Drucksache - 1299/XVII  

 
 
Betreff: 60. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus am 8. Mai 2005 aktuell wie nie zuvor
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:BV Julius, GertBV Julius, Gert
  Julius, Gert
Drucksache-Art:Große AnfrageGroße Anfrage
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin Entscheidung
20.04.2005 
43. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin beantwortet   

Sachverhalt
Anlagen:
1. Version vom 12.04.2005

Ich frage das Bezirksamt:

Ich frage das Bezirksamt:

 

1.      Teilt das Bezirksamt meine Auffassung, dass an vorderster Stelle von Gedenkveranstaltungen des Bezirksamts der Tatsache Rechnung getragen  werden muss, dass der 8. Mai 1945 nicht geschichtslos als Ende des Krieges, sondern offiziell als Tag der Befreiung vom Faschismus bezeichnet  werden sollte?

 

2.       Wird das Bezirksamt darauf hinwirken, dass in öffentlichen bezirklichen Veranstaltungen und Stellungnahmen zum 60. Jahrestag der Befreiung den Tatsachen Rechnung getragen wird, dass

 

a)      die eigentlichen Urheber des Vernichtungskrieges, die deutschen Faschisten, und ihre Schuld an den Folgen klar benannt werden,

b)      der zweite Weltkrieg von den politischen, militärischen un7 wirtschaftlichen “Eliten” des Deutschen Reichs vorbereitet wurde,

c)      die NS-Machthaber die Eroberung “fremden Lebensraums” mit dessen Rohstoffquellen anstrebten und durchführten und

-          die Völker der Sowjetunion um mindestens 128 Milliarden US $ und

-          Frankreich und Polen um mindestens je 20 Milliarden US $ geschädigt wurden.,

d)      ca. 60 Millionen Menschen sterben mussten und allein die Völker der Sowjetunion durch den faschistischen Angriffskrieg ca. 27 Millionen Menschenopfer, davon 13,5 Millionen Zivilisten zu verzeichnen hatten und dass die NS-Machthaber an dem geplanten und durchgeführten  brutalen Völkermord, vom 1. September 1933 bis zum 8. Mai 1945 festhielten,

e)      durch den deutschen Angriffskrieg in Polen ca. 6 Millionen Zivilisten, davon 3 Millionen Jüdinnen und Juden in Gaskammern, durch Bombardements und Massaker umgebracht  wurden?

 

3.      Wird das Bezirksamt dem neuen Auftrieb, den neofaschistische  Kräfte mit ihrer völkischen und sozialen Demagogie und der Verherrlichung des faschistischen “Dritten Reichs” erfahren, nachhaltig entgegenwirken, wenn ja, in welcher Weise?

 

4.      Teilt das Bezirksamt meine Auffassung, dass das Ende des furchtbarsten und opferreichsten Krieges in der Geschichte dem Sieg der Antihitlerkoalition über die faschistischen Aggressoren zuzuschreiben ist und dieser Sieg die Völker vor dem Absturz der menschlichen Zivilisation in die schlimmste Barbarei gerettet hat und die Lehren des 8. Mai 1945 und seiner Vorgeschichte auch heute gezogen werden müssen?

 

Berlin, den 12. April 2005

 

Gert Julius, Bezirksverordneter der PDS

 

 

 
 

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