Auszug - Vorstellung der Jugendberufsagentur durch Margrit Zauner (SenAIF) und Ralf Jahnke (SenBJW) - Zeithorizont: 1 Stunde mit Diskussion  

 
 
40. öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses
TOP: Ö 3
Gremium: Jugendhilfeausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 25.02.2015 Status: öffentlich
Zeit: 16:30 - 18:35 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Casino
Ort: Rathaus Schöneberg
 
Beschluss


BzBm’in Schöttler gibt eine kurze Einleitung zur Thematik und ist froh, dass die Frage des Ob einer Jugendberufsagentur (JBA) entschieden und es nun die Frage sei, ist Tempelhof-Schöneberg in der ersten oder in der zweiten Runde mit dabei. Daher warte sie mit Spannung auf den entsprechenden Senatsbeschluss.

 

Herr Jahnke berichtet, dass die Eingangsüberlegung, das Hamburger Modell zu kopieren verworfen wurde, da die Strukturen in beiden Städten zu unterschiedlich sind, so dass regionale Strukturen berücksichtigt werden konnten.

Wie in Hamburg solle und müssten Verfahren und Konzept noch nach dem Start der JBA nach dem Gewinnen erster Erfahrungen optimiert werden.

Die Bezirke bekämen eine Basisfinanzierung, um den Anlauf der JBA koordinieren zu können. In der ersten Runde könnten 4 Bezirke beginnen. Die Chancen für unseren Bezirk stünden nicht schlecht, in der ersten Runde schon dabei zu sein.

 

Herr Jahnke erläutert, dass es ca. 30T Schulabgänger/Jahr in Berlin nach Klasse 10 gebe. Von diesen gebe es allein 3T, von denen bisher nicht bekannt sei, was sie nach der Schule machten. 50 Prozent würde die Oberstufe besuchen, nur 2T eine duale Ausbildung beginnen.

Aus diesem Grund werde mit der JBA in der Schule angesetzt, wo man über die Schulpflicht noch alle Jugendlichen erreiche – mit Ausnahme der Schuldistanzierten (ca. 300/Jahrgang), was sich als sehr schwierig erweisen dürfte.

Besonders intensiv wolle man an den ISS präsent sein, Lehrkräfte einbinden und Berufsberater, aber auch an den Gymnasien soll es einen Koordinator geben.

Schwierig sei es auch, so auf Nachfrage von BV Feldkamp, Studienabbrecher an die JBA zu binden, da es bei vielen ein schleichender, unmerklicher Prozess sei.

Straffällig gewordenen Jugendliche und junge Erwachsene werden wie alle anderen auch Kunden der JBA sein.

 

Ziel sei, auch nach der Schule an den Jugendlichen dran zu bleiben. Hierzu würden Regionale Anlaufstellen eingerichtet, um individuelle passende Ausbildungsangebote zu vermitteln.

Es solle automatisierte Wege der Kontaktaufnahme geben, um eine Übersicht zu bekommen, ob und wie die Angebote der JBA genutzt wurden und werden.

 

Frau Zauner führt aus, dass das kooperative Zusammenwirken mehrer Senatsverwaltungen mit den Bezirken und den JobCentern und der Arbeitsagentur besonders wichtig war und recht gut funktioniert hat. Durch die systematische Herangehensweise vermutet sie, dass es zunächst zu einem Anstieg der registrierten Jugendarbeitslosigkeit kommen werde, da auch diejenigen erfasst werden könnten, die bislang mit unbekanntem Ziel die Schule verlassen haben.

Sie hoffe, dass mit der JBA eine Erhöhung der Anzahl der betrieblichen Ausbildungsbildungsplätze in Berlin erreicht werden könnte.

 

BV Meseck-Lude fragt, wie Schulabbrecher eingebunden werden. Hierzu wird eingeräumt, dass besonders an Berufsschulen eine hohe Abbruchquote existiert. Daher müsse der Fokus auf die Integration in Ausbildung gerichtet werden, da hier die größte Unsicherheit vorhanden sei.

 

BD Wilkening stellt die Frage, wie die Wirtschaft erreicht werden solle, um eine ausreichende Zahl an Praktikumsplätzen zur Verfügung zu stellen und genügen betriebliche Ausbildungsplätze anzubieten. Frau Zauner meint, bezüglich der Ausbildungsplätze sei die Lage bereits teilweise so, dass die Relation Auszubildene <-> Ausbildungsplätze nicht so ungünstig sei wie in früheren Jahren und sich ein Trend entwickelt habe, dass genügend Plätze vorhanden seien.

Man rechne mit einem Bedarf von 100T Praktikumsplätzen, was einen ständigen Kontakt mit Betrieben erfordere. Schüler von Schulen mit schon heute vielen Kooperationsfirmen, hätten kaum Schwierigkeit beim Finden eines Platzes.

 

Das Durchschnittsalter zu Beginn der Ausbildung liegt in Berlin bei 21,2 Jahren. Berlin hat bundesweit die niedrigste Ausbildungsquote.

 

Bezüglich weitergehender Informationen wird auf den Internetauftritt verwiesen, der da lautet: www.jba-berlin.de.

 

 
 

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