Auszug - Schwerpunktthema Eigenbetrieb Kidertagesstätten Berlin Süd-West  

 
 
21. öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses
TOP: Ö 5
Gremium: Jugendhilfeausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 24.01.2024 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:00 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: John-F.-Kennedy-Saal, Raum 1110
Ort: Rathaus Schöneberg
 
Beschluss


Der Leiter des Fachbereichs Kindertagesbetreuung im Jugendamt erläutert zunächst anhand einer Präsentation (ANLAGE) den Bedarf an Kitaplätzen und die Versorgungslage im Bezirk. Im Anschluss geht er auf die Fragen von BV Sielaff, BV Frede und BV Kasper ein. Er erläutert, dass die Statistik Abweichungen und Ungenauigkeiten enthält, weil die Daten von den Trägern eigenständig in das System eingegeben werden. Das Jugendamt unterstützt mit regelmäßigen Hinweisen und hofft, die Genauigkeit hier sukzessive zu verbessern. Nicht enthalten sind bei der Angabe der ca. 860 Plätze in der Kindertagespflege.

Der Ausschussvorsitzende begrüßt im Anschluss an die einführenden Erläuterungen die beiden Geschäftsführungen des Eigenbetriebs Kindertagesstätten Berlin Süd-West, Sonya Mayoufi und Ralf Wernicke. Sie stellen anhand einer Präsentation (ANLAGE 2) die Struktur des Eigenbetriebs und die finanziellen Rahmenbedingungen vor. Weiterhin gehen sie auf die Personalsituation und die Herausforderungen im Zusammenhang mit baulichen Gegebenheiten ein.

BV Sielaff fordert alle Bezirksverordneten im Ausschuss auf, in ihren jeweiligen Fraktionen des Abgeordnetenhauses die Problematik des Sanierungsstaus im Eigenbetrieb zu platzieren, um gemeinsam dafür Sorge zu tragen, dass die Verbesserung des baulichen Zustands kein Opfer der Sparmaßnahmen wird, weil die frühkindliche Bildung ein wichtiger Baustein unserer demokratischen Gesellschaft sei. Danach erkundigt er nach dem Anteil von Leiharbeitenden beim Eigenbetrieb und möchte wissen, wie hoch die Fluktuation unter den festangestellten Mitarbeitenden ist.

Herr Wernicke versichert, dass der Eigenbetrieb ein großes Interesse daran hat, dass sich die Mitarbeitenden wohlfühlen und deshalb viele Anstrengungen unternommen werden, um moderne Arbeitsbedingungen zu schaffen. Es gebe dennoch Kitas, deren baulicher Zustand so schlecht sei, dass z.B. Pausenräume nicht benutzbar seien. Die FM-Abteilung des Eigenbetriebs würde hier jedoch immer bestmöglich und zeitnah tätig werden.

Die Fluktuation hätte im vergangenen Jahr bei 10 Prozent gelegen. Der hohe Wert sei aber nicht Abbild der Unzufriedenheit, sondern hänge damit zusammen, dass eine „Generation von Erzieherinnen“ in den Ruhestand gegangen sei.

Herr Wernicke führt aus, dass der Kita Eigenbetrieb umfangreiche Fortbildungsangebote vorhält, die sehr gut angenommen werden. Es gibt augenblicklich keine gravierenden Personalprobleme.

BV Frede fragt zum Themenkomplex Sprachstandsmessung nach, was konkret unternommen wird, um dem Sprachförderungsbedarf gerecht zu werden.

Herr Wernicke führt die bereits bestehenden Kooperationen mit Logod_innen und Heilpädagog_innen aus.

BD Wackrow fragt, inwieweit es bereits Erfahrungen im Bereich Sozialarbeit an Kitas gibt und ob es bereits Kooperationen mit anderen Akteur_innen gibt. Herr Wernicke führt aus, dass es in Steglitz-Zehlendorf mit dem Kooperationspartner Mittelhof bereits gute Erfahrungen in diesem Programmteil gibt. Es wird die Freude darüber geäert, nun auch in Tempelhof-Schöneberg mit einem solchen Angebot präsent zu sein.

BV Höppner fragt nach, inwieweit die Digitalisierung in der Kita umgesetzt wird, wie stark die Elternschaft an der Kitaarbeit mitwirkt und welche Erfahrungen es beim Übergang von der Kita in die Schule gibt. Herr Wernicke berichtet daraufhin von einer grundsätzlichen Offenheit gegenüber Digitalisierungsinstrumenten und von entsprechenden Neuerungen, die momentan umgesetzt werden. Die Zusammenarbeit mit den Eltern wird ebenfalls stetig weiter ausgebaut und vorangebracht. Es gibt viele Eltern, die sich sehr aktiv beteiligen aber auch welche, die schwieriger zu aktivieren sind. Er betont weiterhin, dass Elternaktivierung ein äerst wichtiger Bestandteil der Arbeit ist und Maßnahmen zur Weiterverbesserung dieser Aktivierungsbemühungen umgesetzt werden.

Zudem wird erläutert, dass die bei der Übergangsgestaltung notwendige Sozialkompetenz in der täglichen Arbeit immer wieder eine herausfordernde Situation darstellt.

BV Rauchfuß bedankt sich für die Vorstellung und bringt seine Freude über die positive Entwicklung bei den Ausbildungsbemühungen zum Ausdruck. 70 Auszubildende seien eine sehr gute Anzahl. Er hinterfragt die geringe Anzahl von Hauswirtschafter_innen und möchte wissen, in welchen Bereichen die Quereinsteiger_innen eingesetzt werden.

Herr Wernicke erklärt daraufhin, dass Hauswirtschafter_innen im Bereich der Hausmeisterei und der Küche eingesetzt werden. Zunehmend wird die Verpflegung durch ein Cateringunternehmen übernommen. Es ist für die Zukunft jedoch angedacht, wieder mehr eigenes Personal für den Küchenbereich vorzuhalten. Quereinsteiger_innen sind für die Zukunft ein wichtiges Potenzial, dabei ist allerdings die Grundhaltung des Trägers, eher weniger, dafür aber mehr qualifiziertes Personal in die Ausbildung zu bekommen.

BD Wolffhardt fragt an, wie der Träger den Overhead finanziert. Herr Wernicke erläutert, dass der Overhead durch die Gesamtfinanzierung pro Platz ausgereicht wird.

BV Schmidt-Krüger fragt, wie die Elternschaft auf die beschriebenen temporen Angebotsreduzierungen reagiert. Erklärt wird, dass durchaus Eltern vorhanden sind, die sich während dieser Situationen äerst kooperativ verhalten. Allerdings stoßen auch diese in einigen Situationen an ihre Grenzen. Grundsätzlich werden alle Einschränkungen sehr transparent dargestellt.

Der Ausschussvorsitzende bedankt sich für die gute Vorstellung und verabschiedetet Sonya Mayoufi und Ralf Wernicke.

 
 

Legende

Ausschuss Tagesordnung Drucksache
Stadtbezirk Aktenmappe Drucksachenlebenslauf
Fraktion Niederschrift Beschlüsse
Sitzungsteilnehmer Auszug Realisierung
   Anwesenheit Kleine Anfragen