Drucksache - 0442/XVIII  

 
 
Betreff: Den Opfern des Novemberpogroms gedenken!
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Die Fraktion der SPDBezirksamt
Verfasser:Herr Hapel, DieterBand, Ekkehard
Drucksache-Art:AntragMitteilung zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin Entscheidung
21.11.2007 
13. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen   
Bezirksamt Entscheidung
Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin Entscheidung
18.03.2009 
28. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin      

Sachverhalt
Anlagen:
Antrag SPD
MzK

Inhalt siehe Anlage

 

 

Das Bezirksamt teilt zu der o.g. Drucksache folgendes mit:

 

Die Stadtbibliothek plant zur Reichspogromnacht eine Veranstaltung/Lesung, begleitet von einer großen Medienausstellung. Sobald hierzu genaue Daten vorliegen, wird die Bezirksverordnetenversammlung über ihren Fachausschuss entsprechend informiert.

 

Das Amt für Bildung, Kultur und Seniorenbetreuung wird nachstehende Veranstaltungen organisieren und durchführen:

 

Volkshochschule

 

Die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten hat bestätigt, dass die Wanderausstellung “Jüdische Häftlinge im KZ Sachsenhausen . 70 Jahre Novemberpogrom” im September 2008 in der Volkshochschule zu sehen sein wird. Die genauen Rahmendaten der Ausstellungsplanung werden von der Stiftung z.Z. für das zweite Halbjahr organisiert, deswegen sind noch keine genauen Daten bekannt. Sicher ist, dass die Ausstellung in der Volkshochschule im/ab September 2008 gezeigt wird.

 

Sobald der genaue Ausstellungstermin bekannt ist, wird die Bezirksverordnetenversammlung über ihren Fachausschuss entsprechend informiert.

 

Museen und Archiv

 

Das Jugend Museum veranstaltet in Zusammenarbeit mit dem Anne Frank Zentrum Berlin, dem Jüdischen Museum Berlin und Gesicht zeigen e.V. am Freitag, d. 7. November 2008, von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr im Schöneberg Museum/Jugend Museum ein Fachsymposium unter dem Arbeitstitel “Zeitgemäße Konzepte und Projekte zur Vermittlung der NS-Geschichte und des Holocaust insbesondere an Kinder und Jugendliche im Kontext einer historisch-politischen Bildungsarbeit”.

 

Im November 2008 endet im Jugend Museum der erste Teil des dreijährigen Bundesmodellprojektes “Hand on History” zur wirksamen präventiv-pädagogischen Begegnung von Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus. Mit der Ausstellung “Geschichtslabor 1933-45” wurden insbesondere für Kinder und jüngere Jugendliche ungewöhnliche Zugänge entwickelt und praktisch erprobt.

Die Abschlussveranstaltung im Jugend Museum soll daher den Charakter eines überregionalen Fachsymposiums haben, in dem einerseits Bilanz gezogen, andererseits der aktuelle und zukünftige pädagogische Umgang mit der Geschichte des Nationalsozialismus und des Holocaust gemeinsam mit anderen außerschulischen Bildungseinrichtungen in Berlin diskutiert wird.

 

Darüber hinaus ist der Fachbereich Museen aktiv an der Vorbereitung des über-regionalen Fachtags “Formen des Gedenken – Bilanz und Perspektive” beteiligt, der am Donnerstag, d. 6. November 2008 geplant ist. Der Veranstaltungsort ist noch nicht bekannt.

 

Sobald der genaue Termin und der Veranstaltungsort bekannt sind, wird auch hier die Bezirksverordnetenversammlung über ihren Fachausschuss entsprechend informiert.

 

Museen und Archiv in Zusammenarbeit mit der Musikschule

 

Zeitzeugengespräch und Musik am Sonntag, d. 9. November 2008, 19.00 Uhr im Schöneberg Museum/Jugend Museum:

“Wer den Swing in sich hat, kann nicht mehr im Gleichschritt marschieren!”

Coco Schumann – Eine Jazzlegende erzählt und spielt

 

Heinz Jacob Schumann wird 1924 im Berliner Scheunenviertel geboren. Seine Mutter ist Jüdin. Während der Nazi-Zeit tritt Schumann, genannt Coco, illegal in Berliner Jazzclubs auf. 1943 wird er denunziert, verhaftet und nach Theresienstadt deportiert. Kurz vor Ende des Krieges landet der 20-jährige in einem Außenlager des KZ Dachau.

Der Musik verdankt Coco Schumann sein Leben. Die Konzentrationslager hat er überlebt – in der Lagerkapelle. Er musste “La Paloma” spielen, wenn die Häftlinge an ihm vorbei in die Gaskammern getrieben wurden.

Schon in jungen Jahren galt er als Nachfolger des legendären Jazzgitarristen Django Reinhardt. Bis heute.

 

Kunstamt

 

Das Kunstamt plant eine Rundgang durch das Bayerische Viertel, bei dem an ca. 5 – 6 Orten angehalten wird, an denen jeweils Künstler, Schüler, Engagierte zu einem bestimmten Thema Lesungen – umrahmt von kurzen musikalischen Musikbeiträgen – präsentieren.

Orte könnten beispielsweise sein:

·         Ort der ehemaligen Synagoge (authentisches Dokument zur Pogromnacht)

·         Ort von Deportationen (z.B. Lesungen)

·         Ort der Deportation einer Familie (z.B. Abschiedsbrief)

·         Ort eines Verstecks (Beschreibung des Überlebens)

·         Ort einer bekannten Persönlichkeit (Brief o.ä.)

 

Für alle Aktivitäten zum 9. November 2008 ist ein gemeinsamer Flyer mit einer Auflage von 10.000 Exemplaren vorgesehen.

 

Von den entstehenden Kosten von insgesamt ca. 7.450,00 € (insbesondere Projekt des Kunstamtes und Erstellung des Flyers) werden 3.900,00 € aus Mitteln des Bezirkskulturfonds eingesetzt. Der Fehlbetrag in Höhe von 3.550,00 € wird dankenswerter Weise aus Mitteln des Bezirksbürgermeisters zur Verfügung gestellt.

 

 

 
 

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