand-Grundschule

·         07G39              Peter-Paul-Rubens-Grundschule

 

In zwei gemeinsamen Beratungsrunden am 26. April 2010 sowie am 02. September 2010 wurde das Thema zwischen den aufgeführten Schulen, der Schulaufsicht sowie dem Schulamt diskutiert.

 

Die Spreewald-Grundschule stellte bereits am Anfang der Diskussion dar, dass die in der Drucksache aufgeführte Ausgangslage nicht korrekt ist, da es an der Spreewald-Grundschule bereits seit einigen Jahren kein derartiges Angebot mehr gibt. In der Begründung wurde ausgeführt, dass nicht genügend Kinder deutscher Herkunft vorhanden sind und zudem die Sprachfähigkeit der Kinder und nicht ihre Herkunft ausschlaggebend seien.

 

Die Schulleiter und Schulleiterinnen der Grundschulen waren einheitlich der Auffassung, dass die jetzigen Vorbereitungen bei der Zusammensetzung der Klassen im Wesentlichen alle Fragen berücksichtigen, die zu einer ausgewogenen Verteilung innerhalb der Gruppen führen. Hierbei wird auch das Abschneiden der Kinder bei dem ein Jahr vor der Einschulung stattfindenden Sprachtest, der für alle Kinder obligatorisch ist, mit berücksichtigt. Die Schulleitungen waren einheitlich der Meinung, dass die Einrichtung von „Deutsch-Garantie-Klassen“ nicht zielführend wäre und eher diskriminierend auf die anderen Kinder wirken würde.

 

Eine mögliche Steigerung der Attraktivität der Grundschulen durch die Einführung von „Deutsch-Garantie-Klassen“ wurde daher ebenfalls unisono verneint.

 

Am 04. Oktober 2010 fand eine abschließende Sitzung zu dem Thema statt, an der auch die schulpolitischen Sprecher der Fraktionen der Bezirksverordnetenversammlung teilnahmen. Im Verlauf der Diskussion wurde durch die schulpolitischen Sprecher nochmals die Frage aufgeworfen, inwiefern die Einführung sogenannter „Deutsch-Garantie-Klassen“ zu einer Steigerung der Attraktivität insbesondere für bildungsnahe Eltern führen könne. Die anwesenden Schulleiter und Schulleiterinnen blieben im Ergebnis der Diskussion bei der Auffassung, dass die Einrichtung von „Deutsch-Garantie-Klassen“ im Hinblick auf eine angestrebte Steigerung der Attraktivität ihrer Schulen eher kontraproduktiv sei und verneinten einen entsprechenden Bedarf. Die Schulleiter und Schulleiterinnen verwiesen vielmehr darauf, dass an Schulen, an denen Jahrgänge mit einem hohen Anteil an Schülern/Schülerinnen nicht-deutscher Herkunftssprache (mehr als 40 v.H.) vorhanden sind, Frequenzabsenkungen und die Durchführung von Sprachförderunterricht gewährleistet werden müssen, um die Umsetzung der vorhandenen schulischen Konzepte abzusichern. Voraussetzung hierfür sind jedoch insbesondere eine entsprechende personelle Ausstattung (Lehrer) sowie die notwendigen räumlichen Voraussetzungen.

 

 
 

Legende

Ausschuss Tagesordnung Drucksache
Stadtbezirk Aktenmappe Drucksachenlebenslauf
Fraktion Niederschrift Beschlüsse
Sitzungsteilnehmer Auszug Realisierung
   Anwesenheit Kleine Anfragen