Auszug - Amphibien schützen - Habitate pflegen und entwickeln - Masterplan erstellen  

 
 
42. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Straßen, Verkehr, Grün und Umwelt - Besucher_innen bitten wir um vorherige Anmeldung per E-Mail im BVV-Büro! (siehe Teilnehmer_innen-Anlage zur Einladung)
TOP: Ö 7.3
Gremium: Ausschuss für Straßen, Verkehr, Grün und Umwelt Beschlussart: vertagt
Datum: Mo, 26.10.2020 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 18:30 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: BVV-Saal
Ort: Rathaus Schöneberg
1711/XX Amphibien schützen - Habitate pflegen und entwickeln - Masterplan erstellen
     
 
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Die Fraktion GRÜNEAusschuss für Straßen, Verkehr, Grün und Umwelt
  Franck, Karsten
Drucksache-Art:AntragBeschlussempfehlung
 
Beschluss


BV Bialluch-Liu begründet den Antrag kurz und führt an, dass in der Britzer Pfuhlkette zwei Gewässer trockengefallen seien. Ferner bestehe bereits seit Oktober 2015 ein Gutachten zum Amphibienbestand in der Britzer Pfuhlkette von Dipl. Biologe Klaus-Detlef Kühnel im Auftrag des Umwelt- und Naturschutzamtes des BA Tempelhof-Schöneberg mit Pflege- und Sanierungsmaßnahmen, welches, mit einigen Modifikationen, eine gute Grundlage dienen könne. Sie regt an, einen Masterplan für die Gewässer im Bezirk zu erstellen unter Verweis auf die Bemühungen des Bezirks Neukölln ebenfalls einen solchen Masterplan für die dortigen Gewässer zu entwickeln, da die Britzer Pfuhlkette bis in den Bezirk Neukölln hineinragt und sie daher eine Koordinierung mit dem Bezirk Neukölln anstrebt .

 

Für das Bezirksamt antwortet hierzu Herr Sydow aus der Bezirksverwaltung für Jugend, Umwelt, Gesundheit, Sport und Schule, Sachgebiet Natur- und Bodenschutz, Bodenschutz und Altlasten, Wasserrecht: Das erwähnte Gutachten aus dem Jahre 2015 wurde im Rahmen des regelmäßigen Monitorings erstellt. Er hebt hervor, dass dieses Gutachten noch keine Maßnahmen enthält, lediglich die Feststellung es fehlt Wasser und den Vorschlag, diese Fehlmenge auszugleichen. Anschließend berichtet Herr Sydow über die Entwicklung der letzten Jahre. Für den großen Karpfenpfuhl besteht eine Ausgleichs- und Ersatzmaßnahme, das Ufer wurde wiederhergestellt und eine Badestelle wurde geschlossen um den Lebensraum für die Amphibien zu sichern. Für den Türkenpfuhl wurde im Rahmen einer Baumaßnahme eine Entschlammung durchgeführt und es wurde eine Verabredung mit dem angrenzenden Wohngebiet getroffen, um Regenwasser zur Stabilisierung des Wasserhaushaltes einzuleiten. Für den Grüntenteich und den kleinen Karpfenpfuhl existiert ein konkretes Konzept wie Dachwasser der benachbarten Einrichtung Pflege und Wohnen Mariendorf, DRK Kliniken Berlin dort einleiten könnte bzw. einen Brunnen zu bauen. Dieses wurde bisher nicht weiter verfolgt, da der Kontakt zum privaten Grundstückseigentümer wegen häufig wechselnder Ansprechpartner sich verlor. Herr Sydow sagt weiter, dass hier die juristische Hürde besteht, eine Vereinbarung mit dem privaten Eigentümer über das Regenwasser zu erarbeiten. Ungeachtet dessen könnte ein erster Schritt sein, den Grüntenteich wiederherzustellen. Es werden regelmäßige Untersuchungen des Amphibienbestandes durch Naturranger im Bezirk durchgeführt und die Informationslage sei gut.

Zum Vorschlag eines Masterplans zeigt das sich Bezirksamt postitiv, plädiert aber dafür, zunächst eine Prioritätenliste hierzu zu erstellen.

 

BV Olschewski fragt das Bezirksamt, inwiefern man aktuell in der Lage sei, den Antrag umsetzen zu können.

 

Hierzu antwortet die Bezirksstadträtin Heiß, Bezirksstadtrat Schworck dazu zu befragen, da dies in die Zuständigkeit des Umweltamtes fällt. Das Grünflächenamt trete nur als Dienstleister bei gemeinsamen Flächen auf, nicht federführend.

Herr Sydow ergänzt, dass ein solcher Masterplan in Form eines Gutachtens für vorher sorgfältig ausgewählte Gewässer erstellt werden kann um eine gute Chance zur Umsetzung zu erhalten.

 

BV Seltz fragt das Bezirksamt als Ganzes, ob ein solches Gutachten im Bezirkshaushalt verankert ist und nach der Handlungsfähigkeit mit Blick auf die direkt für den Naturschutz vorgesehenen finanziellen Mitteln.

Bezirksstadträtin Heiß antwortet, es sind mehrere Maßnahmen zur Gewässersanierung und ökologischen Ertüchtigung mit Schwerpunkt Grünflächen und Beseitigung von Pflegerückständen eingeleitet worden, jedoch stets unter der Überschrift Grünflächenaufwertung auch für Erholungszwecke, nicht vordergründig solche des Naturschutzes.

Würden diese Prioritäten getauscht werden, so seien bei SenVUK Fördermittel vorhanden.

Dazu ergänzt Herr Sydow, die Mittel für ein Gutachten können aus Ausgleichsgeldern kommen. Ferner werde aktuell ein Kompensationsflächenkatatser erstellt, ein Masterplan „Amphibien“ kann hier mitbeachtet werden.

 

BV Olschweski schlägt vor, die Drucksache neu zu formulieren und hierfür zu vertagen, die antragstellende Fraktion Bündnis ´90/Die Grünen stimmt dem zu.

 

Die Beratung der Drucksache wird vertagt.

 
 

Legende

Ausschuss Tagesordnung Drucksache
Stadtbezirk Aktenmappe Drucksachenlebenslauf
Fraktion Niederschrift Beschlüsse
Sitzungsteilnehmer Auszug Realisierung
   Anwesenheit Kleine Anfragen