Auszug - Zum Thema: Hilfe für Kinder in kritischen Lebenslagen sind eingeladen: - Frau Beeck von Amsoc - Frau Seidemann von Einzelfallhilfe Berlin gGmbH - Herr Fink Die Kurve - Herr Mohns Jugendamt Tempelhof-Schöneberg - Stadträtin Frau Angelika Schöttler  

 
 
40. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Gesundheit
TOP: Ö 3
Gremium: Ausschuss für Gesundheit Beschlussart: erledigt
Datum: Mo, 22.05.2006 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:10 Anlass: ordentliche Sitzung
 
Beschluss

Die Drucksache 1338/XVII wird von der Ausschussvorsitzenden Frau Schaepe verlesen

Die Drucksache 1338/XVII wird von der Ausschussvorsitzenden, Frau Schaepe, verlesen. Frau Seidemann von der Einzelfallhilfe Berlin gGmbH stellt das Projekt  -Kinder und ihre psychisch erkrankten Eltern- vor. Sie spricht von 140 Fällen, überwiegend Mütter, 27 Alleinerziehende mit gesamt 40 Kindern im Schulalter. Die Mitarbeiterin, Frau Deetjen, spricht über unmittelbare Auswirkungen, Desorientierung Loyalitätskonflikte, Schuldgefühle und die daraus resultierenden Folgeprobleme wie Tabuisierung, Betreuungsdefizite, Leistungseinbußen sowie Entwicklungsstörungen und Verhaltensauffälligkeiten bei den Kindern. Ziele ist, die Balance zwischen Normalität und Besonderheit zu finden.

Frau Stöckigt gibt einen Bericht über 3 Modul-Beratungen, 1. Unterstützung der Eltern, 2. Entlastung der Kinder sowie 3. Angebote für Familien. Zu 1. Geplant wird eine Mobile Elternarbeit, d. h. Beratung, offene Sprechstunden, Informationsveranstaltungen und Kursangebote sowie Kontaktmöglichkeiten. Zu 2. Die Resilienz soll gefördert werden, d. h. Überwindung von aktuellen Krisen, Entwicklungsschwierigkeiten und Verhaltensproblemen. Es soll eine präventive Arbeit mit Kindern in Einzel- und Gruppengesprächen stattfinden. Im allgemeinen soll eine professionelle, entlastende Unterstützung geschaffen werden. Einzelne Hilfen werden vernetzt und koordiniert. Die Hilfen sind maßgeschneidert und flexibel. Lt Aussage von Herrn Mangel, Geschäftsführer der Einzelfallhilfe Berlin gGmbH stehen EU Gelder zur Verfügung, es sollen 10 000,- Euro eingebracht werden, vom Jugendamt wird ein positives Votum erwartet.

BzStR`in Schöttler erläutert, dass 50% -60% der Hilfen an Spezialträger gehen, Schwerpunktträger müssen besondere Angebote haben; der Hilfebedarf wird im Hilfeplanverfahren festgelegt.

Herr Freese, Psychiatriekoordinatror, GesPl 2, weist auf überregionale Projekte, die Berlin weit arbeiten hin

Frau Beeck von Amsoc (Ambulante Sozialpädagogik Charlottenburg e. V.) stellt das Projekt der Patenschaften für Kinder psychisch erkrankter Eltern vor.

Frau Beeck erklärt, dass in Deutschland 320 000 Erwachsene in psychiatrischer Behandlung sind. 50 000 Kinder haben mindestens einen psychotischen Elternteil. Es sind in Berlin

ca. 20 000 Kinder, in den einzelnen Bezirken 3 300 Kinder betroffen.

Sie berichtet, dass betroffene Kinder zur Risikogruppe für psychisch oder psychosomatische Krankheiten gehören.

Da diese Kinder unter belastenden Lebensumständen und ohne kontinuierliche Bezugsperson leben, sollen Paten diese Rolle übernehmen.

Dafür ist geplant, dass der Pate regelmäßigen Kontakt zu dem Kind sowie zu den Eltern pflegt, um ein Vertrauensverhältnis zu schaffen.

Herr Fink von der “Kurve” stellt seine Projekte, Kontakt und Nachsorge, vor und berichtet über zwei Fälle aus seiner Praxis –Sorgerechtsentzug sowie Familienhilfe für einen Monat.

Ziel dieser Projekte ist die Kooperation zwischen der Kinder- und der Erwachsenenpsychiatrie.

Herr Mohns, Familienunterstützende Hilfen, macht auf die Zunahme psychisch erkrankter Eltern aufmerksam, er weist auf die gute Zusammenarbeit zwischen dem Jugendamt und dem sozialpsychiatrischen Dienst hin. BzStR`in Schöttler bringt abschließend zum Ausdruck, das es oberstes Ziel des Jugendamtes sei, die Kinder betroffener Eltern in den Familien zu belassen, so lange es geht und gemeinsam mit dem Jugendamt nach Hilfe zu suchen

 
 

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