Auszug - Barrierefreiheit im öffentlichen Raum (Gast: Bedia Kunz, ABSV)  

 
 
9. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Straßen und Verkehr
TOP: Ö 3
Gremium: Ausschuss für Straßen und Verkehr Beschlussart: im Ausschuss abgelehnt
Datum: Do, 10.11.2022 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 18:20 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: BVV-Saal
Ort: Rathaus Schöneberg
 
Beschluss


Der Ausschussvorsitzende übergibt das Wort an Frau Bedia Kunz.

Frau Bedia Kunz stellt sich kurz vor und leitet in das Thema Barrierefreiheit ein.

Sie führt an, dass barrierefrei nicht immer barrierefrei bedeutet. Als Beispiel führt sie dazu an, dass ein Bordstein für einen Blinden eine gute Hilfe darstellt, für einen Rollstuhlfahrer jedoch eine Hürde darstellt.

Sie wird in ihren Ausführungen primär die Bedürfnisse von blinden Personen wiedergeben.

r diesen Personenkreis stellen u.A. Gebäude eine hohe Herausforderung dar. So fehlt es oft an akustischen und/oder sensorischen Hinweisen in Aufzügen und bei Leitsystemen. Auch die Wegführung zu geeigneten Toiletten wirft wieder die unterschiedlichen Anforderungen an die Leitsysteme auf. Für Blinde sind die Platten sehr gut, für Rollstuhlfahrer sind sie ein Problem.

Ähnliches berichtet sie aus dem Straßenland. Dies fange schon mit Hindernissen auf dem Gehweg an. Als Beispiel führt sie Restauranttische oder E-Scooter an. Dadurch müssen Blinde weiter in der Gehwegmitte laufen. Die fehlende Abgrenzung zu einem Radstreifen/weg wird hier zum Problem. Besonders schwierig ist dies an Hauptverkehrsstraßen, wo der Umgebungslärm ein Hören des Radfahrers erschwert. Die fehlende Markierung auf dem Boden wird auch bei Bushaltestellen oder Straßenübergängen ein Problem, da dort oft Radfahrstreifen überquert werden müssen. Dort ren kleine Änderungen, nach ihrer Meinung, sinnvoll und hilfreich. Sie schlägt dort einfach eine Markierung im Stil eines Fußngerüberweges vor. Weiter führt sie an, dass die Änderungen im Mobilitätsgesetz am Beispiel E-Scooter nicht weitreichend genug sind. Es fehle an Kontrolle und Sanktionen. Diese Situation betrifft nicht nur Blinde, sondern auch in der Mobilität eingeschränkte Personen und Senioren.

Nachfragen:

BV Joswich zum Thema rbarkeit von E-Autos. Dieser sei unterschiedlich und wahrnehmbar, aber Optimierungspotential sei vorhanden. Dabeisse aber auch die Industrie stärker in die Pflicht genommen werden.

BD Riesinger zum Thema Geräuschpegel bei Tempo-30-Zonen. Dies mache einen Unterschied in der Wahrnehmbarkeit.

BV Harling zum Thema Abgrenzung Fahrradweg und Gehweg. Eine Veränderung des Bodenbelags nne hier schon ein erster Schritt sein.

BD Hölting zum Thema Lichtsignalanlagen mit akustischen Signalen. Gibt es bereits in Berlin, die tastbaren Hilfen an der Ampel, bzw. am Taster für den Signalton, könnten jedoch optimiert werden. Besonders bei komplizierten oder großen Kreuzungen.

BV Bering zum Thema Wirtschaft und Barrierefreiheit in Produkten. Frau Kunz verweist darauf, dass viele Geräte heute für sehende Menschen mit Touch-Displays eine gute Bedienbarkeit anbieten, diese aber für Blind komplett unbrauchbar werden. Da müsste die Wirtschaft, ihrer Meinung nach, mehr die Zusammenarbeit mit den Verbänden suchen um nicht eine weitere Barriere in den Alltag einzubauen.

BV Hertlein zum Thema Unterschiede zwischen anderen europäischen Metropolen und Berlin und taktilische Darstellung von Kreuzungen Signaltastern. Zu den Unterschieden und deren Gründen kann sie keine Aussage treffen. Zu den taktilischen Darstellungen äerst sie sich positiv.

BV Winter zum Thema Barrierefreiheit an Bahnhöfen. Hinweise an Treppen müssen ausgebaut werden, auch die Platten an den Bahnsteigen müssen ausgebaut werden. Dabei seien die S-Bahnhöfe besser als die U-Bahnhöfe. Auch ein Hinleitung zu Notrufsäulen wäre eine Verbesserung.

Die beiden Ausschussvorsitzenden bedanken sich bei Frau Kunz für die Schilderungen und neuen Perspektiven.

Die Sitzung des FQI-Ausschusses endet nach diesem TOP.

 
 

Legende

Ausschuss Tagesordnung Drucksache
Stadtbezirk Aktenmappe Drucksachenlebenslauf
Fraktion Niederschrift Beschlüsse
Sitzungsteilnehmer Auszug Realisierung
   Anwesenheit Kleine Anfragen