Drucksache - 1801/XVII
Das
Bezirksamt teilt zu der o.g. Drucksache folgendes mit: Mit
Schreiben vom 29. Juni 2006 wurde die Außenstelle Tempelhof-Schöneberg der
Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport über den Beschluss informiert
und um Mitteilung gebeten, wie die Senatsverwaltung mit dem auch aus der Sicht
des Schulamtes sinnvollen Ersuchens umzugehen gedenkt. Die
Außenstelle Tempelhof-Schöneberg der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und
Sport hat unter dem 17. Juli 2006 wie folgt geantwortet: Sehr
geehrter Herr Hapel, vor mehr
als zwanzig Jahren wurde von einer ehemals Schöneberger Lehrkraft (Frau
Grieser, Friedrich-Bergius-Schule) aus New York die
“City-as-school” als “Stadt-als-Schule” nach Berlin
“importiert”. Diese Schule wurde in Kreuzberg gegründet und ist zwischenzeitlich
Regelschule geworden. Als Kopie
dieser “Stadt-als-Schule” wurde, unterstützt durch das Institut für
Produktives Lernen in Europa (IPLE, Ltg.: Prof. Dr. Jens Schneider) und
refinanziert durch ESF-Mittel, in Berlin der Schulversuch "Produktives
Lernen” eingerichtet, insgesamt meines Wissens an sieben Standorten,
unter ihnen die,Waldenburg-Schule. Über
ESF-Mittel wurden 1/3 der Personalkosten gedeckt, außerdem gab es großzügige
sächliche Ausstattungen in besonderen Räumlichkeiten des Schulträgers sowie
Fortbildungsmöglichkeiten (IPLE-Kongresse) der beteiligten Personen (auch
Schüler) zwischen Madeira und St. Petersburg. Die Organisations-Richtlinien
gewährten für die Ausstattung mit Lehrkräften 2,0 Stunden/Schüler. Mit Ende
des Schuljahres 2003/04 wurde der Schulversuch erfolgreich beendet, und nunmehr
kann jede Schule “Produktives Lernen” einrichten. Allerdings werden
dafür nur die sonst üblichen Stundenanteile von ca. 1,7 pro Schüler gewährt, so
dass sich Einrichtungsfrequenzen von ca. 15 Schülern – mehr lässt die
intensive Betreuung der Schüler an drei Tagen der Woche in Betrieben nicht zu
– verbietet. Mit
Änderung des Schulgesetzes vor zwei Jahren wurden gemäß § 23 Abs. 3 sog.
“Praxisklassen” eingerichtet, in denen “der Unterricht in den
Jahrgangsstufen 9 und 10 curricular und organisatorisch vorrangig praxisbezogen
und berufsorientiert ge-staltet werden” soll. Für die personelle
Ausstattung dieser Klassen an den sieben Hauptschulen Tempelhof-Schönebergs
stehen im laufenden Jahr außerhalb des o.g. Faktors 45 Lehrerstunden zur
Verfügung, die in Verbindung mit entsprechenden Zielvereinbarungen in kleinem
Rahmen auch weiterhin “Produktives Lernen” zulassen. Das
Engagement der in o.g. Drucksache genannten Parteien bezüglich der
Weiterführung des “Produktiven Lernens” an der Waldenburg-Schule
ist zu begrüßen. Es hätte vermutlich mehr Erfolg gehabt, wenn es während der
Lesung des Schulgesetzes im Abgeordnetenhaus eingebracht worden wäre. Derzeit
sehe ich nur die Möglichkeit, auf die Faktoren in den Organisations-Richtlinien
Einfluss zu nehmen und bei den Verantwortlichen in der Regierungskoalition die
besonderen Bedürfnisse der Hauptschulen einzufordern. |
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