Auszug - Vorstellung der bezirklichen Alkohol- und Medikamentenberatungsstellen und des Drogennotdienst. BE: Michael Frommhold und Andrea Piest vom Notdienst Berlin e.V. Katharina Sonn und Antje Lind von FAM/Frau Sucht Zukunft e.V.   

 
 
8. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Gesundheit
TOP: Ö 3
Gremium: Ausschuss für Gesundheit Beschlussart: im Ausschuss abgelehnt
Datum: Mo, 26.02.2018 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:00 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Frau Sucht Zukunft e.V., Motzstr. 9, 10777 Berlin
Ort: Frau Sucht Zukunft e.V., Motzstr. 9, 10777 Berlin
 
Beschluss
Abstimmungsergebnis


Ausschussvorsitzende BV Suka leitet in das Thema ein und fragt nach der An-wesenheit der jeweiligen Mitglieder der verschiedenen Einrichtungen.

 

Von der FAM ( Frauen, Alkohol und Medikamente ) sind anwesend:

Frau Börner (Stelle Beraterin FAM)

Frau Favorite (FIS Stelle /Fraueninfrastrukturstelle für die Arbeit mit Migrantinnen)

Frau Hayani (Stelle für die Arbeit mit geflüchteten Frauen)

Vom Träger Frauen Sucht Zukunft e.V. sind anwesend.

Frau Sonn (Geschäftsführerin)

Frau El-Khawad (Leiterin Bereich Beratung)

Surburg-Liefert (Stelle Beratung FAM)

 

Frau Börner stellt ausführlich die Arbeit in der Frauensuchthilfe vor. Sie gibt einen kurzen Einblick über die Finanzierung der Einrichtung und Projekte und stellt begründet dar, warum es wichtig ist, in der Drogen- und Suchthilfe einen speziellen Raum, ein spezielles Setting, für Frauen zu schaffen, damit diese sich wohl fühlen. Als wichtig erachtet sie für die Arbeit von FAM, dass die Frauen in jeder Phase ihrer Sucht begleitet werden. Sie benennt weitere Projekte, die diese Begleitung unterstützen, aber auch Programme, die speziell auf jugendliche Mädchen zugeschnitten sind. (www.catchup-girl.de)

 

Frau Favorite spricht über die Gremiums- und Netzwerkarbeit, die die Mitarbeite-rinnen der FAM derzeit leisten.

Frau Hayani legt ihre Arbeit als Sprachmittlerin der FAM, in einer Frauenunterkunft im Rathaus Friedenau, kurz dar.

Frau Favorite ergänzt, wie mit den Frauen in dieser Unterkunft Kontakt aufgenommen wird und welche zukünftigen Projekte, unter anderem in der Handjerystraße gerade begonnen wurden.

 

Ein Informationsflyer ist dem Protokoll beigefügt.

 

Von der Alkohol- und Medikamentenberatungsstelle und Drogennotdienst sind anwesend:

Herr Prommhold,

Frau Piest (Einrichtungsleitung vom Drogennotdienst)

Frau Mühling, Leiterin der Alkohol- und Medikamentenberatungsstelle.

 

Frau Piest erläutert in einem ausführlichen Vortrag die Arbeits- und Vorgehens-weise des Drogennotdienstes und erklärt, dass der Drogennotdienst in Tempel-hof-Schöneberg eine gesonderte Stellung für ganz Berlin innehat:

- Mit einem 24h Telefonservice.

- Betroffene Personen können ohne Termin in dieser Einrichtung erscheinen.

- 365 Tage, von 08:00 – 21:00 Uhr, geöffnet.

 

Frau Piest nennt folgende Zahlen:

2700 – 3400 Personen werden persönlich beraten sowie 11.000 Personen über die bundesweite Sucht- und Drogenhotline, sowie der Hotline des Drogennot-dienstes.

 

Frau Piest erwähnt kurz die Mitarbeiterstruktur.

