Auszug - Situation der Bibliotheken im Bezirk  

 
 
9. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Weiterbildung und Kultur
TOP: Ö 3
Gremium: Ausschuss für Weiterbildung und Kultur Beschlussart: im Ausschuss abgelehnt
Datum: Do, 06.10.2022 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 18:30 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Bezirkszentralbibliothek Eva-Maria-Buch-Haus
Ort: Götzstr. 8-10, 12099 Berlin
 
Beschluss


Herr Dr. Rickum, der Leiter der Stadtbibliothek, stellt sich und die Bibliothek vor.

In seiner Präsentation stellt er die Fortschreibung der Bibliotheksstrategie von 2019 vor. 

Die Präsentation geht allen Mitgliedern des Ausschusses per Mail zu.

Herr Dr. Rickum stellt 5 Ziele zur Stärkung der Stadtgesellschaft Tempelhof-Schöneberg vor.  Dabei ist die zentrale Frage: Was kann die Bibliothek für die Stadtgesellschaft tun?

 

Die Antwort beschreiben folgende fünf Ziele: 

- die Stärkung  des Zusammenhaltes und öffentlichen Raums,

- die Stärkung der Wirtschaft,

- die Bekämpfung von Armut,

- die Förderung von Teilhabe und

- die Stärkung von Familien im Bezirk.

 

Die Kostenleistungsrechnung zeigt, dass die Pandemie in der Bilanz aller Bibliotheken sichtbar ist. Es besteht ein Delta von -968.000 Euro, der Deckungsgrad liegt bei 88%.

Marienfelde sticht positiv heraus. Das liegt nicht nur am kleinen Standort, sondern auch an einem stabilen Team.  Herr Dr. Rickum berichtet, dass die Zahlen für die nächsten Jahre deutlich besser aussehen.

 

Der Ausschussvorsitzende BV von Boxberg fragt nach dem Produktionsvergleichsbericht von SenFin: Die Stückkosten bei Entleihung sein in anderen Bezirken deutlich niedriger als in Tempelhof-Schöneberg.

Herr Dr. Rickum antwortet, dass die Unterschiede in Berlin regional auch unabhängig von der Pandemie bestehen und an strukturellen Problemen liegen.

 

Herr Bruns berichtet, dass es in Tempelhof-Schöneberg zwar immer noch hohe Kosten bei niedrigen Mengen gibt, der Stückpreis Stand Juli 2022 aber bereits heruntergegangen ist und nun unterm Berliner-Median liegt.

 

Der BV Herr Dr. Buchholz fragt, warum in Schöneberg-Nord das Budget nur 76 Euro betrug und die Kostendeckung bei 1% lag. Herr Dr. Rickum antwortet, dass die Bibliothek während der Pandemie komplett geschlossen war und es kein stehendes Team gibt.

 

Der BV Herr Dr. Buchholz fragt nach, was die strukturellen Probleme sind, die von anderen Bezirken abweichen. Herr Dr. Rickum antwortet, dass dies zum Beispiel bei architektonischen Grenzen beginnt: Die Stadtteilbibliothek besteht nur aus einem großen Raum, was Veranstaltungen, in denen Gespräche geführt werden, erschwert.

 

Der BV Herr von Boxberg fragt nach Personalentwicklung für alle Standorte.

Die Bewerberzahlen sind je nach Standort sehr unterschiedlich.

Das Berufsbild befindet sich im Wandel:

Die Hochschulen in der Region bilden keine Bibliothekar*innen mehr für öffentliche Bibliotheken aus, sondern verändern ihr Profil zu informationswissenschaftlichen Einrichtungen.

 

Der BV Herr Dr. Buchholz fragt nach Büchern im Bereich Politik und Geschichte, die beschädigt werden. Die Bibliothek machte darauf aufmerksam und erhielt auch medial positive Reaktionen. Herr Dr. Rickum sieht die Beschädigungen als Angriff auf die Demokratie. Ziel war, die Bücher dem Diskurs zu entziehen - die Bibliothek hat es geschafft, das zu wenden und betroffene Autor*innen einzuladen.

 

Die BV Frau Müller-Wenk fragt, wieso nach beschädigten Büchern gefragt wird.

Herr Dr. Rickum berichtet, dass die Presse immer wieder bei der Bibliothek anfragt, da sie bei Recherche über das Thema gefunden wird.

 

Die BV Frau Wissel fragt nach Wärmeräumen in Bibliotheken. Herr Dollase betont, dass de Bibliotheken offene Häuser sind und auch in der kalten Jahreszeit offen bleiben. Auch sie dürfen nicht über 19 Grad geheizt werden.

 

Der BV Herr Kasper merkt an, dass bezirksgeschichtliche Literatur stärker gesammelt werden sollte.

Frau von Götz erklärt, dass regionale Bestände begrenzt vorhanden sind: Öffentliche Bibliotheken sind Gebrauchsbibliotheken und haben keinen Archivauftrag.

Das Bezirksarchiv sammelt alles Weitere. Wirtschaftsberichte etc. werden vom BVV-ro gesammelt.

Der BD Herr Schweikhardt fragt, wieso gerade niemand an den PCs in der Bibliothek arbeitet und die Nutzung dieser auf 2h begrenzt ist. Herr Dr. Rickum antwortet, dass die Computer normalerweise gut besetzt sind. Bedarf an Internet Zugang sei immer  noch da.

 

Der BD Herr Fischwasser fragt, wo er das Bezirksarchiv findet. Dieses findet sich im Schöneberg Museum in der Hauptstraße.

 
 

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