13 Mitarbeiter_innen

2 Sprachmittler_innen

15 ehrenamtliche Mitarbeiter

 

Neben der Beratungsarbeit erwähnt sie die Arbeit der Kriseninterventionsarbeit:

Sie ist für Personen gedacht, welche  schnell und unbürokratisch Hilfe benötigen um einen Platz in einer Entgiftungseinrichtung zu bekommen, oder wenn Kinder im Haushalt mit involviert sind. Die Einrichtung steht mit allen Entzugseinrichtungen im engen Kontakt und bekommt die freien Betten mitgeteilt, um diese Plätze schnell vergeben zu können.

Frau Piest erwähnt nachfolgend die spezifische Jugendtherapiesprechstunde. Zu dieser Sprechstunde können betroffene Jugendliche und ihre Erziehungsberechtigten kommen, um sich beraten zu lassen und weitere Hilfsschritte zu besprechen.

 

Frau Piest stellt weitere Hilfsangebote des Drogennotdienstes kompakt dar und benennt die Zusammenarbeit mit vereinzelten Behörden des Bezirksamts Tempelhof Schöneberg und anderen überregionalen Gremien und Einrichtungen.

 

Frau Piest erwähnt einen neuen Arbeitsbereich, der in den letzten anderthalb Jahren hinzugekommen ist: „Guidedance – Suchtberatung für Geflüchtete“. Dieser unterteilt sich in 3 Schwerpunkte:

- 1. Klassische Beratung

o Findet vor Ort mit den Geflüchteten in verschiedenen Sprachen statt.

- 2. Fortbildung und Coaching

o Hier werden die Mitarbeiter_innen der vereinzelten Unterkünfte mit dem Thema vertraut gemacht, um mit der Thematik sensibel umgehen zu können.

- 3. Frühintervention bei den Geflüchteten

o Die Geflüchteten werden durch Wissensvermittlung über legale und illegale Suchtmittel und die Rechtslage in Deutschland aufgeklärt.

 

Zum Abschluss wird auf die Zusammenarbeit mit FAM eingegangen, um vermehrt Frauen zu erreichen.

 

Ausschussvorsitzende BV Suka bedankt sich bei der Vortragenden und eröffnet die Fragerunde zu dem Themenkomplex.

 

Die Frage des Ausschussmitgliedes BV Richter wird ausführlich und umfassend durch die Fachkräfte beantwortet.

 

Frau Mühling erhält das Wort, um als Leiterin der Alkohol und Medikamentenberatungsstelle in Tempelhof-Schöneberg, ihre Einrichtung und die Arbeit der Beratungsstelle vorzustellen.

Sie appelliert daran, dass die Beratungsstelle bekannt gemacht wird um den betroffenen Personen schnellstmöglich Hilfe zukommen zu lassen.

 

Herr Prommhold appelliert im Zuge der Genderdebatte daran, dass unter anderem der Fachkräftemangel für diesen Hilfebereich beseitigt werden muss und dieser Arbeitsbereich auch für Männer attraktiver gemacht werden muss.

 

Ausschussvorsitzende BV Suka bedankt sich bei den weiteren Wortmeldungen zu diesem Thema und übergibt das Wort an Bezirksstadtrat Schworck.

 

Bezirksstadtrat Schworck befragt die Fachkräfte zum Thema der vorbereitenden Module für die Vorbereitung auf eine Therapie.

 

Frau Mühling beantwortet die Frage damit, dass sowohl die betroffenen Personen als auch deren Familienmitglieder beraten werden. Sie unterstützen und beraten die Familie und die betroffene Person, bei der Vorbereitung zum Antritt einer Therapie.

 

Ausschussvorsitzende BV Suka übergibt das Wort an die Fraktionen der SPD, Grüne, CDU, Die Linke und FDP, um deren Fragen zu sammeln.

 

Die Fragen der Ausschussmitglieder werden umfassend und ausführlich beantwortet.

 

Bezirksstadtrat Schworck bestätigt die derzeitige Lage und spricht ausführlich über die augenblickliche Situation im Bezirk.


Abstimmungsergebnis:

 

 
 

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